„Kollege Roboter“ im Praxis-Test

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ERLANGEN (pm/mue) - Die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) und Siemens wollen den Praxiseinsatz von so genannten kollaborativen Robotern im Fertigungsalltag erforschen.


Im Rahmen einer am Siemens-Standort Erlangen in der Frauenauracher Straße 80 vereinbarten Forschungskooperation wollen die FAU und Siemens in den kommenden drei Jahren die direkte Zusammenarbeit von Mensch und Roboter untersuchen. Einen entsprechenden Kooperationsvertrag haben Prof. Dr.–Ing. Jörg Franke, Inhaber des Lehrstuhls für Fertigungsautomatisierung und Produktionssystematik (FAPS) an der FAU sowie Dr. Wolfgang Heuring, CEO der Business Unit Motion Control Siemens AG, unterzeichnet.

Gemischte Teams

Kollaborative Roboter, die auch als Leichtbauroboter bezeichnet werden, sind weit leichter als die typischen Industrieroboter und verfügen über Sensoren, mit denen sie ihre Umgebung wahrnehmen können. Dadurch ist es möglich, diese neue Gattung von Robotern im direkten Umfeld von Menschen in der Fertigung einzusetzen. Herkömmliche Industrieroboter kommen hingegen nur in abgegrenzten Bereichen einer Fabrik zum Einsatz, um Unfälle mit Menschen zu verhindern. Der Einsatz von kollaborativen Robotern gilt als eine besonders wichtige Entwicklung in der Fertigungsplanung; gemischte Teams aus Menschen und Robotern können dann etwa bislang getrennte Arbeitsschritte gemeinsam und damit schneller erledigen. Zudem kann der Roboter Mitarbeiter bei körperlich anstrengenden Tätigkeiten oder besonders bei oft wiederkehrenden Handgriffen entlasten.

Siemens unterstützt die Forschungskooperation durch Projektmittel in Höhe von über 280.000 Euro – dabei übernimmt das Unternehmen die Anschaffungskosten für den Kauf der notwendigen Roboter und stellt die gesamte technische Infrastruktur zur Verfügung. Die neuen Roboter werden in den kommenden drei Jahren im Gerätewert Erlangen (GWE) direkt mit Siemens-Mitarbeitern zusammenarbeiten und in den täglichen Fertigungsablauf integriert. Forscher der FAU – vom Lehrstuhl für Fertigungsautomatisierung und Produktionssystematik – begleiten den Praxiseinsatz über die gesamte Dauer des Projekts. Die Wissenschaftler der FAU und der Industriekonzern Siemens wollen gemeinsam erforschen, wie sich Roboter künftig optimal in der Fabrik einsetzen lassen und wie rechtliche, organisatorische und sicherheitstechnische Fragen beantwortet werden können.

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„Robo-Drink“ – sehr zum Wohl! Prof. Dr.-Ing. Jörg Franke, Inhaber des FAPS-Lehrstuhls, nimmt zur Feier des Kooperationsvertrages ein Glas Orangensaft vom Leichtbauroboter entgegen. Foto: Siemens
Autor:

Uwe Müller aus Nürnberg

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