Allzeit Saison: Ganzjahresreifen gewinnen weiter Marktanteile

Ganzjahresreifen haben immer Saison. Foto: Auto-Medienportal.Net/Goodyear
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(ampnet/mue) - Ganzjahresreifen, auch Allwetter- bzw. neudeutsch „All-Season“-Reifen genannt, sparen den umständlichen und (vor allem mit direkt messenden Reifendruck-Kontrollsystemen) teuren halbjährlichen Wechsel von Sommer- auf Winterreifen inklusive zweitem Felgensatz und umgekehrt. Neue Gummimischungen und Profile sorgen für Leistungen, die auf Schnee und Nässe, aber auch auf trockener Straße für normale Ansprüche vollauf genügen.

Für Fahrzeuge, die vorwiegend im Flachland laufen, und in Ballungsräumen mit verlässlichem Streudienst sind die neuen All-Season-Reifen ein durchaus brauchbarer Kompromiss – in Deutschland rollt bereits jedes fünfte Auto auf ihnen. Vor allem bei kleinen Autos nehmen sie zu: Bald die Hälfte der Fahrer, so der ADAC schon vor einem Jahr, könnte sich vorstellen, in Zukunft zu ihnen zu wechseln. Noch 2014 hatte die Stiftung Warentest gewarnt: „Ganzjahresreifen patzen“. Heute sieht es ganz anders aus: „Die Technologie hat sich rasant entwickelt“, bescheinigt der TÜV Süd. Dies gilt für die Profile, die für möglichst guten Griff auf Glätte eine große Zahl von feinen Einschnitten aufweisen („Lamellen“), sowie für die Gummimischung der Lauffläche. So genannte Nasstraktionsharze entwickeln eine gewisse Klebewirkung auf Nässe und Glätte, zusätzliche Öle (oft auf pflanzlicher Basis) verhindern, dass das Gummi bei Frost hart wird und an Haftung verliert. Die Fortschritte sind so bedeutend, dass mittlerweile sogar Hersteller auf den Zug aufspringen, die jahrzehntelang nichts von Allwetterreifen wissen wollten.

Haftvermögen ist besonders wichtig

Wie bei klassischen Winterreifen gibt es auch bei Ganzjahresreifen große Unterschiede in den Leistungen, im Preis und nicht zuletzt in der Lebensdauer. Mit „Schneekristall“ als neutralem Nachweis von Mindestleistungen auf Glätte sind inzwischen alle neuen Allwetterreifen namhafter Hersteller ausgezeichnet. Besonders preiswerte Angebote oder Secondhand sollte man ohne dieses Gütesiegel nicht mehr nehmen.

Wichtig bei der Wahl ist vor allem das Haftvermögen auf kalter Nässe. Der Winter in Mitteleuropa ist heute vor allem nass, Schnee und Eis werden zumindest im Flachland immer seltener. Für den Nassgriff gibt es im Reifenlabel eine eigene Note. Hersteller und Importeure können sich diese allerdings selbst geben. Mehr Vertrauen verdienen unabhängige Tests vor allem der Automobilclubs und in den großen Autozeitschriften. Wer sich an die bekannten Namen hält, macht in aller Regel nichts falsch.

Billige Reifen meist fernöstlicher Herkunft indes können teuer werden. Neutrale Tests zeigen immer wieder, dass sich mit ihnen die Bremswege auf Nässe beträchtlich verlängern können. Wenn die besten Reifen Vollbremsen auf Nässe aus Tempo 80 in etwa 55 Metern schaffen, brauchen Billigreifen unter Umständen bald drei Wagenlängen mehr.

Autor:

Redaktion MarktSpiegel aus Nürnberg

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