Bürgermedaillen der Stadt Nürnberg 2015 verliehen

Bürgermedaille der Stadt Nürnberg für Horst Förther. | Foto: Christine Dierenbach/Stadt Nürnberg
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NÜRNBERG (pm/nf) - In nichtöffentlicher Sitzung hat der Stadtrat am Mittwoch, 17. Juni 2015, über die diesjährige Verleihung der Bürgermedaille der Stadt Nürnberg entschieden. Nach Vorschlägen des Oberbürgermeisters und der Fraktionen ehrt die Stadt Nürnberg heuer folgende Bürger mit ihrer zweithöchsten Auszeichnung: Ruth Angermeyer, Horst Förther, Hans Paul Seel und Gülseren Suzan-Menzel. Die Verleihung der Bürgermedaille findet in einer festlichen Sondersitzung des Ältestenrats am Stadtgründungstag, Donnerstag, 16. Juli 2015, statt.

Mit der Bürgermedaille der Stadt Nürnberg werden seit 1960 Nürnberger Bürgerinnen und Bürger geehrt, die sich besondere Verdienste um die Stadt Nürnberg erworben haben. Sie ist aus Gold und hat die Form einer Münze. Auf der Vorderseite ist das große Nürnberger Stadtwappen mit der Umschrift „Stadt Nürnberg“ eingeprägt, auf der Rückseite der Name der oder des Geehrten mit den Worten „Für hervorragende Verdienste“. Bislang wurden 203 Personen mit der Bürgermedaille ausgezeichnet.

Ruth Angermeyer hat sich in besonderer Weise durch ihre bundesweiten Erfolge als Trainerin der Knoblauchsländer Karnevalsgesellschaft Buchnesia 1954 e.V. (K. K. Buchnesia) im karnevalistischen Tanzsport um Nürnberg verdient gemacht. Bis heute reiht sich seit dieser Zeit Erfolg an Erfolg: Zu unzähligen Fränkischen Meistertiteln in allen Altersklassen gesellen sich mittlerweile 40 Süddeutsche Vizemeister- und 51 Süddeutsche Meistertitel. Bei den Deutschen Meisterschaften holte Ruth Angermeyer mit ihren Aktiven
43 mal den 3. Platz, 36 mal den 2. und 20 mal die Deutsche Meisterschaft nach Nürnberg. Die Deutschen Meisterschaften 2015 in Köln sind bei allen Erfolgen jedoch nochmals besonders hervorzuheben: Insgesamt konnten drei Deutsche Meistertitel, drei Deutsche Vizemeisterschaften und ein 3. Platz erreicht werden. Neben all den großen Erfolgen im Sport ist auch das soziale Engagement von Ruth Angermeyer zu erwähnen. Sie ermöglicht Kindern aus allen gesellschaftlichen Gruppen die Teilnahme am Vereinsleben und engagiert sich auch über den Sport hinaus sehr für die ihr anvertrauten Schützlinge. In Anerkennung ihrer Leistungen erhielt sie 2010 die Verdienstmedaille des Bundesverdienstkreuzes.

Horst Förther hat sich in seiner Heimatstadt sehr für das Handwerk und die berufliche Bildung engagiert und als ehrenamtlicher Bürgermeister über zwölf Jahre die Geschicke Nürnbergs maßgeblich mitgeprägt. Große Verdienste erwarb sich Horst Förther auch im Bereich der Energiepolitik. Seine Vision war, Nürnberg als Standort für beispielhafte Energieanwendung und -nutzung bundesweit, aber auch in Europa präsentieren zu können. Seit 1997 war er Beiratsvorsitzender der Energieagentur Mittelfranken, einem Zusammenschluss der Energieversorgungsunternehmen in der Region. Der Verein trug über 18 Jahre lang erfolgreich zur Senkung des Energieverbrauchs und des umweltverträglichen Umgangs mit allen Energiearten bei und setzte zahlreiche Energieeffizienzmaßnahmen um. Inzwischen wurden diese Ziele auch auf Landes-, Bundes-, und Europäischer Ebene aufgenommen.
Im März 2000 rückte Horst Förther für die SPD in den Stadtrat nach. Er wurde für den Schulbereich Sprecher seiner Fraktion und engagierte sich im Bereich der Umwelt- und Energiepolitik. Als Aufsichtsratsmitglied von EWAG und N-Ergie brachte er seine wirtschaftspolitische Expertise ein.
2002 wurde Horst Förther zum Bürgermeister gewählt. Er übte dieses Amt zwölf Jahre lang aus, bis zu seinem Ausscheiden im Jahre 2014. Er war dabei für die Bereiche Feuerwehr, Sport, Bäder, Tiergarten und Franken-Stadion zuständig sowie für den Servicebetrieb Öffentlicher Raum. Mit rund 200 Vereinskontakten pro Jahr war der begeisterte Clubfan fest in der Vereins- und Sportszene in Nürnberg verankert. Besonders schätzte man auch dort seine integrative Art.

