Aus Helmuth-Zimmerer- wird Angermaier-Straße

Ein symbolträchtiges Bild, das die Vergangenheit hinter sich lässt und sich der Zukunft öffnet: Philip Reiter, einer der jüngsten Bewohner der neuen Angermaier-Straße darf das Straßenschild enthüllen. Oberbürgermeister Christian Schuchardt weist ihm den Weg. | Foto: Susanne Jendoubi
  • Ein symbolträchtiges Bild, das die Vergangenheit hinter sich lässt und sich der Zukunft öffnet: Philip Reiter, einer der jüngsten Bewohner der neuen Angermaier-Straße darf das Straßenschild enthüllen. Oberbürgermeister Christian Schuchardt weist ihm den Weg.
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OB Schuchardt: „Ein würdiger Name“

WÜRZBURG - Die bisherige Helmuth-Zimmerer-Straße im Lengfelder Pilziggrund ist in Angermaier-Straße umbenannt worden. Damit erinnert die Stadt Würzburg „an einen Bürger, der aufgrund seiner mutigen Haltung in der Zeit des Nationalsozialismus auch heute als Vorbild dienen kann“, sagte
Oberbürgermeister Christian Schuchardt bei der Enthüllung des neuen Straßenschildes.

Mit der Umbenennung von „Helmuth-ZimmererStraße“ in „Angermaier-Straße“ haben Stadt und Stadtrat ein eindeutiges politisches Signal ausgesendet.
Zimmerer war SS-Mitglied und erstellte seine Doktorarbeit im Jahr 1936 unter dem Titel „Rasse, Staatsangehörigkeit, Reichsbürgerschaft. Ein Beitrag zum völkischen Staatsbegriff“. Auch später distanzierte er sich nie von seiner rassistischen und antidemokratischen Dissertation. Georg Angermaier (1913-1945) hingegen setzte sich für die Verteidigung kirchlicher Rechte gegenüber dem NS-Regime ein und forderte 1942 im Kontext des Kreisauer Kreises den Sturz Hitlers und das Ende des Krieges. Er entwickelte Pläne für einen demokratischen Rechtsstaat und ein geeintes Europa. Angermaier, der 1939 in Jura und Staatswissenschaften promoviert hatte, kam am 27. März 1945 in Berlin bei einem bis heute nicht geklärten Verkehrsunfall, bei dem ein SS-Wagen beteiligt war, ums Leben.

„Georg Angermaier hat sich nicht angepasst, um Karriere zu machen oder auch nur um sein Überleben zu sichern. Mutig widersetzte er sich einem verbrecherischen System und setzte sein Leben aufs Spiel“, würdigte Schuchardt Angermaier. „Auch 70 Jahre nach seinem Tod hat Angermaier uns noch viel zu sagen“, wandte er sich an die Angehörigen Angermaiers, die zur Straßenbenennung anwesend waren, wie auch an die Bewohner der Straße. „Würzburg ist stolz darauf, dass Georg Angermaier ein Bürger dieser Stadt war. Mit seiner Überzeugungstreue und seinem Mut ist er uns ein Vorbild. Und Sie können stolz darauf sein, in dieser Straße zu wohnen. Es ist ein würdiger Name.“

Quelle: Stadt Würzburg

Autor:

MarktSpiegel Online aus Nürnberg

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