Abgelehnt: S-Bahn Nürnberg geht nicht an englischen Betreiber

S-Bahn-Verkehre in Nürnberg sollten ab Dezember 2018 von der englischen National Express Rail GmbH betrieben werden. Das wurde im Vergabeverfahren abgelehnt. National Express Rail ist raus. | Foto: Symbolbild/Fotolia
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National Express vom Vergabeverfahren ausgeschlossen

NÜRNBERG (nf) - Eigentlich sollten die S-Bahn-Verkehre in Nürnberg ab Dezember 2018 von der National Express Rail GmbH betrieben werden. Die Entscheidung der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG), den Betrieb des S-Bahn-Netzes im Großraum Nürnberg ab Ende 2018 an das britische Verkehrsunternehmen National Express (NX) zu vergeben, stieß aber nicht nur bei Nürnbergs Oberbürgermeister Dr. Ulrich Maly und Wirtschaftsreferent Dr. Michael Fraas auf erhebliche Bedenken.

Nun ist wieder alles offen: Eine Vergabeentscheidung zur S-Bahn liegt vor. Die Vergabekammer Südbayern hat, wie heute, 28. April 2015, bekannt wurde, im Nachprüfungsverfahren die Vergabe der Nürnberger S-Bahn an das britische Verkehrsunternehmen National Express (NX) untersagt und die für den Netzbetrieb verantwortliche Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) verpflichtet, National Express vom Vergabeverfahren auszuschließen.

Nürnbergs Oberbürgermeister Dr. Ulrich Maly und Wirtschaftsreferent Dr. Michael Fraas sehen sich hierdurch bestätigt, dass ihre Bedenken wohl nicht ganz von der Hand zu weisen sind, die sie bei der Vergabeentscheidung der BEG zugunsten von National Express im Februar 2015 geäußert hatten. Beiden ging es dabei vor allem um die Zukunft der 450 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und der 55 Auszubildenden, die beim derzeitigen Betreiber DB Regio Franken beschäftigt sind, aber auch um den reibungslosen S-Bahn-Betrieb angesichts des anstehenden Betreiberwechsels. Oberbürgermeister Dr. Ulrich Maly vor rund drei Monaten: ,,Wie vergleichbare Beispiele in anderen Regionen bereits gezeigt haben, kann eine solche Entscheidung zum Zeitpunkt des Betreiberwechsels unter Umständen zu gravierenden Beeinträchtigungen im Betrieb führen. Unsere Region kann sich längerfristige Störungen im S-Bahn-Verkehr jedoch nicht leisten." Zweifel gab es darüber hinaus um die zukünftige Auslastung des DB Regio-Werks in Nürnberg-Gostenhof mit seinen 200 Beschäftigten.

Unabhängig von einer rechtlichen Bewertung der aktuellen Vorgänge betonen Dr. Maly und Dr. Fraas wiederholt die große Bedeutung einer sachgerechten Vergabe des S-Bahnbetriebs für Nürnberg. Ein reibungsloser S-Bahnbetrieb ist für Stadt und Metropolregion Nürnberg sowie die zahlreichen Pendlerinnen und Pendler unabdingbar. Bei einem Betreiberwechsel werden wir daher weiterhin auf einen geregelten Übergang drängen. Ebenso geht es um den Erhalt der vielfältigen Kompetenzen Nürnbergs als Bahnstandort. Vom S-Bahnbetrieb selbst und den damit zusammenhängenden technischen Serviceleistungen hängt eine große Zahl von Arbeitsplätzen ab.

Autor:

Redaktion MarktSpiegel aus Nürnberg

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