Warnstreiks in Franken: Post und Sozialdienste

Warnstreiks bei der Post auch in Mittelfranken. Bei der Auslieferung von Osterpaketen könnte es zu Verzögerungen kommen. | Foto: Fotolia
  • Warnstreiks bei der Post auch in Mittelfranken. Bei der Auslieferung von Osterpaketen könnte es zu Verzögerungen kommen.
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Notdienstliste für Eltern

NÜRNBERG (pm/nf) - Die Gewerkschaft ver.di wird in Mittelfranken am 8. April 2015 die Warnstreiks im Sozial- und Erziehungsdienst fortsetzen. Auch in der zweiten Verhandlungsrunde am 23. März habe es kein Angebot der Arbeitgeber gegeben. Nur in Minimalschritten waren die kommunalen Arbeitgeber bereit, auf die Forderungen von ver.di einzugehen. Konkrete Angebote blieben aus, so ver.di.

„Mit dieser Verzögerungstaktik kommen die Verhandlungen überhaupt nicht weiter“, erklärt Jürgen Göppner, Bezirksgeschäftsführer von ver.di Mittelfranken. „Daher müssen wir mit weiteren Warnstreiks die Einsicht der kommunalen Arbeitgeber fördern, mit uns zielführend zu verhandeln“.

Mit Arbeitsniederlegungen ist in folgenden Bereichen zu rechnen: Stadt Nürnberg (Kindertagesstätten, Allgemeiner Sozialdienst, offene Kinder- und Jugendarbeit, Jugendsozialarbeit an Schulen), Stadt Fürth (Kindertagesstätten, Jugend- und Sozialarbeit), Stadt Erlangen (Kindertagesstätten, Allgemeiner Sozialdienst, offene Kinder- und Jugendarbeit), Stadt Ansbach (Kindertagesstätten), Stadt Lauf (Kindertagesstätten), Gemeinde Schwaig (Kinderhorte), Markt Cadolzburg (Kindertagesstätten).
Daneben Einrichtungen der Behindertenhilfe:
Lebenshilfen Nürnberg, Nürnberger Land und Roth/Schwabach, Noris Inklusion.

Notdienste und Informationen für Eltern

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden die Erziehungsberechtigten über den Warnstreik und die Einrichtungen informieren, die als Notlösung zur Betreuung der Kinder zur Verfügung stehen. Die Erziehungsberechtigten der Kinder, die ohne Begleitung in eine bestreikte Kindertageseinrichtung kommen, werden schnellstmöglich benachrichtigt, und die Kinder werden bis zu deren Erscheinen beaufsichtigt. Sind Erziehungsberechtigte nicht erreichbar, werden die Kinder durch Fachkräfte aus einer Notdiensteinrichtung oder einer nicht bestreikten Kita abgeholt und dort bis zur Abholung durch eine erziehungsberechtigte Person beaufsichtigt.
Die städtischen Kindertageseinrichtungen haben die Eltern bereits über den bevorstehenden Warnstreik informiert. Die Eltern werden gebeten, bei Unklarheiten mit ihrer Kita abzuklären, ob diese bestreikt wird und welche Notdiensteinrichtung das Kind gegebenenfalls betreuen kann.

Die Notdienst-Regelung ist in einer Vereinbarung zwischen der Stadt Nürnberg und der Gewerkschaft ver.di sichergestellt worden. Die Stadt Nürnberg und ver.di sind sich darin einig, dass es aus Gründen des Kindeswohls unerlässlich ist, in jeder der neun Sozialregionen eine Notdiensteinrichtung bereit zu stellen, in der Kinder für diesen Tag untergebracht werden können.

Ab Donnerstag, 9. April 2015, sind die kommunalen Kindertageseinrichtungen wieder wie üblich geöffnet. Falls erneut gestreikt werden sollte, wird das Jugendamt der Stadt Nürnberg über den dann wieder bereit stehenden Notdienst informieren.

Folgende Notdiensteinrichtungen stehen bereit:

1. Nürnberg West / Gostenhof:
Hort am Förderzentrum Schreyerstraße 2
2. Nürnberg West / St. Johannis: Kindergarten Heimerichstraße 42
3. Nürnberg Nord: Kindergarten Am Stadtpark 94
4. Nürnberg Nord-Ost:
Kinderhort Dr.-Gustav-Heinemann-Straße 52
5. und 6. in der Südstadt:
Haus für Kinder Gabelsbergerstraße 41 und
Kindergarten Herschelplatz 3
7. Nürnberg Süd / Langwasser: Familienzentrum Imbuschstr. 70/72
8. Nürnberg Süd-West / Schweinau:
Kindergarten Olgastraße 15
9. Nürnberg Süd-West / Röthenbach-Ost: Kindergarten Am Röthenbacher Landgraben 63.

Warnstreiks bei der Post

Ver.di hat für den Zeitraum von Mittwoch, 1. April 2015, bis Donnerstag, 2. April 2015, 19 Uhr, Warnstreiks angekündigt. Die Post rechnet aktuell bundesweit mit vorübergehenden Aktionen an verschiedenen einzelnen Standorten vor allem im Bereich der Zustellung von Briefen und Paketen und will alles unternehmen, um die Auswirkungen für die Kunden (gerade an Ostern) so gering wie möglich zu halten. Verdi fordert für die rund 140.000 Tarifkräfte der Deutschen Post eine Verkürzung der wöchentlichen Arbeitszeit von 38,5 auf 36 Stunden bei vollem Lohnausgleich.
Mit Beginn der Brief- und Paketzustellung am 1. April 2015 sind rund 1.500 Brief- und Paketzusteller in Bayern bei den Postniederlassungen Augsburg, Bayreuth, Freising, München, Nürnberg, Rosenheim, Straubing und Würzburg dem Streikaufruf der ver.di gefolgt und haben die Arbeit niedergelegt.

Betroffen sind unter anderem:

- die gesamte Paketzustellung der Niederlassung Nürnberg
- die Zustellstützpunkte Forchheim, Gräfenberg, Thalmässing, Feucht, Wendelstein, Nürnberg, Höchstadt an der Aisch, Hemhofen, Erlangen.

„ver.di bittet die Postkunden um Verständnis für die Unannehmlichkeiten. Aber Tarifflucht, Mitbestimmungsflucht und Vertragsbruch darf man einen DAX 30 Unternehmen nicht durchgehen lassen“, teilte Jessica Quinten, ver.di Fachbereichssekretärin in Mittelfranken, mit.

Autor:

Redaktion MarktSpiegel aus Nürnberg

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