Ausbau der Infrastruktur und Finanzierung des ÖPNV sichern

In der Zukunft soll der Umgang mit Tickets noch einfacher werden, denn aktuell bereitet der VGN den Einstieg in das so genannte elektronische Ticketing vor. In einem ersten Schritt soll bis 2017 die Umstellung der Abos auf Chipkarten erfolgen. Später sollen dann auch andere Fahrkarten als elektronisches Ticket erhältlich sein. | Foto: VGN
  • In der Zukunft soll der Umgang mit Tickets noch einfacher werden, denn aktuell bereitet der VGN den Einstieg in das so genannte elektronische Ticketing vor. In einem ersten Schritt soll bis 2017 die Umstellung der Abos auf Chipkarten erfolgen. Später sollen dann auch andere Fahrkarten als elektronisches Ticket erhältlich sein.
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VGN: Stabiles Jahresergebnis 2014 - Preiserhöhung zum 1. Januar 2016

NÜRNBERG (pm/nf) - Ein stabiles Ergebnis legt der Verkehrsverbund Großraum Nürnberg für das Geschäftsjahr 2014 vor. 227,6 Millionen Fahrten haben seine Fahrgäste im vergangenen Jahr zurückgelegt, das sind knapp 0,4 Prozent weniger als im Vorjahr. Die leichte Abnahme ist vor allem auf rückläufige Schülerzahlen zurückzuführen. Die Erlöse aus dem Verkauf von Tickets sind um 3,3 Prozent auf 309,2 Millionen Euro gestiegen. Damit tragen die Fahrgeldeinnahmen zu 45 Prozent an der Deckung des Aufwands für das Verkehrsangebot bei, dieser lag bei 681 Millionen Euro.

Weiter zunehmend ist die Zahl der Kunden mit einem jährlichen Abo. Insbesondere mit der neuen Variante des FirmenAbos konnten Fahrgäste überzeugt werden. Um mehr Nutzer für die öffentlichen Verkehrsmittel zu gewinnen, baut der Verkehrsverbund seine mobilen Angebote zur Fahrgastinformation sowie zum Ticketkauf weiter aus. Nach dem erfolgreichen Start der App „VGN Fahrplan & Ti- ckets“ im letzten Oktober wird im Sommer dieses Jahres der neue Onlineshop des Verkehrsverbundes in Betrieb gehen. Aktuell bereiten der VGN und seine Verkehrsunternehmen den Einstieg ins elektronische Ticketing vor.

Sorge bereitet weiterhin der Stand beim Ausbau der S1 zwischen Fürth und Erlangen. Hier soll mit einer baulichen Zwischenlösung die Kapazität der Strecke erhöht werden um Berufs- und Ausbildungspendlern mehr Fahrtmöglichkeiten bieten zu können. „Einen erfolgreichen Weg haben wir mit unserem Neukunden-FirmenAbo eingeschlagen“, berichtet Jürgen Haasler, Geschäftsführer für den Bereich Marketing. Das 2012 eingeführte Abo-Modell ist für mittlere Unternehmen und Institutionen konzipiert und bietet Rabatte zwischen 7,5 und 15 Prozent.
Wie schon in den letzten Jahren macht sich der Rückgang der Schülerzahlen bei der Verkehrsnachfrage und der Entwicklung der Einnahmen bemerkbar. Mit Schülermonatsmarken wurden 2014 rund 760.000 Fahrten weniger durchgeführt als im Vorjahr. Das entspricht einem Rückgang von 1,2 Prozent. Dieser Trend wird sich weiter fortsetzen. Schon in den nächsten fünf Jahren soll die Zahl der Schüler in der Oberpfalz um knapp neun Prozent abnehmen, in Oberfranken um rund 11 Prozent sowie in Mittelfranken um 3,6 Prozent (Quelle: Schüler- und Absolventenprognose Bayern, 2014).
Geschafft ist der Durchbruch beim Semesterticket. Nach aufwändigen Berechnungen und zahlreichen Gesprächen mit Studierenden, Studentenwerk, Hochschulen und den Kommunen konnte ein Angebot vorgelegt werden, das bei der Urabstimmung der Studierenden auf Zustimmung stieß. Nicht zuletzt die Zusagen der Städte Erlangen, Fürth und Nürnberg sowie der Landkreise Erlangen-Höchstadt, Forchheim, Fürth, Nürnberger Land und Roth, etwaige Ausfälle von Fahrgeldeinnahmen abzusichern, haben das Angebot möglich gemacht. Derzeit wird mit Hochdruck an der Vertriebslösung für das Semesterticket gearbeitet.
Tarifentwicklung
Auch zum 1. Januar 2016 werden die Fahrpreise wieder an die Entwicklung der Kosten bei den Verkehrsunternehmen angepasst. Der Entwurf für eine Erhöhung um durchschnittlich 3,11 Prozent wird derzeit im Kreis der Verbundpartner beraten. Bereits in der Öffentlichkeit diskutiert werden die Vorschläge eines externen Gutachters zur Fortentwicklung des Tarifs im Stadtgebiet Nürnberg. Da die Finanzierung des Nahverkehrs in ganz Deutschland an ihre Grenzen stößt, müssen auch neue Wege beschritten oder zumindest geprüft werden.

Nach zwölf Jahren soll nun auch das erhöhte Beförderungsentgelt (EBE) für Schwarzfahrer von bislang 40 auf 60 Euro angehoben werden. Das sieht der grundsätzliche Beschluss des Bundesrates vom November vergangenen Jahres vor. Soweit der nunmehr vorliegende Verordnungsentwurf des Bundesministers in der Bundesratssitzung am 8. Mai 2015 beschlossen wird, kann die Anpassung des EBE im Sommer auch im VGN umgesetzt werden. Allein im Stadtverkehr Nürnberg entstehen durch Schwarzfahrer Einnahmenverluste in Höhe von 1,5 Millionen Euro jährlich.

Pünktlichkeit der S-Bahn Nürnberg

Wie sensibel das S-Bahnsystem auf Störungen reagiert, zeigt die Pünktlichkeitsstatistik der S-Bahn Nürnberg. Die durchschnittliche Pünktlichkeit im Jahr 2014 lag bei 97 Prozent. Das ist absolut gesehen ein sehr guter Wert, auch im Vergleich mit dem Bundesdurchschnitt im Regionalverkehr der DB mit 94,9 Prozent. Gedrückt wurde die Pünktlichkeit im Jahr 2014 durch die Baumaßnahmen im S-Bahnnetz sowie in der zweiten Jahreshälfte durch die Umleitung des Güterverkehrs Gemünden – Würzburg – Ansbach – Treuchtlingen über die Werntalbahn nach Schweinfurt und weiter via Bamberg und Nürnberg. Angesichts des parallelen Betriebs mit dem Fern- und Güterverkehr auf den Strecken nach Ansbach, Bamberg und Neumarkt ist die Pünktlichkeit der S-Bahn sehr gut zu bewerten. Die Betrachtung macht aber deutlich, wie sehr die Stabilität des Fahrplans von der Auslastung der Strecken sowie der jeweiligen Bautätigkeit abhängt.

Autor:

Redaktion MarktSpiegel aus Nürnberg

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