Zahnversicherung: Die Kostenhilfe beim Zahnersatz

Ein gesunder Zahn bildet die medizinische Grundlage für ein stolzes und strahlendes Lächeln. Bildquelle: Africa Studio – 518696392 / Shutterstock.com
  • Ein gesunder Zahn bildet die medizinische Grundlage für ein stolzes und strahlendes Lächeln. Bildquelle: Africa Studio – 518696392 / Shutterstock.com
  • hochgeladen von Marion Fink

SERVICE (sp/fi) - Nichts macht ein Lächeln so schön wie gesunde Zähne. Andersherum kann es für Menschen insbesondere im sozialen Gefüge sehr unangenehm werden, wenn Zahnlücken oder optisch nicht sonderlich ansehnliche Zähne das eigene Lachen zieren. Doch es gibt Abhilfe. Heutzutage können Implantate ein natürliches Zahngebiss praktisch vollständig ersetzen. Für viele Menschen bedeutet dies die Möglichkeit, auf medizinischem Wege zu einem besseren Lebensgefühl zu gelangen. Allerdings gelten Zahnimplantate auch als besonders teuer. Zahnversicherungen können helfen.

Wer gesunde Zähne haben möchte, hat es nicht leicht, sofern er nicht seit Kindesbeinen an regelmäßig zum Zahnarzt gegangen ist und stets zweimal am Tage seine Zähne für mindestens drei Minuten geputzt hat. So lernen es die meisten Menschen bereits in jungen Jahren. Doch es gibt auch Ausnahmen. Diese und andere Personengruppen müssen einen medizinischen Weg wählen, damit die Beißer nicht nur ihren Dienst ordentlich verrichten, sondern auch optisch gesund aussehen.

Dazu zählen zum Beispiel auch Menschen, die aus gesundheitlichen Gründen schlechte Zähne haben, Menschen, die allmählich ins gehobene Alter kommen oder Unfallgeschädigte, die ganz einfach aufgrund von oftmals stumpfer Gewalteinwirkung einen oder gar mehrere Zähne verloren haben. In solchen Fällen müssen die Betroffenen mit ihren Zahnärzten eine gemeinsame Lösung finden, um Funktion und Aussehen des natürlichen Gebisses wiederherzustellen.

Inlays, Onlays, Kronen, Brücken, Prothesen und Implantate – so lauten die Namen der bekanntesten Zahnersatzlösungen, die allerdings allesamt verschiedene Vorteile und Nachteile mitbringen. Ganz weit vorne beim Entscheidungskriterium für oder eben gegen eine Zahnersatzlösung ist der Preis zu nennen. Denn längst nicht alle Lösungen sind im Leistungskatalog der Gesetzlichen Krankenkassen inkludiert, was bedeutet: Wer Mitglied in der Gesetzlichen Krankenkasse ist, muss, will er eine besonders ästhetische und funktionelle Zahnersatzlösung wie das Implantat einsetzen lassen, meist einen großen Teil der Behandlung aus eigener Tasche bezahlen.

Die wichtigsten Fragen bei der Wahl des Zahnersatzes

  • Kann der Zahnersatz die wesentliche Funktion des Gebisses, das Kauen und Sprechen, sicherstellen?
  • Wie fällt der Tragekomfort aus?
  • Kann sich der Zahnersatz optisch in das vorhandene Gebiss einfügen?
  • Wie langlebig und haltbar ist der Zahnersatz?
  • Was kostet der Zahnersatz? Wie aufwendig ist die Behandlung?



Der Festzuschuss: Das zahlt die Krankenkasse

Wer sich für die funktionellste Variante des Zahnersatzes entscheiden will, das Zahnimplantat, der hat viele Optionen, Kosten zu sparen. Natürlich bieten auch in Deutschland im Grunde alle Zahnärzte den Zahnersatz über Implantate an, lassen sich diese Leistung aber auch ordentlich vergüten. Für viele Menschen hat es sich deswegen als lohnenswert herausgestellt, sich die Zähne im Ausland „machen zu lassen“. Ein Blick auf die durchschnittlichen Kosten für Zahnimplantate in europäischen Ländern zeigt, dass dies zumindest aus finanzieller Sicht nachvollziehbar ist.

