Karl Freller feiert seinen 60sten Geburtstag

Zwei Geburtstagskinder unter sich: MdL Karl Freller und der frühere Staatspräsident der Sowjetunion und Friedensnobelpreisträger Michail Gorbatschow haben beide am 2. März Geburtstag. | Foto: © CSU Schwabach
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  • Zwei Geburtstagskinder unter sich: MdL Karl Freller und der frühere Staatspräsident der Sowjetunion und Friedensnobelpreisträger Michail Gorbatschow haben beide am 2. März Geburtstag.
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Schwabach (pm/vs) - Happy birthday! Am 2. März 2016 feiert Karl Freller seinen 60sten Geburtstag im engen Familienkreis.

Heute, unter anderem in der Funktion des Stellvertretenden Vorsitzenden der CSU-Landtagsfraktion, Vorsitzender des CSU-Kreisverbandes Schwabach sowie Direktor der Stiftung Bayerische Gedenkstätten, hat Karl Freller einen überaus erfolgreichen Lebensweg hinter sich. So wurde er 1982 wurde vom letzten Listenplatz aus in den Bayerischen Landtag gewählt und war damals in der Geschichte des Parlaments der bislang jüngste Abgeordnete. Karl Freller ist ausgebildeter Religionslehrer und Tageszeitungsredakteur. Von Oktober 1998 bis Oktober 2007 hatte Karl Freller das Amt des Staatssekretärs im Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus inne. Karl Freller ist mit seiner Heimatstadt Schwabach verwurzelt. Seit 1978 gehört der dem Stadtrat an.
MarktSpiegel-Redakteur Victor Schlampp hat mit dem Geburtstagskind gesprochen:

MSP: Herr Freller, wo und wie feiern Sie ihren 60sten Geburtstag?
Karl Freller: Im Kreise meiner Familie. Ich wurde von meinen Kindern zum Wellness eingeladen. Darauf habe ich mich sehr gefreut!

MSP: Mit dem 60sten Geburtstag können Sie Mitglied in der Senioren-Union werden. Haben Sie Ihren Antrag schon ausgefüllt?
Karl Freller (lacht): Nein, der ist noch nicht ausgefüllt. Aber als CSU-Kreisvorsitzender ist man ja ohnehin quasi schon von Amts wegen ein regelmäßiger Gast jeder Arbeitsgemeinschaft – ob nun Senioren Union, Frauen Union oder Junge Union.

MSP: Wenn man den Medien glaubt, klammern sich immer mehr Politikerinnen und Politiker an ihre Ämter und wollen nicht loslassen. Haben Sie einen Ruhestand geplant, in dem auch Raum für private Pläne ist?
Karl Freier: An Ruhestand denke ich ehrlich gesagt noch nicht. Es bereitet mir nach wie vor große Freude, die Interessen von Schwabach und dem Nürnberger Süden im Landtag zu vertreten. Ich fühle mich gesundheitlich sehr fit und mit 60 Jahren ist man ja ohnehin noch ein gutes Stück vom Rentenalter entfernt. Kürzlich erst wurde ich mit breiter Unterstützung erneut zum Fraktionsvize und in den CSU-Landesvorstand gewählt. Das gibt einem großen Rückhalt und die Bestätigung, dass man gute Arbeit leistet. Solange ich das Gefühl habe, ich kann viel für die Menschen in meinem Stimmkreis bewegen, solange möchte ich auch weitermachen. Aber wie jeder Mensch habe ich natürlich Hobbies, die später auch mehr Zeit bekommen sollen.

MSP: Lokale CSU-Politiker sind, um es einmal ironisch zu sagen, Meister im Verschweigen eigener Erfolge. Was konnten Sie in Ihrer Zeit als Staatssekretär und jetzt in Ihrer Funktion als stellvertretender Fraktionsvorsitzender der Bayern-CSU für ihre Heimatstadt Schwabach bisher erreichen?
Karl Freller: Mit einer Mischung aus Freude, Stolz und Selbstbewusstsein darf ich an dieser Stelle doch auch einmal sagen: Vieles! Allein in den letzten drei Jahren konnte ich in München erreichen, dass Schwabach beispielsweise die Nordbayerische Akademie für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, die mittelfränkische Finanzkasse oder das Kompetenzzentrum Digitalisierung erhalten hat. Auch in den nächsten Jahren werde ich alles unternehmen, dass meine Heimat möglichst viel Unterstützung vom Freistaat erfährt. Helfen wird mir dabei mit Sicherheit mein ausgesprochen gutes Verhältnis mit unserem Finanzminister Dr. Markus Söder, der stets auch ein offenes Ohr für Schwabacher Belange hat.

MSP: Sie sprachen von Hobbies: Was macht der Mensch Karl Freller in seiner wenigen Freizeit? Und was würden sie gerne öfters machen, wenn Sie mehr Zeit hätten?
Karl Freller: Es ist ein offenes Geheimnis, dass das Fotografieren meine große Leidenschaft ist. Und das natürlich am liebsten auf Reisen. Ins Theater oder in Konzerte gehen meine Frau und ich auch gerne. Und wenn ich mehr Zeit hätte? Ich würde gerne noch etwas mehr Sport treiben, das kommt in einem Politikerleben leider immer etwas zu kurz. Und ich wünschte mir, ich könnte als Vereinsbeirat und großer Fan den Club öfters mal live im Stadion sehen.

