Grünes Licht für "Body-Cams" bei der Deutschen Bahn

Körperkameras sollen Beweismittel sichern und eventuelle Angreifer abschrecken. Das Sicherheitspersonal mit Bodycam erhält ein zusätzliches Schild, welches die Videoaufnahme anzeigt. | Foto: Deutsche Bahn AG
  • Körperkameras sollen Beweismittel sichern und eventuelle Angreifer abschrecken. Das Sicherheitspersonal mit Bodycam erhält ein zusätzliches Schild, welches die Videoaufnahme anzeigt.
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NÜRNBERG - Sicherheitskräfte der Deutschen Bahn AG (DB) tragen künftig in ganz Deutschland Bodycams bei ihren Einsätzen auf großen Bahnhöfen und im Umfeld von Sport- und Großveranstaltungen. Die Kameras sollen so für mehr Sicherheit bei DB-Mitarbeitern und Bahnkunden sorgen.

„Bodycams sichern Beweismaterial und schützen vor Angriffen", erklärte der für Sicherheit zuständige DB‑Vorstand Ronald Pofalla und verwies auf die positiven Testergebnisse. Dabei waren im Zeitraum August 2016 bis März 2017 rund 50 Sicherheitskräfte in Berlin und Köln mit Bodycams unterwegs und absolvierten dabei rund 8.800 Einsatzstunden. "Kein einziges Mal" seien sie angegriffen worden, so Pofalla. Ein präventiver Effekt geht insbesondere von dem eingebauten Monitor aus, der einem Angreifer das eigene Verhalten zeigt.
Künftig werden Sicherheitskräfte regelmäßig mit Körperkameras unterwegs sein. Pofalla: „Wir planen Einsätze von Bodycams dort, wo wir mit kritischen Situationen rechnen: Abends und am Wochenende, im Fußball-Fanreiseverkehr und bei Großveranstaltungen.“ In der Vergangenheit hatten Angriffe auf DB-Mitarbeiter, insbesondere auf Sicherheitskräfte zugenommen. 2.300 Angriffe auf Mitarbeiter hat die DB 2016 registriert, knapp ein Drittel mehr als 2015.
Die Kameras werden von den Mitarbeitern nach Ankündigung per Knopfdruck aktiviert. Die Aufzeichnung läuft dann so lange, bis der Mitarbeiter durch einen weiteren Tastendruck die Aufzeichnung beendet. Die Aufzeichnungen werden verschlüsselt gespeichert und nach Schichtende auf einen gesicherten Server übertragen. Auf gespeicherte Bilder kann nur die Bundespolizei im Rahmen strafrechtlicher Ermittlungen zugreifen.
Die Bodycams sollen die Videotechnik in Bahnhöfen und Zügen ergänzen. Bis Ende 2017 wird die DB rund 7.000 Videokameras auf rund 1.000 Bahnhöfen der DB betreiben, 20 Prozent mehr als 2016. Etwa 28.000 Kameras sind in Zügen des Regional- und S-Bahnverkehrs installiert. Zugriff auf die Aufzeichnungen hat nur die Bundespolizei. Die Deutsche Bahn nutzt die Videotechnik zur Überwachung der Betriebsabläufe und zur Präzisierung von Zugansagen. Bahnkunden profitieren so nicht nur von mehr Sicherheit, sondern auch von effizienter Steuerung der Betriebsabläufe und verbesserter Kundeninformation, heißt es bei der Bahn.

Autor:

Redaktion MarktSpiegel aus Nürnberg

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