Musical Norika verzaubert im Heilig Geist Spital

Die Eingangssequenz: Mit der Fee Norika und den lebendig gewordenen Weihnachtssymbolen kann der Heilige Abend beginnen. | Foto: Victor Schlampp
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NÜRNBERG - (vs) - Am 28. November ist das Nürnberg-Musical Norika in seine zweite Spielzeit gestartet. Der MarktSpiegel war am gestrigen Donnerstag vor Ort und hat die Aufführung miterlebt.

Komponist Andreas Rüsing ist in Nürnberg ja seit einigen Jahren kein Unbekannter mehr. Mit seinen Musicals „Christa“ und „PanNai“ hat er sich - unterstützt von hervorragenden Schauspielern, Sängern, Musikern, Technikern und Bühnengestaltern - in die Herzen vieler Menschen gespielt. Vor allem hinsichtlich der Bühnengestaltung geht Norika einen neuen Weg. Statt angefertigter Kulissen werden alle Motive auf zwei Leinwände projiziert. Die vordere, die nur für besondere Szenen eingesetzt wird, besteht aus einem dünnen Stoff, so dass man die Handlung dahinter wie durch einen Schleier verfolgen kann. Dabei schafft Erhard Bablok nicht nur statische Motive, sondern erweckt die Bilder durch Computeranimationen zum Leben.
Zum Inhalt: Bei Norika stehen eindeutig die Kinder im Mittelpunkt. Passend dazu liegt der Aufführungsort - Saal im Heilig Geist Spital - ganau gegenüber der aktuell stattfindenden Kinderweihnacht.
Die beiden Jugendlichen Lili und Robbi haben die Nase voll von Weihnachten. Nach einem Streit mit ihrer Mutter gehen sie am Heiligen Abend zu den Nürnberger Felsengängen, um dort mit ihren Freunden zu feiern. Den Schlüssel für das Eingangstor haben sie kurz zuvor von einem Unbekannten erhalten. Doch kann kommt keiner von den Freunden und der Unbekannte ist wieder da. Er stellt sich als Kaspar, der Herr der Felsengänge vor, und verspricht den Kindern, dass alle ihre Wünsche in Erfüllung gehen, wenn sie mit ihm in die Vergangenheit gehen, um den goldenen Ring in das Gitter des Schönen Brunnens einzufügen. Im gleichen Augenblick erscheint die gute Fee Norika. Sie warnt Lili und Robbi vor Kaspar als Vertreter des Bösen und bittet die Kinder statt des goldenen Rings den schwarzen aus ihrer Hand in das Gitter des Schönen Brunnens einzufügen, ein erbitterter Kampf im mittelalterlichen Nürnberg um die Seelen der Kinder beginnt. Denn Kaspar versucht diese mit den sieben Hauptlastern zu ködern. Während Lili sich nicht nachhaltig beeindrucken lässt, wird Robby angesichts einer Überfülle an Süßigkeiten schwach. Zum Guten wendet sich alles durch einen Schmied, der von seinem Meister - dem bösen Kaspar - verstoßen worden ist, weil er einem Kind ein Hufeisen geschenkt hat, mit dessem Erlös es seinen Hunger stillen sollte. Durch die Liebe zwischen Lily und dem Schmied wird nicht nur Robby aus der Gewalt des Bösen befreit, der schwarze eingesetzte Ring neutralisiert die schwarze Macht des goldenen Duplikates und macht ihn zudem zum Zierstück ohne Zauberkraft. Natürlich darf Lili als Erste an dem schwarzen Ring drehen und sich etwas wünschen.
Norika ist zwei Stunden bester Musicalunterhaltung. Durch die enge Zusammenarbeit zwischen dem Librettisten Werner Müller, dem Komponisten Andreas Rüsing zusammen mit der Choreographie von Marc Bollmeyer und den visuellen Effekten von Erhard Bablok entsteht ein Gesamtkunstwerk, das trotz eines hohen ästethischen Anspruches durch Wortwitz und eingängige Melodien sich kurzweilig und unterhaltsam präsentiert. Musicalfreunde dürfen die Musik von Andreas Rüsing genießen. Perfekt auf die einzelnen Szenen abgestimmt mischt er klassische Elemente mit populären Sounds und schafft so eine geglückte Symbiose zwischen Oper und Musical. Vor allem in den mehrstimmigen Gesängen - die Kinder gehen dabei stimmlich an die Grenzen - spürt man Rüsings Sehnsucht nach den ganz großen Gefühlen. Und dank der großartigen Choreographie, den ambitionierten Sängerinnen und Sängern und den tollen Kostümen und Masken gelingt es auch die Weihnachtsbotschaft in die heutige Zeit zu bringen: Nicht Spielsachen und Geschenke, sondern das Kind in der Krippe zeigt uns den Weg.

Virtuelles Entzücken

Zum Abschluss dieses Berichtes noch einige Glanzpunkte aus dem Illusionsrepertoire von Erhard Bablok:
• Die Szene im Wohnzimmer, wenn sich die Gemälde an der Wand in grimassierende Babygesichter verwandeln, um mit Lily und Robby das Weihnachtsfest als Babykram zu verspotten
• Die Szene, in der Robbi und Lily mit einem überdimensionalen virtuellen Schneeball spielen
• Die Szene, in der Kaspar den realen goldenen Ring an den virtuellen Schönen Brunnen heftet

Weitere Termine

Bis zum 6. Januar 2016 sind noch 23 weitere Aufführungen geplant. Die nächsten sind an diesem Wochenende, Freitag, 4. Dezember (19.30 Uhr), Samstag, 5. Dezember (19.30 Uhr) und Sonntag, 6. Dezember (18.30 Uhr). Tickets können über Reservix (Telefon 0911/2314000) sowie an der Abendkasse erworben werden. Alle weiteren Informationen gibt es im Internet
www.norika-musical.de

Freikarten zu gewinnen

Für die Vorstellung am 20. Dezember (18.30 Uhr) im Nürnberger Heilig-Geist-Saal verlosen wir fünf mal zwei Karten. Eine Postkarte an MarktSpiegel, Kennwort „Norika“, Burgschmietstraße 2-4, 90419 Nürnberg oder eine E-Mail an gewinnspiel@marktspiegel.de (Kennwort als Betreff). Einsendeschluss ist der 15. Dezember, der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Autor:

Victor Schlampp aus Schwabach

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