Warnung: Für junge Igel kann der Gelbe Sack zur Todesfalle werden

Jungigel sind im Herbst auf der Suche nach Futter und verschonen dabei auch den Inhalt der Gelben Säcke nicht. | Foto: © Lidiya Shironina/Fotolia.com
  • Jungigel sind im Herbst auf der Suche nach Futter und verschonen dabei auch den Inhalt der Gelben Säcke nicht.
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REGION (pm/vs) - Alle zwei bis vier Wochen türmen sich in den meisten bayerischen Städten und Gemeinden die prall gefüllten gelben Plastikmüllsäcke an den Straßen. Doch für Igel auf Nahrungssuche können sie zur tödlichen Falle werden.

„Igel finden gerade jetzt nur noch wenige natürliche Nahrungsquellen“, weiß Martina Gehret, LBV-Beauftragte für das Projekt „Igel in Bayern“. „Deshalb werden sie von den verlockenden Düften des Plastikmülls in den Gelben Säcken wie magisch angezogen und bleiben dann aber darin stecken und werden unwissentlich entsorgt.“ Insbesondere junge Igel sind oft noch weit bis in den November hinein auf Futtersuche, um sich den nötigen Fettvorrat anzufressen. Der LBV rät darum allen Igelfreunden, die gelben Müllsäcke erst kurz vor der Abholung auf die Straße zu stellen.
Die meisten erwachsenen Igel befinden sich schon längst im Winterschlaf. Jungtiere und auch deren Mütter allerdings streifen noch immer auf der Suche nach Futter für ihren winterlichen Fettvorrat umher. „Dabei machen sie auch nicht vor menschlichem Müll halt“, erklärt die LBV-Igelbeauftragte Martina Gehret. Da das dünne Material der Säcke leicht reißt, ist es für Igel sehr einfach, an den verlockend duftenden Inhalt zu gelangen. „Igel fressen alles, was ihnen vor die Nase kommt“, so Gehret. „Und was sie nicht kennen, wird eben probiert.“
„Die sensible Igelnase riecht offene Futterdosen für Haustiere, Wurstverpackungen oder nicht ausgespülte Joghurtbecher schon von Weitem“, weiß Gehret. Sein Stachelkleid wird ihm beim Durchwühlen des Mülls jedoch zum Verhängnis, denn die wehrhaften Stacheln spießen sich beim rückwärtskrabbeln in die Plastikverpackungen und der Igel steckt fest. „Die Tiere werden dann unwissentlich zusammen mit den Müllsäcken entsorgt“, so die Igelexpertin.
„Wir bitten deshalb alle Igelfreunde, ihre Müllsäcke igelsicher zu lagern und wenn möglich erst kurz vor der Abholung vor die Tür zu stellen“, so Martina Gehret. Wer den Müll bereits am Abend zuvor hinausstellen muss, dem empfiehlt der LBV eine igelsichere Lagerung, zum Beispiel aufgehängt am Gartenzaun ohne Kontakt zum Boden oder abgestellt auf einer Getränkekiste.
Mehr Informationen zum Thema auch gibt es auch unter dem Blog der LBV-Igelexpertin im Internet auf www.igel-in-bayern.de

Autor:

Redaktion MarktSpiegel aus Nürnberg

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