Vierter Franken-Tatort wird härter: Zwischen Party und seelischem Abgrund

Die Kulisse des Kommissariats wurde im Quelle-Gebäude von Dominik Kremerskothen detailreich aufgebaut. Innig am Schreibtisch: Eli Wasserscheid und Andreas Leopold Schadt – spielen die Kommissare Wanda Goldwasser und Sebastian Fleischer. | Foto: Nicole Fuchsbauer
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  • Die Kulisse des Kommissariats wurde im Quelle-Gebäude von Dominik Kremerskothen detailreich aufgebaut. Innig am Schreibtisch: Eli Wasserscheid und Andreas Leopold Schadt – spielen die Kommissare Wanda Goldwasser und Sebastian Fleischer.
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NÜRNBERG (nf) - Die letzte Klappe für den vierten Franken-Tatort ist gefallen. Während im Quelle-Gebäude gestern noch die letzten Dreharbeiten stattfanden, durften sich die fränkischen Medien schon fast traditionell einen kleinen Einblick in den neuesten Franken-Tatort verschaffen. Insgesamt dreizehn Darsteller aus Ober- und Mittelfranken spielen mit - darunter auch Bernd Regenauer, der sich verschmitzt grinsend in seiner überzeugenden Hausmeister-Maske fast (!) unbemerkt unter den wartenden Pulk der Journalisten und Fotografen mischen konnte. 

Max Färberböck (Regie und Buch zusammen mit Catharina Schuchmann), Macher des ersten und erfolgreichsten Franken-Tatort, ist gern wieder nach Franken zurückgekommen (20 Drehtage, 50 Leute im Team, Budget rund 1,5 Millionen Euro) und hat eine Geschichte mit seinen bewährten Darstellern auf die Beine gestellt, die ,,sehr persönlich und gleichzeitig zutiefst verstörend" sein soll. Stephanie Heckner, Redaktionsleiterin BR-Tatort, sagt über den neuen Franken-Tatort: ,,Es wird emotional eine härtere Gangart eingeschlagen." So gerät in ,,Ich töte niemand" Hauptkommissarin Paula Ringelhahn (Dagmar Manzel) in eine Situation, in der sie eine sehr private Seite zeigt, die sie dennoch an ihre Grenzen führt. Ihre einzige Stütze: Hauptkommissar Felix Voss (Fabian Hinrichs). Die Rolle des Kommissars Sebastian Fleischer (Andreas Leopold Schadt) wird gar eine auf gut fränkisch ,,erodische" Komponente haben. Da darf man gespannt sein. Gedreht wurde u.a. in der Kaiserstraße, in der Südstadt, beim TSV Katzwang und in der Universität Erlangen. Klar ist jetzt schon: Der nächste Franken-Tatort wird nicht in Nürnberg spielen. Andreas Leopold Schadt wittert Morgenluft und hat als Hofer (jetzt bei Coburg lebend, der Liebe wegen) die Hoffnung nicht aufgegeben, dass er mal in seiner Heimatstadt drehen könnte. 

Hartnäckig nachgefragt wurde in den Interviews mit Schauspielern und Verantwortlichen, die oft kritisierte Sache mit dem fränkischen Dialekt. Besonders die Erinnerung an den Aufreger um die Pförtnerin im ersten Franken-Tatort ist haften geblieben. Nachgemacht, künstlich und gestelzt, so die Vorwürfe. Franken-Tatort Redakteurin Stephanie Heckner, die Franken Eli Wasserscheid und Andreas Leopold Schadt sowie der stets leicht vergeistigt wirkende Hamburger Fabian Hinrichs (der von der Debatte gar nichts mitbekommen haben will), sehen das anders. Die Dame in der Pforte war aus Aschaffenburg, das bekanntlich in Franken liege, und habe so gesprochen, wie sie halt spricht. Man habe das auch überprüft, ob's wirklich fränkisch ist. Das mag insbesondere für Nürnberger Ohren fremd klingen. Der fränkische Dialekt sei eben vielfältig, wie die Franken selbst. 

Die spärlichen Informationen zur Story (es soll ja nichts verraten werden, was die Spannung nimmt), lassen kühn vermuten: Sex, Drugs und Rock ’n’ Roll im neuen Franken-Tatort? Wohl kaum. Alles beginnt feucht-fröhlich bei der Einweihungsparty der neuen Wohnung von Felix Voss, während andernorts in Nürnberg ein Geschwisterpaar tot aufgefunden wird. Beide Ende 50, vor Jahren aus Libyen nach Deutschland gekommen. Sie wurden brutal erschlagen. Der Ziehsohn, umschwärmter und hochbegabter Student (wurde wieder in der Uni Erlangen gedreht), ist seit der Tat verschwunden. Zwei Tage später stirbt ein Kollege und guter Freund Ringelhahns während einer Autofahrt an einer fatalen Wechselwirkung von Medikamenten. Für Paula ist die Nachricht eine Katastrophe. Kurz vor dem Doppelmord hat er versucht, sie zu erreichen. Aber Paula hat nicht zurückgerufen. Ein am Tatort gefundenes Indiz führt den Mord an den beiden Geschwistern und den toten Kollegen zusammen. Wieso fuhr er kurz darauf in den Tod? 
Wir werden es erfahren. Die Ausstrahlung des Franken-Tatort 4 ist für den Frühsommer 2018 in der ARD geplant.

Autor:

Nicole Fuchsbauer aus Nürnberg

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