Saatmischungen im Landratsamt
Tipps fürs heimische Schmetterlingsparadies

Landrat Armin Kroder sowie Claudia Uebler und Hans-Peter
Renner (v.l.) von der Kreisfachberatung für Gartenkultur und Landespflege wollen blühende Gärten und Schmetterlingstummelplätze. | Foto: R. List
  • Landrat Armin Kroder sowie Claudia Uebler und Hans-Peter
    Renner (v.l.) von der Kreisfachberatung für Gartenkultur und Landespflege wollen blühende Gärten und Schmetterlingstummelplätze.
  • Foto: R. List
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NÜRNBERGER LAND (lra/nf) – Spätestens seit dem Volksbegehren
Artenvielfalt weiß jeder um den drastischen Insektenschwund in
Deutschland und Europa. Was kann jeder Einzelne tun, um nicht nur die
Bienen zu retten? Das Landratsamt Nürnberger Land bietet eine informative
Ausstellung, kostenlose individuelle Beratung und Blumensaatmischungen
für das heimische Schmetterlingsparadies.

Im Foyer des Landratsamts in der Waldluststraße 1 in Lauf an der Pegnitz
zeigen Stellwände Beispiele für naturferne und – aus den Facettenaugen
einer Hummel betrachtet – triste Gärten, aber auch Fotos farbenfroher
Insektentummelplätze. Wer daraufhin Lust bekommt, im eigenen Garten etwas
für die Natur zu tun, kann sich gleich ein kleines Säckchen mit einer
Saatmischung für heimische Blumen mitnehmen, solange der Vorrat reicht.
Die Ausstellung ist bis etwa Ende Mai zu besichtigen. Eine individuelle
Beratung, wie man die Population der nützlichen Tierchen im eigenen
Garten steigern kann, kann man via Mail an gartenbau@nuernberger-land.de
oder telefonisch unter 09123/ 950 6532 vereinbaren.

Schätzungsweise zwei Millionen Hausgärten mit einer Fläche von rund
135.000 Hektar gibt es nach statistischen Angaben in Bayern. Im Vergleich
zu den 3,2 Millionen Hektar landwirtschaftlich genutzter Fläche klingt
das erst mal nach nicht viel. Aber: Der Wert der Gärten als wertvoller
Lebensraum ist in Anbetracht des drohenden Artenschwundes an Insekten,
Vögeln und kleinen Säugetieren nicht zu unterschätzen. Naturnah
gestaltete Gärten bilden ein Netz von Klein-und Kleinstbiotopen, die das
gesamte Land überziehen und Oasen für Bienen, Käfer, Schmetterlinge,
Vögel und viele andere Tiere darstellen. Schon lange ist bekannt, dass
die Artenvielfalt in Siedlungsbereichen wesentlich höher ist als im
landwirtschaftlich genutzten Umfeld.

Natürlich können Gärten Naturschutzgebiete nicht ersetzen und es werden
sich dort in der Regel keine Arten ansiedeln, die auf spezielle
Lebensräume fixiert sind. Aber es geht inzwischen nicht mehr nur um das
Besondere und Seltene – sondern ums große Ganze. Der erschreckende
Rückgang der Fluginsekten von über 70 Prozent in den letzten 30 Jahren
spricht eine deutliche Sprache. 70 Prozent weniger Insekten bedeuten
letztendlich auch weniger Nahrung für Singvögel, Reptilien und
Amphibien. Auch bei diesen Tierarten ist der Rückgang erheblich, was die
Gesamtnahrungskette empfindlich stört.

Die gute Nachricht: Jeder Gartenbesitzer und jede Gartenbesitzerin kann
etwas tun! Bei der Gestaltung der Gärten gibt es noch viel Luft nach
oben. Statt Steinwüsten oder Zierrasenflächen brauchen die kleinen
tierischen Nachbarn etwas höheres Gras, Blumen, Mauern mit wohnlichen
Ritzen oder auch mal einen Stoß alter Äste. Die Kreisfachberatung für
Gartenbau und Landschaftspflege am Landratsamt Nürnberger Land möchte
den Gartenbesitzern im Landkreis deshalb in den nächsten Wochen immer
wieder Tipps und Hinweise geben, wie sie ihre Gärten durch entsprechende
Bewirtschaftung und Anreicherung mit Strukturen für Biene, Rotschwanz,
Eidechse und Co attraktiver machen können.

Autor:

Nicole Fuchsbauer aus Nürnberg

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