Projektchöre begeisterten in Velden mit tollen Interpretationen
Ins Licht geführt

Ungewöhnliche Klänge boten "DeHCiBelles" und "ConTakt" dar. | Foto: Petra Meyer
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Velden – Ein unvergesslich atmosphärisches Klangerlebnis bescherten die Chöre DeHCiBelles und ConTakt unter der Leitung von Prof. Dr. Heike Henning in der Veldener Marienkirche mit ihrem Programm „Einsam wacht… - eine klangvolle Weihnachtsgeschichte“.

Mystische fast unheimliche Stimmung verbreitete sich als rund 55 schwarz gekleidete Kinder, Jugendliche und Frauen die Kirche betraten und sich an ihren den Außenmauern postierten, also die Zuhörer in ihre Mitte nahmen. Die Lichter wurden gelöscht und aus dem Altarraum erklang sphärisch und metallisch die Handpan einfühlsam gespielt von Kristina Glücker, bevor die Sänger ihre LED-Kerzen entfachten und dem Publikum mit den beiden Liedern „Can You Hear Me?“ und „Evening Rise“ ein einmaliges Dolby-Surround-Erlebnis zuteilwerden ließen.

Pfarrer Christian Simon hatte anfangs darauf hingewiesen, dass zwischen den Stücken nicht applaudiert werden soll. Der Sinn dahinter erschloss sich schnell, wäre doch die gesamte Dramaturgie durch Zwischenapplaus verloren gegangen. Nur so konnten die kurzen Texte, gelesen von Sabine Werth, Sina Körber und Adrian Triller – teils aus der Weihnachtsgeschichte des Lukasevangeliums – zwischen den über zwanzig Stücken ihre Wirkung entfalten und die Zuhörer langsam vom Dunkeln ins Licht geführt werden. Heike Henning versteht ihr Handwerk perfekt und weiß, die Chormusik in Szene zu setzen, ist sie doch Professorin für Instrumental- und Gesangspädagogik an der Universität Mozarteum Salzburg.

Die unterschiedlichsten Stücke aus dem 16. Jahrhundert bis in die Gegenwart waren wunderbar interpretiert und die warmen Frauenstimmen stiegen beim „Cantique de Noël“ in ungeahnte Höhen auf. Einige der bekannten Lieder bekamen ihre besondere Note durch ungewöhnliche Arrangements und damit die ungeteilte Aufmerksamkeit ihrer Zuhörer. Intonationsprobleme gab es trotz der kalten Kirche kaum. Besonders hervorzuheben ist an dieser Stelle das großartige Spiel der Instrumentalisten an Klavier (Katharina Lorenz), Flöte (Christine und Antonia Theuerkauf), Geige (Kristina Glücker, Nadine Gebhard) und Gitarre (Katharina von Streit), welche die solistisch vorgetragenen Stücke teils sogar selbst komponiert hatten und die Aufführung wunderbar bereicherten.

Für die Sänger war es bereits das dritte Konzert an diesem Wochenende und so saßen die Einsätze perfekt, viele – vor allem aus dem Kinderchor – sangen auswendig. Beeindruckend ist diese Leistung, da es sich sowohl beim Frauenchor, den DeHCiBelles, als auch beim Jugendchor, ConTakt, um Projektchöre handelt und die Stücke in relativ kurzer Zeit kompakt einstudiert werden müssen.
Diese außerordentliche Leistung ist vorrangig dem deutlichen, unaufgeregten und vor allem souveränen Dirigat von Heike Henning geschuldet. Sie versteht es, die Sänger und Sängerinnen aller Altersgruppen zu begeistern und so das Optimum aus ihnen herauszuholen.

Und mit „Einsam wacht… - eine klangvolle Weihnachtsgeschichte“ ist es den Chören gelungen, auch das Publikum restlos zu begeistern.

Text: Petra Meyer

Autor:

Dehnberger Hof Chor e.V. aus Nürnberg

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