Wirkungsvolles Engagement

Landkreis vergibt erstmals Nachhaltigkeitspreis

LANDKREIS FÜRTH (pm/ak) – Zum ersten Mal wurde im Landkreis der Nachhaltigkeitspreis ausgeschrieben. Eine Idee, die gut ankam: Die Jury war beeindruckt von den zahlreichen Einsendungen. Sie bestand aus Landrat Matthias Dießl, Dr. Maike Müller-Klier, Leitung der Geschäftsstelle IHK Fürth, Andreas Eichenseher, Leitung der Geschäftsstelle „Unser Klimafond“ der Metropolregion Nürnberg und Julia Stanger, Zentrum nachhaltige Kommunalentwicklung in Bayern.

Nach eingehender Bewertung und Auswahl der vier Siegerprojekte freuten sich die Gewinnerinnen und Gewinner bei einer gelungenen Veranstaltung über ihre Preise.

Erster Preis für FreiDay

Im Schuljahr 2022/2023 startete die Mittelschule Langenzenn-Veitsbronn mit dem FREIDay. Sie ist die erste Schule im Landkreis und der Stadt Fürth, die nach diesem innovativen Konzept arbeitet. Die Klasse 10V hat im Rahmen des FREIDay die Schülerfirma V-Future gegründet und zahlreiche Projekte eigenständig erarbeitet. Ihr Motto „work together and save the world“ spiegelt den Gemeinschaftssinn und das Engagement wider, das dieses Projekt antreibt. Jetzt wurde das Projekt von Landrat Matthias Dießl mit dem Nachhaltigkeitspreis des Landkreises ausgezeichnet. Der Preis wurde erstmals vergeben. „FREIDay ist mehr als ein Konzept - es ist gelebte Eigeninitiative, die an der Realschule Langenzenn-Veitsbronn ihren Anfang nahm. „Die Idee, vier Stunden pro Woche aus dem Lehrplan herauszunehmen, um Projekte im Rahmen der 17 Nachhaltigkeitsziele zu erarbeiten, ist nicht nur beeindruckend, sondern auch wegweisend“, sagte der Landrat bei der Übergabe des mit 1.500 Euro dotierten Preises an Schulleiter Jürgen Schlotter und die begleitenden Lehrkräfte Elke Hafner und Ines Auerbeck, die mit 12 Schülerinnen und Schülern bei der Preisverleihung anwesend waren. Die FREIDay-Stunden müssen nicht unbedingt an einem Freitag stattfinden, aber sie stehen symbolisch für den Freiraum, den die Schüler nutzen, um sich für eine nachhaltige Zukunft zu engagieren.

Innovatives und effektives Konzept

„Ich hatte persönlich die Gelegenheit, das Projekt bei der Future Fairy im Juli 2023 zu erleben und war beeindruckt von der Energie und dem Engagement der Schülerinnen und Schüler. FREIDay ist zweifellos ein innovatives und effektives Konzept, das Nachhaltigkeit und Alltagskompetenzen umfassend in den Schulalltag integriert“, so der Landrat. Aus der wöchentlichen Beschäftigung mit Nachhaltigkeitsthemen  seien vielfältige Projekte entstanden, wie der Wildblumenwettbewerb, die Future Fairy (eine Nachhaltigkeitsmesse) mit Gästen aus Schulen des Landkreises und Lesepatenschaften mit der Grundschule.

Aktiver Beitrag für die Gestaltung der Zukunft

Aber nicht nur das, auch die Weiterentwicklung des Konzeptes und die Präsentation an anderen Schulen zeugen von einem beispiellosen Engagement. An der Realschule Langenzenn wurde FREIDay auf weitere Klassen ausgeweitet und Schülerinnen und Schüler leisten einen aktiven Beitrag zur Zukunftsfähigkeit der
Gesellschaft. FREIDay bedeutet Ideen entwickeln, Kontakte knüpfen, Netzwerke finden, Ideen umsetzen, kalkulieren und organisieren.

Neben dem Hauptpreis wurden drei Preise von je 500 Euro vergeben. Sie gingen an folgende Projekte:

Nachbarschafts-Fahrradwerkstatt Oberasbach
Um die Verkehrsveränderung im Landkreis Fürth im Allgemeinen und das Radfahren im Besonderen generationenübergreifend und sozial zu unterstützen, wurde 2021 die Nachbarschafts-Fahrradwerkstatt in der ehemaligen Schreinerei des alten städtischen Bauhofs - heute Jugendhaus Oasis – ins Leben gerufen. Zweimal im Monat erhalten hier Besucherinnen und Besucher aus allen Altersgruppen und sozialen Schichten von den mittlerweile 13 ehrenamtlichen „Schraubern“ niedrigschwellige und kostenlose Hilfe zur Selbsthilfe bei der Reparatur und Pflege ihrer Fahrräder. Die aufbereiteten Fahrräder aller Art und Qualität werden dann gegen eine Spende abgegeben. An jedem Öffnungstag werden kostenlose Reparaturworkshops mit wechselnden Themen angeboten. So wird Know-how für eine umweltfreundliche Mobilität vermittelt.

Aufforstungsprojekt am Dillenberg mit Wiederansiedlung von Bienen
Das Aufforstungsprojekt von flohreus-forst hat zum Ziel, einen klimaangepassten Wald zu schaffen. Gleichzeitig soll die Wiederansiedlung der ursprünglich im Wald lebenden Bienen ermöglicht werden, um das Ökosystem zu stärken. Besucherinnen und Besucher des Dillenbergs können sich am sogenannten Druidenstein auf Informationstafeln über das Projekt informieren. Online gibt es verschiedene Rätsel
für Kinder und Erwachsene, die Wissen über Wald, Tiere und Geschichte vermitteln - ganz nach dem Motto „Nur was man kennt, kann man schützen“.

Fairer Handel und Ökologie am Dietrich Bonhoeffer-Gymnasium Oberasbach
Zahlreiche Projekte des P-Seminars „Fairtrade und Ökologie 2021/2023“ und der Fairtrade AG richteten sich an die Mitglieder der Schulfamilie des DBG Oberasbach. Auch in Zusammenarbeit mit der Stadt Oberasbach fanden zahlreiche Aktionen statt. Dazu gehörte eine Handysammelaktion, bei der ausgediente Handys in Boxen des NABU gesammelt wurden. Über den NABU werden die Althandys umweltgerecht recycelt oder weiterverwendet. Außerdem informierte das P-Seminar im Rahmen des CONSUMENTA-Standes des Landkreises Besucherinnen und Besucher über Fairen Handel. Auch ein Projektnachmittag in der Schule, ein Bücherverkauf und ein Fairtrade-Pausenverkauf fanden statt.

Landrat Matthias Dießl dankte Patrick Peschke, Nachhaltigkeitsbeauftragter der Sparkasse Fürth und der Aktion“ Hauptstadtpreis des Fairen Handels“, die den Nachhaltigkeitspreis durch ihre Fördermittel ermöglicht haben. Der attraktive Pokal stammt aus der Werkstatt des Fablabs