Hortanmeldungen: 1.900 Absagen erteilt

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NÜRNBERG (pm/nf) - Bei den Hortanmeldungen im Februar mussten circa 1 900 Absagen erteilt werden, rund 1 400 seitens der Stadt und 500 durch freie Träger. Der Referent für Jugend, Familie und Soziales, Reiner Prölß, und die Leiterin des Jugendamts, Dr. Kerstin Schröder, versprachen damals, die Eltern dabei zu unterstützen, mit Schuljahresbeginn eine zufriedenstellende Betreuungsmöglichkeit für ihr Kind zu erhalten (der MarktSpiegel berichtete). Dieses Versprechen kann nach jetzigem Stand voraussichtlich eingehalten werden.

Als ersten Schritt verschickten Jugendamt und freie Träger einen Fragebogen, in dem die für die Familie vorstellbaren Betreuungsmöglichkeiten und der konkrete Betreuungsbedarf abgefragt wurden. Von den rund 1 900 verschickten Fragebögen kam rund ein Drittel zurück. Diese relativ geringe Rücksendequote ist wohl damit zu erklären, dass inzwischen viele Eltern eine ausreichende Betreuungsmöglichkeit gefunden haben, beispielsweise, weil sie sich in mehreren Einrichtungen angemeldet hatten oder die Mittagsbetreuung ausreicht.
Auf den eingegangenen Fragebögen gaben 33 Befragte an, keinen Bedarf mehr zu haben, weil sie zwischenzeitlich einen Platz gefunden oder ihr Kind vom Schulbesuch zurückgestellt wurde. Weitere 30 Eltern gaben an, dass sie zwar aktuell keinen Platz suchen, aber weiteren Beratungsbedarf haben, und 186 teilten mit, dass für ihr Kind Betreuung durch die Mittagsbetreuung ausreichend sei. Das bedeutet, dass von den Eltern, die die Fragebögen zurückgesandt haben, gut ein Drittel nicht mehr unbedingt einen Hortplatz benötigt. Eltern von 407 Kindern benötigen aber noch einen Hortplatz, wovon für 305 auch ein Platz im Zentralhort in Frage kommt. Die meisten wollen jedoch auf der Warteliste der stadtteilbezogenen Einrichtungen bleiben.

In der Servicestelle Kitaplatz haben sich in diesem Zeitraum auch rund 200 Eltern mit der Bitte um Unterstützung bei der Hortplatzsuche gewandt, rund 150 davon haben – so ein Abgleich – auch einen Fragebogen zurückgesandt. Für rund die Hälfte der übrigen 50 Kinder konnte inzwischen eine Lösung gefunden oder in Aussicht gestellt werden. Für die anderen wird aktuell nach einem Betreuungsarrangement gesucht.

Bis Schuljahresbeginn werden 255 Hortplätze neu entstehen und 248 Hortplätze kommen sukzessive im Laufe der darauf folgenden Wochen hinzu, so dass auf jeden Fall ab Frühjahr 2015 allen Kindern, deren Eltern dem Jugendamt bisher ihren Bedarf gemeldet haben, ein Hortangebot oder alternativ ein Platz in der Mittagsbetreuung bereitgestellt werden kann. Für die Zeit von Schuljahresbeginn bis Bereitstellung des Platzes müssen individuelle Übergangslösungen gesucht werden. Die Servicestelle Kitaplatz des Jugendamts berät und unterstützt hierzu bei Bedarf gerne.

Auch wenn dies aus einer gesamtstädtischen Sicht ein befriedigendes Zwischenergebnis ist, so gibt es doch in einigen Schulsprengeln Engpässe. „Wie in den vergangenen Jahren scheint es auch dieses Jahr wieder zu gelingen, alle Kinder im Grundschulalter in Horten unterzubringen. Allerdings stellt das jedes Jahr einen Kraftakt dar, der von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Jugendamts kaum bewältigbar ist. Für ihr Engagement, weit über die Normalarbeitszeit hinaus, gebührt ihnen Dank“, so Prölß. „Wir werden“, verspricht der Referent, „mit aller Kraft und zur Verfügung stehenden Kapazitäten den Hortausbau weiter vorantreiben, bis wir ein bedarfsgerechtes Angebot haben, das ungefähr bei einer Versorgungsquote von 60 Prozent stadtweit liegt. Es wird aber immer schwieriger, geeignete Standorte zu finden.“
Völlig unbefriedigend ist aber die Situation, dass die Kluft zwischen angemeldetem und tatsächlichem Bedarf so groß ist. „Wir brauchen eine zentrale Anmeldung – zumindest für Horte – und eine zeitliche Synchronisierung mit der Anmeldung für die Mittagsbetreuung an Schulen. Das klingt einfach und selbstverständlich, ist aber in der Praxis sehr kompliziert, weil das auch mit den Schulanmeldungen in Einklang gebracht werden muss“, meint Prölß. Dennoch ist es das Ziel, ein solch einheitliches Verfahren möglichst rasch zu realisieren. Dies würde künftig die Zuordnung der Anmeldungen zu einem bedarfsgerechten Angebot für die Kolleginnen und Kollegen des Jugendamts erleichtern und auch für die Eltern zu einer entspannteren Anmeldesituation führen.

Autor:

Redaktion MarktSpiegel aus Nürnberg

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