Zahnimplantat: Land und Durchschnittspreis (erhoben durch Qunomedical GmbH)
Deutschland 2.100 Euro
Österreich 2.000 Euro
Frankreich 2.050 Euro
Ungarn 890 Euro
Italien 2.200 Euro
Tschechien 1.050 Euro
Norwegen 2.100 Euro
Slowenien 850 Euro
Polen 900 Euro
Spanien 1.300 Euro
Irland 2.000 Euro
Schweden 2.400 Euro
Kroatien 860 Euro

Doch natürlich hängen die Zahnimplantat-Kosten auch vom Einzelfall ab. Die individuelle Kiefer- und Knochendisposition des Patienten und viele weitere Faktoren bestimmen, welche Kosten am Ende auf den Behandelten zukommen. Seit 2005 hat sich in Deutschland das System für die Gelder, die gesetzlich Versicherte für ihren Zahnersatz von der Gesetzlichen Krankenkasse erhalten, geändert. Man spricht vom sogenannten Festzuschuss.
Heutzutage hängen die Kosten, die von der Versicherung anteilig übernommen werden, allein vom zahnärztlichen Befund ab. Denn mittlerweile wurde für unterschiedliche Befunde eine verbindliche Regelversorgung konstituiert. An deren Kosten beteiligt sich die Krankenkasse grundsätzlich mit 50 Prozent – und das unabhängig davon, ob sich der Patient nun für die Regelversorgung entscheidet oder eine alternative Behandlungsmethode in Anspruch nimmt, was bei der Wahl für Implantate fast immer der Fall ist. Die komplette Übersicht der reglementierten Festzuschüsse für jeweilige Befunde gibt es hier nachzulesen.

So können Kosten für Zahnimplantate reduziert werden

Wer fleißig beim Zahnarzt gewesen ist und durch regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen nachweisen kann, dass er sich um die Gesundheit und -erhaltung seiner Zähne aktiv bemüht (hat), der kann gegebenenfalls bis zu 60 Prozent der zahnärztlichen Kosten von seiner Krankenkasse einfordern. Dies ist möglich, wenn das Bonusheft fünf Jahre lang lückenlos geführt wurde. Und sogar noch mehr ist möglich. Bei einem lückenlosen Nachweis der zahnärztlichen Versorgung über einen Zeitraum von zehn Jahren steigt der Anteil der Kostenübernahme durch die Gesetzlichen Krankenkassen gar auf 65 Prozent. In der Praxis kann dies bei größeren Behandlungen bedeuten, dass Beträge im vierstelligen Bereich eingespart werden können. Es lohnt sich also immer, den Zahnarzt regelmäßig zu besuchen. Noch höhere Erstattungsanteile sind nur bei Personen möglich, deren Einkommen so gering ist, dass die Kostenübernahme für sie eine unzumutbare Belastung darstellen würde. Aktuell liegt diese Grenze bei 1.134 Euro.

Wer noch mehr als 65 Prozent sparen möchte, aber mehr verdient, als von der Einkommensgrenze festgesetzt ist, der hat eigentlich nur eine Möglichkeit, Geld bei der zahnärztlichen Behandlung bzw. beim Zahnersatz zu sparen: die private Zahnzusatzversicherung. Doch auch hier gilt Vorsicht. Denn im Vergleich zur Gesetzlichen Krankenkasse können private Versicherungsträger ihre Leistungen relativ frei bestimmen. Und viele Zahnzusatzversicherungen verdoppeln zwar den gesetzlich vorgeschriebenen Festzuschuss, leisten aber nur wenig, wenn es über die Standardbehandlung hinausgeht.


Zu solchen Behandlungen zählt beispielsweise auch das „Digital Smile Design“, das mittlerweile auch in Deutschland von vielen Praxen angeboten wird. Hier können Patienten zusammen mit ihrem Zahnarzt direkt am Monitor ihr neues Zahngebiss modellieren, das darüber hinaus nicht nur optisch flexibel an den Patienten angepasst werden kann, sondern auch fest installiert ist, somit nicht herausgenommen werden kann bzw. muss und innerhalb weniger Stunden eingesetzt wird.
Dass gerade solche Behandlungen natürlich extrem gefragt sind, aber eben auch sehr teuer, ist verständlich. Auf der Suche nach einer geeigneten Zahnzusatzversicherung ist es daher grundsätzlich empfehlenswert, sich vorab über den Leistungskatalog und die damit verbundenen Kosten zu informieren.

Autor:

MarktSpiegel Service aus Nürnberg

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