Adventsbeginn in Röthenbach St. Wolfgang
Konzert im Lichterglanz

Konzert im Lichterglanz 2019 | Foto: Thomas Bärschneider
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Es ist mucksmäuschenstill in der nur von Kerzen erleuchteten Röthenbacher St. Wolfgangskirche. Der Posaunenchor hebt an mit einer feierlich gesetzten Intrada - zuerst leise, dann sich steigernd bis zum Schlussakkord, der die ganze Kirche erfüllt: Es ist Advent!

Kerzenglanz und musikalische Highlights

Am Vorabend des ersten Adventssonntags 2019 hatte der Posaunenchor Röthenbach St. Wolfgang wieder zum „Konzert im Lichterglanz“ eingeladen. Neben dem Posaunenchor, verstärkt durch befreundete Wendelsteiner Bläser, sorgten mit dem AdHoc-Chor, Johanna Graeff und Christian Stuhlfauth an Geige und Gitarre sowie Stefan Glaßer an der Orgel weitere Darbietende aus der Region für einen stimmungsvollen musikalischen Einstieg in die Vorweihnachtszeit, wie er seit dem Jahr 2013 regelmäßig im nunmehr zweijährigen Turnus geboten wird.

Abwechselnd von der Empore und vom illuminierten Altar aus erklangen anspruchsvolle Instrumentalstücke und virtuoser Chorgesang. Im Repertoire befanden sich Arrangements zu Weihnachtsmelodien, bekannte Klassiker sowie auch nicht allbekannte Stücke.

Bereits ein Stück des Wegs zur Kirche hin hatte man in einer Kerzenallee ankommen und in der Wartezeit im Vorhof der Kirche weihnachtliche Posaunenchormusik genießen dürfen.

Warte-Zeit als Chance zur Vorbereitung und Achtsamkeit

„Einen Weg zurücklegen“ und „Warten“ – davon handelten auch die Gedanken zum Advent, mit denen die evangelische Pfarrerin der gastgebenden Gemeinde Johanna Graeff und der katholische Pfarrer Michael Kneißl aus der Nachbargemeinde Wendelstein das Konzert in ökumenischer Eintracht begleiteten. Die Zeit vor der Ankunft Jesu - so die eigentliche Bedeutung des Begriffs Advent - ist ja eine „lange Weile“, doch muss es eine Zeit der „Langeweile“ sein? Warte-Zeit auszuhalten ist heutzutage nicht üblich. Wir alle kennen doch aus eigener Erfahrung Zeit-Not, wollen uns keine Warte-Zeit im Sinne von verschwendeter Zeit erlauben, möchten in Warte-Zeiten auf nichts verzichten, sondern weichen auf vielerlei Ablenkungen aus.

Der Advent gibt uns nun die Chance auf eine andere Sichtweise: Es ist wohltuend, wenn „etwas noch Zeit hat“ und wenn „wir Zeit haben“, etwa um unsere Wohnung weihnachtlich zu schmücken, Plätzchen zu backen und achtsam mit unseren Mitmenschen umzugehen. So kann eine Warte-Zeit eine segensreiche Zeit, ein Abenteuer voller Sinnlichkeit, „Kribbeln“ und Vorfreude sein und uns zur Vorbereitung auf Jesu Ankunft dienen.

Trauer um den ehemaligen Posaunenchorleiter Wilhelm Obel

Tiefe Worte auch anlässlich des Lieds „Over the rainbow“: Von Alters her gilt der Regenbogen als Symbol für die Hoffnung auf gutes Leben, auf Frieden und Erlösung. Doch Gottes Liebe und Güte wird uns nicht erst „über dem Regenbogen“, also im Jenseits, zuteil. Wie sich Sonnenstrahlen mit Wasser verbinden und Regenbogenfarben hervorbringen, so ist bereits jetzt im Frohen und im Traurigen Gottes Fürsorge spürbar, zeigen sich also im irdischen Advent Hinweise auf den „endgültigen Advent“.

Die Freude über den gelungenen Konzertabend war auch von Trauer begleitet: In Dankbarkeit und Hochachtung wurde das Konzert dem kürzlich verstorbenen Wilhelm Obel gewidmet, der den Röthenbacher Posaunenchor viele Jahre geleitet hatte.

Mit dem gemeinsamen Abendlied „Bleib bei mir, Herr“ endete das Konzert im Lichterglanz für die Besucher und die Musiker. Dr. Klaus Wild, der Moderator des Konzertabends, sorgte dafür, dass der große Abschlussapplaus aus den vollbesetzten Kirchenbänken zur rechten Zeit einsetzte. Die Geldspenden, die am Ausgang geleistet wurden, wird der Posaunenchor vor allem für Notenmaterial und die Förderung der Jungbläser verwenden. Bei Glühwein und Weihnachtsgebäck verweilten Akteure und Gäste noch lange in der malerischen Kulisse im Kerzenschein vor der St. Wolfgangskirche.

Kontakt: www.roethenbachstw-evangelisch.de/posaunenchor

Autor:

Susanne Wild aus Landkreis Roth

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