Hans Paul Seel prägte als ehrenamtlicher Stadtrat vier Jahrzehnte lang die Nürnberger Stadtpolitik vor allem im Bereich Wirtschaft mit und engagierte sich ebenfalls ehrenamtlich in zahlreichen Gremien und Vereinen. Von 1972 bis 2014 war er für die CSU ehrenamtlicher Stadtrat in Nürnberg. Er war über viele Jahre stellvertretender Fraktionsvorsitzender, wirtschaftspolitischer Sprecher seiner Fraktion, Mitglied im Ältestenrat, im Rechts- und Wirtschaftsausschuss und im Rechnungsprüfungsausschuss.
Lange Zeit war der Steuerfachmann Schatzmeister des CSU-Bezirksverbands Nürnberg-Fürth-Schwabach. Sein ganz besonderes Augenmerk galt – ganz Wirtschaftspolitiker – dem Ausbau des Gewerbeparks Nürnberg-Nordost sowie – ganz Ziegelsteiner – der Verkehrsberuhigung in seinem Heimatstadtteil. Mittelstand und Investoren lagen ihm gleichermaßen am Herzen. Mit großem Engagement setzte er sich für die Schaffung von Arbeits- und Ausbildungsplätzen im Großraum ein. Kleinen und mittleren Unternehmen sowie Existenzgründern galt dabei seine besondere Aufmerksamkeit. Seine kommunalen Ämter reichten unter anderem vom Aufsichtsrat der WBG und der NürnbergMesse bis zum Verwaltungsrat des Klinikums Nürnberg, der Sparkasse und dem Aufsichtsrat der Flughafen Nürnberg GmbH.
Seine Tätigkeit als ehrenamtlicher Richter am Landgericht Nürnberg-Fürth für Steuerberater und -bevollmächtige schärften noch seinen ohnehin ausgeprägten Sinn für Menschlichkeit. Hans Paul Seel engagierte sich für die Bürgerstiftung, für das Männerwerk St. Georg, bei Kolping, im Verein zur Pflege der Kirchenmusik in der Katholischen Stadtkirche, im Verein für Geschichte der Stadt Nürnberg, im Verein der Tiergartenfreunde, im Förderverein der Musikhochschule. Der Verein Hilfe für Krebskranke und der Deutsche Soldaten- und Kriegerbund in Bayern erfuhren ebenso seine Unterstützung wie der Weiße Ring und die Altstadtfreunde Nürnberg. Als Mitglied unterstützte er die Belange von Vereinen und Verbänden mit Rat und Tat.

Die Verbundenheit mit „seinem“ Heimatstadtteil Ziegelstein wird auch deutlich im Ziegelsteiner Brauchtumsverein, den er im Jahr 1990 mit begründete.

Gülseren Suzan-Menzel ist Gründerin des Deutsch-Türkischen Frauenclubs Nordbayern und wird für ihre Bildungs-, Kultur- und Integrationsarbeit geehrt, die sie als interkulturelle Mediatorin und Filmemacherin leistet. Bereits seit über 30 Jahren engagiert sich Gülseren Suzan-Menzel ehrenamtlich und setzt sich für kulturelle Vielfalt und Toleranz in Nürnberg ein.
Unter anderem war sie Mitbegründerin des Frauen- und Mädchenzentrums Nürnberg, des deutsch-türkischen Integrationsvereins für behinderte Menschen und des Migrantinnen-Netzwerks Bayern. Im Jahr 1991 gründete Gülseren Suzan-Menzel mit anderen den Deutsch-Türkischen Frauenclub Nordbayern und hatte lange Jahre den Vorsitz inne, den sie 2014 abgab.
Seit 1993 dreht Gülseren Suzan-Menzel gemeinsam mit ihrem Ehemann Dokumentationen über das Zusammenleben der Deutschen mit und ohne türkische Wurzeln. Dazu gründete das Ehepaar 1994 die TV- Produktionsfirma „Transfers-Films“. Ihre über 30 TV-Produktionen und Lehrfilme verdeutlichen wie Ausländer in Deutschland leben, mit welchen Problemen sie konfrontiert sind – ohne dabei jedoch eine Wertung vorzunehmen. Daneben setzt sich Gülseren Suzan-Menzel unter anderem für das kommunale Wahlrecht für Nicht-EU-Ausländer, für die doppelte Staatsbürgerschaft, die Rechte von Frauen und das Verständnis für Vielfalt als Bereicherung ein. Im Jahr 2013 erhielt sie die Bayerische Staatsmedaille für soziale Verdienste.

Autor:

Redaktion MarktSpiegel aus Nürnberg

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