Zauberhafte Klänge auf Burg Rabenstein
Noorman Widjaja und Isabel Blechschmidt mit Opernarien, Chansons und Musicalmelodien

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Nach der Coronapause konnte am 28.6.2020 das erste Konzert im Renaissance-Saal von Burg Rabenstein stattfinden. Veranstalterin Sabine Teß bat darum, die Masken beim Konzert aufzusetzen. Alle Bestimmungen bezüglich Abstand und Lüftung seien eingehalten worden.

Die Gäste freuten sich auf das sanfte, präzise und wunderbare Klavierspiel von Noorman Widjaja. Der in Indonesien geborene Musiker tritt weltweit als Dirigent großer Orchester auf, eine Besonderheit sind die Konzerte, bei denen er selbst spielt. Abweichend vom Programm, begleitete er die 30jährige Sopranistin Isabel Blechschmidt vom Staatstheater Nürnberg. Das ursprüngliche Programm mit den schönsten Opernarien wurde im zweiten Teil nach der Pause mit Chansons und bekannten Musicalmelodien erweitert.

Nun zum Programm: Widjaja eröffnete mit der Nocturne Costa Diva aus der Oper Norma, dem "Signatur-Werk" von Vincenzo Bellini, und die Töne erfüllten den wunderschönen Saal. Isabel Blechschmidt begann mit einer Arie aus Maskenball von Guiseppe Verdi. Viel Gefühl und Stimme legte sie in "figlio mia", die zum Tode Verurteilte hat nur noch den Wunsch, sich von ihrem kleinen Sohn zu verabschieden.

Es folgten zwei Klavierstücke, der Liebestrank von Donzetti und eine Meditation. Sanft klangen die Töne und beruhigten das Publikum. Komplett ohne Noten gespielt, waren sie wie ein Gedicht, das in den Raum hineingesprochen wurde.

Mit der Arie der Sen Taza aus der Oper Cavalleria von Pietro Mascagni kam die Lebenswirklichkeit, im Sinne des lat. veritas, mit viel Temperament auf die Bühne. Santuzza, die Sizilianerin, hat ein Verhältnis mit Turridor, der ebenfalls verheiratet ist. Es folgte La Tosca von Victorien Sardou in einer Bearbeitung von Kastalan LeVelli. Tosca betet zu Gott um Hilfe für ihren Geliebten: "Mein Leben ist nur der Kunst und der Liebe gewidmet".

Im zweiten Teil nach der verkürzten Pause stieg Isabel Blechschmidt mit dem Chanson "La vie en rose" von Edith Piaf ein und hatte dazu passend, das blaue Kleid gegen ein roséfarbenes getauscht. Sabine Teß nützte anschließend den familiären Rahmen im Saal, um die Familie Widjaja vorzustellen, besonders Maximilian Widjaja, der Schauspieler und Regiseur ist, und in Modern Combat zu sehen sein wird, der ab 15. Januar in die Kinos kommen soll. Widjajas Vater war ein bekannter Komponist im asiatischen Raum und hat kurz vor seinem Tod ein Requiem mit dem Titel "Weihrauch" geschrieben, das Noorman fertig komponierte. In der zauberhaften Klangvielfalt Asiens stiegen beim Vortrag Gebete und Gedanken wie Weihrauch in den Himmel.

Es folgte der Tango Habanera von Kurt Weill mit dem Titel Youkali. Youkali ist der fiktive Ort unserer Träume und Sehnsüchte. "Da fand ich das kleine Eiland, wo unser Land der Sehnsucht liegt. Wo man geachtet, geborgen sich fühlt. Das Land, wo Liebe nur zählt....Doch nur im Traum, aus Fantasie, es gibt überhaupt kein Youkali!", übersetzte Isabel Blechschmidt das französische Lied. Es folgten zwei Ausschnitte aus der Oper LaBoheme von Puccini. Bei der zauberhaften Mariza legte Widjaja viel Leidenschaft in die Töne und Blechschmidt tanzte und schwang ihren Rock. "Hör ich Zigeuner.... Wo wohnt die Liebe, wer kann sie fangen?"

Granada brachte die Süße und Leidenschaft Andalusiens und wurde mit vollem Sopran vorgetragen. Zum Abschluss wählten die Künstler zwei Songs aus West Side Story von George Bernard Shaw: "I feel pretty" und "Tonight... the world is full of light". Das war sie auch an diesem zauberhaften Nachmittag auf Burg Rabenstein und viele hatten den Wunsch der Zugabe im Herzen: "Ich hätt getanzt heut nacht...!" aus My Fair Lady.

Nächstes Konzert am 19.7., 17 Uhr, mit Lilo Kraus und Chris Schmitt "Harp&Harp".

Autor:

Edith Link aus Nürnberg

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