MSP: Sie sind seit 2007 auch Direktor der Stiftung Bayerische Gedenkstätten und damit verantwortlich für die KZ-Gedenkstätten Dachau und Flossenbürg. Sind heute gerade auch bei jungen Leuten noch ein Bewusstsein und eine Betroffenheit spürbar angesichts der Verbrechen der Nazi-Diktatur?
Karl Freller: Das Ehrenamt als Stiftungsdirektor ist eine verantwortungsvolle Aufgabe. Die beiden KZ-Gedenkstätten tragen ganz wesentlich zur Erinnerungsarbeit in Bayern bei. Die Gedenkstätten in Dachau und Flossenbürg werden von über einer Millionen Menschen jährlich besucht, darunter viele Jugendgruppen und junge Menschen. Ich habe dabei die Erfahrung gemacht, dass sich sehr viele junge Leute mit Deutschlands Vergangenheit auseinandersetzen wollen. Natürlich müssen sie dabei von Schulen und anderen Bildungsträgern an die Hand genommen werden. Aber eine wachsende Gleichgültigkeit kann ich Gott sei Dank nicht feststellen.

MSP: Es ist leider auffällig, dass immer weniger junge Menschen bereit sind, in einer politischen Partei mitzuarbeiten. Auch die CSU ist davon nicht ausgenommen. Wie kann man diesem Trend entgegensteuern?
Karl Freller: Auf diese Frage gibt es leider keine einfachen Antworten. Auf der einen Seite sind Volksparteien wie die CSU oder die SPD natürlich ein Spiegel der Gesellschaft. Und unsere Gesellschaft altert. Auf der anderen Seite haben junge Menschen heutzutage neue Möglichkeiten der Freizeitgestaltung – Stichwort Internet. Zu diesen neuen Möglichkeiten stehen politische Parteien genauso wie beispielsweise Sportvereine oder Jugendverbände in Konkurrenz. Da müssen die etablierten Parteien tatsächlich Lösungen finden. Nichtsdestotrotz ist die JU Bayern mit fast 28.000 Mitgliedern ein außerordentlich großer Jugendverband. Und auch bei uns in der CSU Schwabach haben wir einige vielversprechende Nachwuchskräfte.

MSP: Franz Josef Strauß hatte mal sarkastisch von der Steigerung „Feind, Todfeind, Parteifreund“ gesprochen. Wie sehen Sie das, gibt es sie noch die wirklichen Parteifreunde, die hinter einem stehen?
Karl Freller: Das Zitat ist natürlich eine starke humoristische Übertreibung. Und ich kann auch versichern: Für den CSU Kreisverband Schwabach trifft das absolut nicht zu. Der Zusammenhalt ist bei uns sehr groß. Und selbstverständlich findet man in Parteien wirkliche Freunde, mit denen man sich privat trifft. An dieser Stelle möchte ich etwa an unseren Verstorbenen Ehrenkreisvorsitzenden Hermann Stamm erinnern. Nicht nur war er mir ein engster Freund – auch für viele andere in der CSU Schwabach war er Freund, Mentor und loyaler Kollege.

MSP: Vor 30 Jahren ist man als Mitglied noch stolz auf das „C“ gewesen. Heute scheint es immer mehr Mitgliedern unangenehm zu sein. Welche Bedeutung hat in Ihren Leben der christliche Glauben?
Karl Freller: Der christliche Glaube bedeutet mir viel, aber ich möchte ihn nicht wie eine Monstranz vor mir hertragen. Mit mancher kirchlicher Lehrmeinung hadere ich inzwischen auch. Für die CSU setzt der christliche Glaube entscheidende Leitplanken – unter anderem die Verantwortung allen Tuns vor Gott. Das christlich-jüdische Menschenbild ist von maßgeblicher Bedeutung für unsere Leitkultur. Ich möchte in der CSU Politik machen, die sich entlang christlicher Werte wie Verantwortung, Nächstenliebe oder Gerechtigkeit orientiert.

MSP: Zum Abschluss: Sie feiern 60. Geburtstag, Ihre Heimatstadt Schwabach im kommenden Jahr 900. Wie sehen Sie dieses Jubiläum?
Karl Freller: Das 900-jährige Jubiläum, auf das ich schon 2007 aufmerksam machte, sehe ich als große Chance für Schwabach, sich einer breiteren Öffentlichkeit positiv, modern und herzlich zu präsentieren und zugleich den inneren Zusammenhalt der Schwabacher Bürgerinnen und Bürger zu stärken. Vom Stadtrat wurde ich ja zum Pfleger des Stadtjubiläums benannt, daher bin ich in die Vorbereitung eingebunden. Ich wünsche mir ein abwechslungsreiches Jubiläumsjahr mit vielen Höhepunkten, bei dem für alle Teilnehmer etwas dabei ist. 2017 wird für Schwabach ein ganz besonderes Jahr.

Autor:

Redaktion MarktSpiegel aus Nürnberg

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