Aktives Gaspedal: Effizienz oder Bleifuß?

Das richtige Gefühl beim Tritt aufs Gaspedal entscheidet im Zweifelsfall nicht nur über die Sicherheit auf der Straße, sondern auch über den Spritverbrauch eines Fahrzeuges. Symbolfoto: © rukawajung/Fotolia.com
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(ampnet/mue) - Ein Viertel des Kraftstoffverbrauchs liegt im Fuß des Fahrers, lautet eine bekannte Faustregel. Bosch hat mit dem aktiven Gaspedal nun eine technische Hilfe entwickelt: Ein sanftes Klopfen zeigt die Grenze zwischen effizienter Fahrweise und Bleifuß.


Doch die neue Technik kann noch mehr: In Verbindung mit dem Navigationssystem oder der Verkehrszeichenerkennung kann sie zum Warnsignal werden. Wenn sich der Fahrer zum Beispiel zu schnell einer gefährlichen Kurve nähert, kann das Pedal durch ein „Klopfzeichen“ oder einen Gegendruck warnen. In Verbindung mit Abstandswarnern mahnt das System beispielsweise durch Vibrieren, nicht mehr weiter zu beschleunigen. Die spürbaren Signale können in Form und Stärke durch einfache Softwareeinstellungen individuell angepasst werden.

Laut Bosch lässt sich mit Hilfe des haptischen Feedbacks der Kraftstoffverbrauch um bis zu sieben Prozent senken, durch die Vernetzung mit anderen Funktionen im Fahrzeug – beispielsweise mit der Gangschaltung – kann das aktive Gaspedal durch seine Rückmeldung etwa auch den optimalen Schaltpunkt angeben. Möchte der Fahrer dennoch mehr Gas geben, genügt etwas Gegendruck. Zusätzliches Einsparpotenzial ermöglicht die Verbindung mit Start/Stopp-Segeln – also wenn der Motor bei voller Fahrt ausgeschaltet wird, um Kraftstoff zu sparen. Bosch hat ermittelt, dass dies für rund 30 Prozent aller Strecken der Fall ist. Das Gaspedal kann so eingestellt werden, dass es Rückmeldung gibt, sobald der Segelmodus sinnvoll ist.

Bei Hybriden bietet das Pedal ebenfalls starkes Einsparpotenzial, da es den Verbrenner und Elektroantrieb spürbar über den Gasfuß trennt. Bei jedem bevorstehenden Wechsel vom Elektro- zum Verbrennungsmotor gibt das intelligente System, das zwischen den beiden Antriebssystemen agieren kann, ein haptisches Signal als Hinweis. Damit kann der Fahrer intuitiv sein Fahrverhalten anpassen, um noch mehr Kraftstoff einzusparen und Emissionen zu vermeiden.

Weitere Funktionen entstehen durch die Verbindung mit Onlinedaten – die Bosch-Entwicklung ist bereits für die Vernetzung der Automobile mit ihrer Umgebung ausgelegt. Warnungen zu gefährlichen Situationen wie Falschfahrern, unübersichtliche Staus, Querverkehr oder andere Gefahrenstellen auf der geplanten Route gibt das vernetzte Auto dann zusätzlich über das vibrierende Pedal an den Menschen hinter dem Lenkrad weiter.

Autor:

Redaktion MarktSpiegel aus Nürnberg

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