Selbsthilfe für psychisch Traumatisierte
Die wöchentlichen Gruppenabende in Feucht sind noch aufnahmefähig

Feucht. Als psychisches Trauma wird eine seelische Erschütterung bezeichnet, welche durch ein traumatisierendes Erlebnis hervorgerufen wurde. Dies können so massive Ereignisse wie zum Beispiel sexuelle Übergriffe oder Gewalt, Tod der Eltern in der Kindheit, ausgeprägte emotionale oder körperliche Vernachlässigung in der Kindheit oder Vertreibung sein.
Aber auch weniger dramatisch erscheinende Ereignisse können im ungünstigen Fall dazu führen, dass die eigenen Bewältigungsmöglichkeiten überschritten werden. Als Beispiele können hier schwere persönliche Angriffe, lang andauernde Manipulationen, Mobbing, emotionaler Missbrauch oder Trennung von Kindern genannt werden.

Dies sind zutiefst einschneidende, traumatische Erfahrungen, welche eine zentrale Rolle für die Entwicklung psychischer Störungen sein können, welche dann von den Opfern oft nicht mehr alleine verarbeitet werden können. Unwillkürlich versuchen Betroffene ihre Ängste und ihre Traurigkeit vor Anderen zu verstecken und isolieren sich. Eine ständige Reizbarkeit bringt sie in große Konflikte und führt ebenfalls zum Verlust von sozialen Kontakten.

Aus diesen Gründen treffen sich bereits seit über zehn Jahren traumatisierte Personen in ihrer Selbsthilfegruppe „Lebenslinie“ in Feucht. An diesen Abenden wird nicht therapiert. Vielmehr findet ein Austausch unter Betroffenen statt. Die Erfahrung, dass andere Menschen ähnliche Probleme in ihrem Alltag und in ihren Beziehungen haben, erklärt oft eigene Verhaltensmuster. Das stärkt zerstörtes Selbstbewusstsein und hilft, Ängste besser auszuhalten.

In der Gemeinschaft wird aber auch sonst viel unternommen. Es werden psychosomatische Kliniken besucht und Seminare mit Experten veranstaltet. Außerdem arbeitet die Gruppe eng mit einer psychiatrischen Praxis in Altdorf zusammen, auf die in Krisensituationen jederzeit zurückgegriffen werden kann. Oft verabreden sich die Betroffenen auch einfach nur zu einem Kaffee oder einem Spaziergang.

Die gemischte Selbsthilfegruppe trifft sich jeweils mittwochs in ihrem Gruppenraum in Feucht in der Hauptstraße 35. Menschen, die ein psychisches Trauma erleiden mussten, erhalten Informationen bei der Initiatorin und Leiterin Petra Burth. Telefon: 0151-57571987 oder im Internet unter www.shg-lebenslinie.de

Autor:

Klaus Burth aus Bayern

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