Der MarktSpiegel Christkindlesmarkt-Blog: 07.12.2011 - Weihnachtspyramide

Eine standartmäßige Weihnachtspyramide.
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Die Weihnachtspyramide darf bei einem richtigen Weihnachtsfest nicht fehlen. Wo sie herkommt und welche für Motive auf ihr abgebildet sein sollen, erfahren Sie in der heutigen Ausgabe des Christkindlesmarkt-Blogs.

Anders als die Pyramiden von Giese, sind die Weihnachtspyramiden nicht viereckig oder spitz. Drehen können sich die ägyptischen Pyramiden ebenfalls nicht… Eigentlich ist nur die Bezeichnung dieselbe. Sie ahnen es schon: Der Christkindlesmarkt-Blog handelt heute von der Weihnachtspyramide.

Ein Ausländer aus dem eigenem Land.

Regen und Wind geben sich heute mehrfach die Klinke in die Hand. Doch die Besucher auf dem Nürnberger Weihnachtsmarkt schockt das nicht. Die Massen schlängeln sich langsam weiter durch die Marktgassen und jeder schützt jeden, wenn auch nicht ganz freiwillig, mit seinem Schirm.

Aber eine trotzt dem wüsten Wetter Tag und Nacht: Die große Weihnachtspyramide auf dem Nürnberger Christkindlesmarkt.

Zwar wird die Weihnachtspyramide nicht in Nürnberg hergestellt, kaufen kann man sie auf unserem Christkindlesmarkt aber trotzdem. Von der Burg her kommend, kann man schon die erste Pyramide sehen. Sie ist ungefähr fünf Meter hoch und hat ein Flügelrad mit beeindruckender Spannweite.
Zwar ist unsere Marktpyramide bei weitem nicht die Größte, aber doch eine sehr schöne. Die größte Weihnachtspyramide der Welt steht nämlich in Dresden auf dem Striezelmarkt und ist 14 Meter hoch.

Schlendert man über den Nürnberger Christkindlesmarkt kann man die kleinen Schwestern unserer großen Pyramide, überall in den Souvenirständen sehen. Frau Herlach verkauft an solch einem Stand die Weihnachtspyramiden, zusammen mit unzähligen anderen Souvenirs. „Wir haben selbst zu Hause zur Weihnachtszeit in jedem Raum eine stehen, die Größte in der Stube. Mein Mann hat diese ganzen Pyramiden geerbt. Zusammen sollen sie angeblich über 2000 Euro wert sein. Aber dafür müssten wir sie restaurieren lassen und das will mein Mann nicht. Er würde sie sowieso nicht mehr hergeben“, sagt sie lachend. Weihnachtspyramiden stehen bei vielen Deutschen in der Wohnung. 19 von 22 befragten haben eine Pyramide. „Bei guter Pflege, halten sich die Pyramiden eigentlich ewig“, meint die Pyramidenverkäuferin, „ab und an muss man mal das Lager austauschen, auf dem das Flügelrad rotiert. Herunterfallen sollte sie natürlich auch nicht.“

Welche Motive sind die schönsten?

Hier gehen die Meinungen auseinander.

Herr Protzen meint zum Beispiel, dass auf einer Pyramide, Bäume und Engel nicht fehlen dürfen. Eben so wenig wie die Heiligen Drei Könige.

Frau Kellner hingegen meint beispielsweise: „Weihnachtspyramiden kann der Schreiner doch so individuell gestalten wie er will. Kamele, Engel, Posaunenspieler, Hirten und Schafe. Es ist egal was auf die Pyramide kommt, solange es an die Weihnachtszeit oder speziell an Heiligabend erinnert, ist es auf einer Pyramide am richtigen Platz.“ Ein weiteres beliebtes Motiv ist die Krippe des kleinen Jesu, zusammen mit Maria und Josef.

An den Seiten der Pyramide werden Kerzen angebracht. Durch die warme, aufsteigende Luft drehen sich dann die großen Blätter an der Spitze. Ab einer bestimmten Größe reichen die Kerzen am Fuß der Pyramide nicht mehr. Sie produzieren nicht genügend warme Luft, um sie anzutreiben. Sollte eine Pyramide also zu groß sein, sind die Kerzen entweder mehrstöckig angebracht oder die Pyramide wird mit Strom angetrieben.

Originale Weihnachtspyramiden aus dem Erzgebirge haben spezielle Erkennungsmerkmale: Auf der Spitze sitzen beispielsweise so gut wie immer Engelchen, meistens mit Posaunen. Die Pyramiden sind mehrstöckig und alleine die oberste Plattform, auf der die Engel sitzen, ist unbeweglich. Ein Kenner ist Johannes Krug Junior. Er verkauft am Stand seines Vaters ausschließlich Ware aus dem Erzgebirge. „Unsere größte Pyramide ist 125cm hoch und kostet 3.680 Euro.“ Das ist die größte, kaufbare Pyramide die ich auf dem Nürnberger Christkindlesmarkt finden konnte. Gleichzeitig aber auch die Teuerste. „Mein Vater betreibt das Geschäft schon seit über 36 Jahren, also länger als ich lebe“, erzählt Herr Krug Junior stolz. „Wir bieten nur Handarbeit aus dem Erzgebirge an und man freut sich tierisch, wenn ein Kunde kommt der sich auskennt. Man kommt dann ins Gespräch und verquatscht sich auch schon einmal. Am meisten wird von Stammkunden gekauft. Immerhin sind unsere Stücke nicht ganz billig. Dafür haben wir aber sehr hohe Qualitätsstandards“, erklärt er.

Sollten Sie also nun auch den Kauf einer Weihnachtspyramide in Erwägung ziehen, sofern Sie keine haben, denken Sie doch mal über eine originalen Weihnachtspyramide aus dem Erzgebirge nach. Die sieht schick aus und bereitet Ihnen viele Weihnachten Freude. Den Duplikaten aus Fernost sieht man  leider an den Augen und der Farbe der Figürchen an, woher sie stammen.

Autor:

Archiv MarktSpiegel aus Nürnberg

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