Altes Land-Schlösschen Appelhof – neu entdeckt für die Kunst

Bildschön: Das so genannte ,,,Freß-Gütlein" soll aus seinem Dornröschenschlaf aufgeweckt werden. | Foto: oh/Faber-Castell
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  • Bildschön: Das so genannte ,,,Freß-Gütlein" soll aus seinem Dornröschenschlaf aufgeweckt werden.
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„Landpartie“ - ein poetisches Netz aus Kunstausstellung und Klangkunst

NÜRNBERG/ALLERSBERG (pm/nf) - Im Süden Nürnbergs, am Rande des Fränkischen Seenlands, wurde im vergangenen Jahr ein spätbarockes Juwel wiederentdeckt. Ab Juli soll es erstmals der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Das einstige Lust- und Jagdschlösschen „Appelhof“ gilt mit seiner weitläufigen Gartenanlage kunsthistorisch als einzigartiges Baudenkmal. Innen wie außen trägt es die Handschrift des berühmten Rokoko-Baumeisters Gabriel di Gabrieli.

Von Juli bis September verwandelt sich Schloss Appelhof an den Wochenenden zu einem sinnlichen Erlebnisort für Kunst und Natur. „Landpartie“ heißt die Ausstellung am Waldrand bei Allersberg. Klangkunst soll außerdem die Sinne der Besucher verzaubern.

Einst gehörte das Anwesen Herzog Ludwig von Bayern, später Nürnberger Patrizierfamilien, ab dem 18. Jahrhundert der Unternehmerfamilie Gilardi. Die Historie von Schloss Appelhof ist lang und verschlungen, denn das Anwesen ging durch viele Hände. „Lust- und Jagdschlösschen“ nannten es einige seiner Besitzer, andere „Fress-Gütlein“ oder schlicht „Landgut“. Als Landsitz erwarb es 1889 Freiherr Lothar von Faber aus Stein bei Nürnberg. Der Bleistiftkönig des 19. Jahrhunderts vererbte es weiter an seine Nachkommen, die Familie Graf von Faber-Castell. Noch in den 80er Jahren des vorigen Jahrhunderts wurde es u.a. von Mitgliedern der Faber-Castell’schen Familie bewohnt - bis es vor mehreren Jahren in einen Dornröschenschlaf verfiel.

Nun hat das gräfliche Haus das historische Gebäude wiederentdeckt, und parallel zu einem langfristig angelegten Restaurierungskonzept sollen Kunst, Kultur und Natur dem einstigen „Fress-Gütlein“ nach und nach neues Leben einhauchen. So zog mit der aus Berlin kommenden Malerin Fides Becker außergewöhnliche Kunst ein ins spätbarocke Schlösschen. Die Künstlerin wird Schloss Appelhof in einen phantastischen Ort verwandeln: Ausgehend von dem Haus selbst, in das sie durch ortsbezogene Wandmalereien und Leinwandarbeiten eingreift, thematisiert Fides Becker dessen ursprüngliche Funktion als reinen repräsentativen Rückzugsort.

Durch gezielte Eingriffe wird das gesamte Gebäude mit seinen Ein- und Ausblicken in die Weite des Gartens, mit seinen historischen Reminiszenzen aus verschiedensten Epochen, zu einem sinnlichen Erfahrungsraum. Zur Ausstellung im Sommer präsentiert die Künstlerin sowohl Leinwandarbeiten als auch Werke, die unmittelbar auf die Wand aufgetragen werden.

Durch die Klanginstallationen des Trios Cornelius Pöpel, Florian Beck & Michael Kirschner wird das Palais zu einer Gesamtinstallation. Die Klanginstallationen entstehen in Kooperation mit der Hochschule Ansbach. Kuratiert wird das Projekt, das außerdem durch ein vielfältiges Rahmenprogramm bereichert wird, von dem international renommierten Kunstwissenschaftler Christian Schoen, der mit den Künstlern zuletzt ein vergleichbares, ortsspezifisches Ausstellungsprojekt im Ansbacher Retti-Palais realisierte.

Ausstellung:
18. Juli bis 13. September
 2015
Öffnungszeiten: Samstags, 15-20 Uhr
, Sonntags, 11-17 Uhr.
Öffentliche Führungen: sonntags, 15 Uhr (für Ausstellungsbesucher frei). 
Eintritt: 2 Euro (Ermäßigt 1 Euro).
Eine Ausstellung der Graf von Faber-Castell Vermögensverwaltung.

Wegbeschreibung:
Appelhof ist ein Ortsteil des Marktes Allersberg im mittelfränkischen Landkreis Roth. Der Ort liegt etwa 2 Kilometer südwestlich von Allersberg, 300 Meter nordwestlich des Rothsees. Ganz in der Nähe verlaufen die Autobahn A 9 und die ICE-Strecke Nürnberg–München. Südlich fließt die Kleine Roth vorbei und mündet in den Rothsee. Einziges Anwesen ist das Rokoko-Schlösschen Appelhof.

Bildschön: Das so genannte ,,,Freß-Gütlein" soll aus seinem Dornröschenschlaf aufgeweckt werden. | Foto: oh/Faber-Castell
Noch etwas herunter gekommen sieht es aus. Doch bald sollen wieder bessere Zeiten für das Schloss Appelhof kommen: Die Umgestaltungen sind schon in vollem Gange. | Foto: oh/Faber Castell
Autor:

Redaktion MarktSpiegel aus Nürnberg

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