Trauer um Ehrenbürger und Gründer der DATEV Dr. h.c. Heinz Sebiger

Trauer um Ehrenbürger und Gründer der DATEV Dr. h.c. Heinz Sebiger (rechts). Auf dem Bild mit DATEV Vorstandsvorsitzenden Prof. Dieter Kempf (M.) und seinem Nachfolger Dr. Robert Mayr. Dahinter Finanzminister Dr. Markus Söder. | Foto: bayernpress
  • Trauer um Ehrenbürger und Gründer der DATEV Dr. h.c. Heinz Sebiger (rechts). Auf dem Bild mit DATEV Vorstandsvorsitzenden Prof. Dieter Kempf (M.) und seinem Nachfolger Dr. Robert Mayr. Dahinter Finanzminister Dr. Markus Söder.
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NÜRNBERG (pm/nf) - Die Stadt Nürnberg trauert um ihren Ehrenbürger Dr. h.c. Heinz Sebiger. Der Gründer der Datev ist im Alter von 93 Jahren am gestrigen Donnerstag, 25. August 2016, gestorben.

In einer ersten Reaktion sagte Oberbürgermeister Dr. Ulrich Maly: „Mit Dr. Sebiger ist ein Visionär von uns gegangen. Er hat vor einem halben Jahrhundert mit der Datev ein Unternehmen gegründet, das längst zu einem überaus erfolgreichen Marktführer geworden ist. Gegenüber Innovationen immer aufgeschlossen hat Dr. Sebiger die Datev maßgeblich geprägt und den Wirtschaftsstandort Nürnberg mitgestaltet. Die Datev ist eine wichtige Säule der regionalen Wirtschaft. Als Pionierunternehmer hat Dr. Sebiger ein Beispiel dafür gegeben, dass mit Mut, Augenmaß und dem richtigen Produkt zur richtigen Zeit dauerhafter Erfolg sowie die langfristige Schaffung und Sicherung von Arbeitsplätzen möglich sind. Dabei war er der Stadt und Region Nürnberg stets treu verbunden. Er hat sich für seine Heimatstadt sehr engagiert, etwa durch sein Bemühen um Institute und Lehrstühle der wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, um die WiSo-Führungskräfte-Akademie und das Institut für freie Berufe. Auch die Museen der Stadt Nürnberg und soziale Einrichtungen verdanken ihm beträchtliche Zuwendungen. Bei all seinen großen wirtschaftlichen Erfolgen und Verdiensten ist er immer bescheiden geblieben. Wir werden Dr. Sebiger in ehrender Erinnerung behalten.“

Heinz Sebiger wurde am 9. März 1923 in Nürnberg geboren. Nach der Heimkehr aus der Kriegsgefangenschaft begann der kaufmännisch ausgebildete Sebiger mit dem Aufbau einer selbstständigen Existenz. Nach der Bilanzbuchhalterprüfung und der Prüfung als Helfer in Steuersachen war er seit 1952 in eigener Kanzlei tätig. Parallel dazu absolvierte er an der Hochschule für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften in Nürnberg ein Studium der Nationalökonomie, das er 1959 als Diplom-Volkswirt abschloss.

1966 gründete der Steuerberater mit weiteren fünf Steuerberatern und einem Rechtsanwalt das genossenschaftliche Unternehmen Datev gleichsam als Selbsthilfeorganisation zur elektronischen Verarbeitung von Buchungsdaten. Bald wurde die „Datenverarbeitungsorganisation der Steuerbevollmächtigten für die Angehörigen des steuerberatenden Berufes in der Bundesrepublik Deutschland, eingetragene Genossenschaft mit beschränkter Haftpflicht“, kurz: Datev eG, zu einem der wichtigsten IT-Dienstleister für die steuerberatenden Berufe und mittelständische Unternehmen. Bei der Gründung 1966 schlossen sich zunächst 65 Steuerbevollmächtigte aus dem Kammerbezirk Nürnberg zusammen.

Heute hat die Datev über 40 000 Mitglieder und rund 7 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, davon allein 6 000 in Nürnberg. Damit ist die Datev einer der wichtigsten Arbeitgeber in der Metropolregion und prägt Nürnberg als einen der führenden deutschen IT-Standorte.

Heinz Sebiger stand der Steuerberaterkammer Nürnberg 30 Jahre lang vor und war deren Ehrenpräsident. Er gehörte zwei Jahrzehnte dem Steuerausschuss und dem Präsidium der Bundessteuerkammer an und war Ehrenvorstandsmitglied des Deutschen wissenschaftlichen Instituts für Steuerberater und Steuerbevollmächtigte. Er war unter anderem im Wirtschaftsbeirat der Stadt Nürnberg und Mitglied der Vollversammlung der IHK Nürnberg.

Sebiger wurden neben vielen anderen Auszeichnungen das Große Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland und der Bayerische Verdienstorden verliehen. Die wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät der Uni Erlangen-Nürnberg ließ ihm die Ehrenpromotion zum Dr. rer. pol. h.c. zuteilwerden. Die Stadt Nürnberg würdigte seine großen Verdienste 1995 mit der Verleihung der Bürgermedaille und 1997 mit der Verleihung der Ehrenbürgerwürde.

Ein Kondolenzbuch liegt in der Ehrenhalle des Rathauses Wolffscher Bau, Rathausplatz 2, von Montag, 29. August 2016, 12 Uhr, bis Donnerstag, 1. September 2016, 18 Uhr, auf.

Autor:

Redaktion MarktSpiegel aus Nürnberg

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