Kahn und Salihamidzic entlassen
Bayern holt 11. Meistertitel in Folge

Der FC Bayer München wurde in Köln am letzten Spieltag doch noch deutscher Fußball-Meister.  | Foto: Federico Gambarini/dpa
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KÖLN (dpa) - Der deutsche Fußball-Meistertitel wurde Borussia Dortmund vom FC Bayern München im dramatischen Finale der Bundesliga entrissen. Die Münchner gewannen mit 2:1 (1:0) gegen den 1. FC Köln und profitierten vom 2:2 (0:2) des BVB gegen den FSV Mainz 05. Die Bayern sichern sich somit ihre elfte Meisterschaft in Serie.

Die Bayern gingen frühzeitig durch Kingsley Coman (8.) in Führung und setzten Dortmund damit unter Druck. Dortmund kassierte wenig später das 0:1 durch Andreas Hanche-Olsen (15.) und die Ausgangsposition der Meisterschaftsanwärter änderte sich komplett. Dortmund hätte durch einen Elfmeter nach einem Foul von Dominik Kohr an Raphaël Guerreiro wieder ins Spiel kommen können, doch Sébastien Haller scheiterte an Torwart Finn Dahmen (19.).

Karim Onisiwo (24.) machte es dem BVB mit seinem Treffer noch schwerer. Die Bayern verwalteten das Spiel in dieser Phase. Obwohl Leroy Sané vermeintlich kurz vor der Halbzeitpause einen Zwei-Tore-Vorsprung erzielt hatte, zählte der Treffer aufgrund eines vorherigen Handspiels des Nationalspielers nicht (45.).

In der zweiten Halbzeit gab Raphaël Guerreiro (69.) den Dortmunder Fans mit einem Anschlusstor wieder Hoffnung. In Köln verwandelte Dejan Ljubicic (81.) einen Handelfmeter, verursacht von Serge Gnabry, und Dortmund war wieder in Führung. Doch Jamal Musiala (89.) brachte die Bayern erneut in Führung und machte München zum Meister. Auch das BVB-Tor von Niklas Süle (90.+6) änderte daran nichts mehr.

Der ehemalige Spieler des FC Bayern, Dietmar Hamann, hat die Entscheidung des Vereins, sich von den Vorständen Oliver Kahn und Hasan Salihamidzic zu trennen, scharf kritisiert.

"Das ist absolut respektlos", sagte der frühere Nationalspieler in seiner Funktion als Experte beim TV-Sender Sky. Die Bayern hatten gerade erst in einem dramatischen Bundesliga-Finale die Meisterschaft gewonnen, als mehrere Medien fast zeitgleich über die Entscheidung gegen Kahn und Salihamidzic berichteten.

Hamann (49) bezeichnete den Zeitpunkt und die Art der Entscheidung als unwürdig. Sollte der FC Bayern glauben, dass es dadurch besser werde, werde er sich "umsehen". Hamann zeigte keinerlei Verständnis für den Vorgang und betonte, dass dies dem FC Bayern nicht würdig sei. Er warnte davor, dass der Verein sich selbst auseinanderdividiere und müsse aufpassen.

Spekulationen über die berufliche Zukunft von Vorstandsvorsitzendem Kahn (53) und Sportvorstand Hasan Salihamidzic (46) in München hielten seit Wochen an. Ursprünglich wurden Entscheidungen erst auf der Aufsichtsratssitzung erwartet, die auf den kommenden Dienstag verschoben wurde. Es soll jedoch bereits zuvor eine außerordentliche Sitzung des Gremiums unter der Leitung von Ehrenpräsident Uli Hoeneß stattgefunden haben.

Als Nachfolger von Kahn soll Jan-Christian Dreesen (55) eingesetzt werden. Kahn fehlte bereits am Samstag im Kölner Stadion, wobei eine Grippe als Grund aus Vereinskreisen genannt wurde.

Der FC Schalke 04 steht neben Hertha BSC als zweiter Absteiger fest, nachdem sie mit 2:4 (1:2) gegen den Pokalfinalisten RB Leipzig verloren haben. Der VfB Stuttgart muss nach einem 1:1 (0:0) gegen die TSG 1899 Hoffenheim in die Relegation.

In der kommenden Saison starten neben Bayern, Dortmund und Leipzig auch der 1. FC Union Berlin in der Champions League. Union Berlin gewann mit 1:0 (1:0) gegen Werder Bremen und behielt den SC Freiburg auf Abstand. Freiburg hat sich für die Europa League qualifiziert, während Eintracht Frankfurt als Tabellensiebter noch auf die Playoffs der Conference League hoffen kann.

Trotz einer 0:3 (0:2)-Niederlage beim geretteten VfL Bochum bleibt Bayer Leverkusen auf dem sechsten Platz. Der VfL Wolfsburg verpasste den Einzug in den Europapokal aufgrund eines 1:2 (1:0) gegen Hertha. Am Samstag hat der FC Augsburg trotz einer 0:2 (0:2)-Niederlage gegen Borussia Mönchengladbach die Klasse gehalten.

Schalke kassierte bereits in der zehnten Minute das 0:1 durch Konrad Laimer. Christopher Nkunku (19.) legte für Leipzig nach, aber Marcin Kamiński (28.) erzielte den Anschlusstreffer. Ein Eigentor von Willi Orban (49.) brachte die Schalker endgültig zurück ins Spiel, aber Yussuf Poulsen (82.) traf für RB. Nkunku (90.+4) entschied die Partie endgültig. Stuttgart geriet durch das Gegentor von Ihlas Bebou (75.) in Rückstand, aber Tiago Tomás (80.) konnte ausgleichen.

Freiburg freute sich über das 1:0 in Frankfurt durch Vincenzo Grifo (45.), aber Eintracht kam durch Randal Kolo Muani (83.) und Éric Dina Ebimbe (90.+2) zurück. Union konnte im Parallelspiel um die Königsklasse ohnehin durch Rani Khedira (81.) nachziehen.

Leverkusen musste frühzeitig ohne Amine Adli auskommen, der in der achten Minute wegen einer Tätlichkeit die Rote Karte sah. Philipp Förster (19.) erzielte die Führung für Bochum, während Takuma Asano (34.) und Kevin Stöger (86.) nachlegten.

Jakub Kamiński (2.) traf früh für Wolfsburg gegen den VfL. Ibrahim Maza (55.) erzielte sein erstes Bundesliga-Tor für die Berliner zum Ausgleich, bevor Marco Richter (68.) den Absteiger sogar in Führung brachte.

Luca Netz (4.) brachte Mönchengladbach in Führung, und Jonas Hofmann (40.) traf für die Borussia. Augsburgs Robert Gumny sah kurz vor der Pause wegen einer Notbremse die Rote Karte (45.+2).

Autor:

Arthur Kreklau aus Fürth

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