Große Volksparteien verlieren Wählerstimmen

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CSU behält alle Direktmandate in der Metropolregion

Das Wählervotum brachte am Wahlsonntag bayerische Selbstverständlichkeiten ins Wanken. Die großen Volksparteien CSU und SPD mussten zum Teil dramatische Verluste hinnehmen. Protestwähler unterstützten die Freien Wähler und die FDP. In Nürnberg verliert die CSU rund 11 Prozent und landet bei 41,0 Prozent (2003 52,1 Prozent). Die Nürnberger CSU Abgeordneten konnten ihre Direktmandate wieder holen. Die SPD erreicht in Nürnberg nur 26,8 Prozent, 2,6 Prozent weniger als 2003. Die Sozialdemokraten konnten von den Verlusten der CSU nicht profitieren, verloren Stimmen an die Linken. Zulegen konnten dagegen die Freien Wähler und FDP. Laut vorläufigem amtlichen Ergebnissen lag die Wahlbeteiligung bei 58,1 Prozent, das wäre ein leichter Anstieg gegenüber 2003 mit 57,1 Prozent.

Ministerpräsident Dr. Günther Beckstein (l.) und Bayerns
SPD-Chef Franz Maget standen nach der verlorenen Wahl Rede
und Antwort. Foto: ddp

Freude bei der FDP, die in Nürnberg 3,3 Prozent gewinnen konnte und mit 5,9 Prozent stärker als im Jahr 2003 auftritt. Die Grünen konnten ihr Ergebnis von 2003 nicht halten und kamen auf 9,7 Prozent, während die Freien Wähler 3,5 Prozent Punkte dazu gewonnen haben und somit auf ein Ergebnis von 5,3 Prozent blikken können. Die Linken holten auf Anhieb 6,8 Prozent in Nürnberg, schaffen aber den Einzug in den Landtag nicht.

Die Nürnberger CSU-Kandidaten Dr. Günther Beckstein (40,0 Prozent), Karl Freller (42,4 Prozent), Herman Imhoff (39,7 Prozent), und Dr. Markus Söder (40,3 Prozent) holten ihr Direktmandat. Die Nürnberger SPD-Kandidaten kamen auf folgende Prozentzahlen: Angelika Weikert (25,5 Prozent), Helga Schmitt- Bussinger (30,5 Prozent), Jonas Lanig (26,3 Prozent) und Stefan Schuster (30,1 Prozent).

Für den Stimmkreis Fürth holte Petra Guttenberger mit 37,67 Prozent für die CSU das Direktmandat. Horst Arnold holte 25,62 Prozent für SPD und Norbert Schikora 10,6 Prozent für die Grünen. Für den Stimmkreis Fürth- Land/Neustadt holte Hans Herold mit 48,98 Prozent das Direktmandat für die CSU. Michael Bischoff von der SPD erreichte 20.38 Prozent und Walter Zägelein von den Freien Wählern 10 Prozent.

Das Wahlergebnis für Schwabach, das zum Stimmkreis Nürnberg- Süd gehört, ergab, dass Karl Freller sein Direktmandat mit 42,40 Prozent wieder verteidigen konnte. Helga Schmitt-Bussinger holte 30,50 Prozent für die SPD. Renate Krilles von den Grünen kam auf 6,20 Prozent. Für den Landkreis Roth sitzt Dr. Manfred Weiß (38,59 Prozent) von der CSU als Gewinner des Direktmandates erneut im Maximilianeum.

Erlangen: Mit deutlichem Vorsprung hat CSU-Bewerber Joachim Herrmann bei der Landtagswahl am Sonntag das Direktmandat im Stimmkreis Erlangen-Stadt errungen. 39,6 Prozent der Wählerinnen und Wähler gaben ihm ihre Erststimme (2003: 49,0 Prozent). Auf die Mitbewerber entfielen folgende Stimmanteile: Wolfgang Vogel (SPD) 25,37 Prozent (2003: 29,0 Prozent) - Gunther Moll (Grüne) 13,31 - Claudia Ehrhardt (Freie Wähler) 4,9 Prozent.

Im Stimmkreis Forchheim holte Eduard Nöth trotz großer Stimmverluste das Direktmandat mit 42,6 Prozent der Wählerstimmen. Thorsten Glauber (FW) kam hinter Nöth auf 23,3 Prozent der Stimmen. Reiner Büttner von der SPD erreichte 12,0 Prozent.

Bis Redaktionsschluß wurde bekannt: Personelle Konsequenzen wird es bei der CSU nach dem Wahldebakel vorerst nicht geben, die Führungsmannschaft bleibt dem Vernehmen nach im Amt. Das hat der Parteivorstand am Montag in München beschlossen, wie CSU-Chef Erwin Huber auf einer Pressekonferenz bekanntgab. Außerdem soll es eine breite innerparteiliche Diskussion über die Konsequenzen aus dem Wahlergebnis geben.

Kommentierten die Wahlergebnisse: (v.l). Dr. Günther Beckstein (CSU), Franz Maget (SPD), Sepp Daxenberger (Grüne), Martin Zeil (FDP) und Hubert Aiwanger (FW). Foto: ddp
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Archiv MarktSpiegel aus Nürnberg

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