Spannende Wallenstein-Tagung mit mehr als 30 Forschern eröffnet

Das Titelbild der Tagung, flankiert von zwei Darstellerinnen der Wallenstein-Festspiele. Foto: Maskow
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NÜRNBERG (pm/mask) - Er studierte 1599/1600 in Altdorf, war Feldherr ("Generalissimus"), Politiker und eine der schillerndsten und zugleich rätselhaftesten Figuren des Dreißigjährigen Krieges und der Weltgeschichte: Albrecht Wenzel Eusebius von Wallenstein (1583–1634). Jetzt tagen auf Einladung der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) rund 30 Wallenstein-Experten aus dem In- und Ausland im Marmorsaal der NÜRNBERGER Akademie am Gewerbemuseumsplatz, um sich über die Ergebnisse ihrer Forschung auszutauschen. Das Motto: „Mensch. Mythos. Memoria“.

Auftakt wie ein Kanonenschlag

NÜRNBERGER-Ehrenaufsichtsratvorsitzender Hans-Peter Schmidt hatte den Anstoß zu dem Symposium gegeben. Die Veranstalter Prof. Dr. Dirk Niefanger und Prof. Dr. Georg Seiderer (beide FAU) sowie Prof. Dr. Birgit Emich (Goethe-Universität Frankfurt) führten am ersten Nachmittag ins spannende Thema ein.

Seiderer: "Wenn es ein Leitmotiv für das Leben Wallensteins gibt, dann Aufstieg und Fall. Sein steiler Aufstieg machte ihn schon zu Lebzeiten zu einer faszinierenden Figur. Auch dass er an die Astrologie Keplers glaubte, trug dazu bei." Den Festvortrag ("Die Suche nach Wallenstein - Mensch oder Mythos?") hielt Dr. Geoff Mortimer, Fachmann für frühneuzeitliche Militärgeschichte an der Universität Oxford (Großbritannien). Er führt die Faszination Wallensteins vor allem auf dessen letzte Lebensjahre und seinen gewaltsamen Tod zurück, ebenso auf die "Mythen, die den echten Menschen verschleiern". Eine "Aura aus Mythos und Geheimnis" habe Wallenstein umgeben.

Den musikalischen Auftakt bildete Heinrich Ignaz Franz Bibers (1644-1704) "Battalia", ein Barockstück mit Effekten wie Kanonendonner oder Kriegstrommeln, furios gespielt vom Bachorchester Nürnberg und mit begeistertem Applaus bedacht. Der Wallenstein-Festspielverein Altdorf führte die Kapuzinerszene aus Schillers "Wallensteins Lager" auf.

So geht das Symposium weiter

Dr. Victoria Gutsche analysiert am 7. April um 20 Uhr im CineCittà in ihrem Vortrag "Wallenstein im Film. Vom Stummfilm zum TV-Mehrteiler" sieben Verfillmungen des Stoffes. Am 9. April serviert Prof. Dr. Josef Matzerath (Sächsische Landesgeschichte, TU Dresden) "Kulinarisches aus dem Krieg" - Kostproben nach Rezepten aus dem letzten vor dem Krieg erschienenen, deutschsprachigen Kochbuch.

Die Forschungsergebnisse werden 2018 im Rahmen der Wallensteinfestspiele in Altdorf vorgestellt, wenn sich der Beginn des Dreißigjährigen Krieges zum 400. Mal jährt.

Autor:

Peter Maskow aus Nürnberg

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