Betrug mit vermögenswirksamen Leistungen
Fast 21.000 Anleger geprellt!

Symbolfoto: Swen Pförtner/dpa
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WEIDEN (dpa/lby/mue) - Wegen Betrugs im Umfang von mehr als neun Millionen Euro müssen sich momentan drei Angeklagte vor dem Landgericht im oberpfälzischen Weiden verantworten.

Das Besondere an dem Prozess ist die große Zahl von geschädigten Anlegern: Laut Anklage wurden fast 21.000 Personen geprellt, zudem geht die Staatsanwaltschaft von noch einmal mehr als 42.000 versuchten Betrugsfällen aus.

Zu Beginn der Verhandlung kam es bereits zu Verzögerungen; die Verteidigung habe Formfehler im Zusammenhang mit der Anklage gerügt, berichtete ein Gerichtssprecher. Letztlich kam es dadurch noch nicht zu einer förmlichen Verlesung der Anklage, das Verfahren soll dann Anfang November fortgesetzt werden. Die Beschuldigten, ein Ehepaar sowie ein erwachsener Sohn, sollen als angebliche Wohnungsbaugenossenschaft agiert haben. Laut Anklage wurden überwiegend über eine Internetseite persönliche Daten von Tausenden Personen inklusive Angaben zum Arbeitgeber gesammelt. Anschließend sei den Unternehmen vorgetäuscht worden, dass ihre Mitarbeiter die vermögenswirksamen Leistungen des Arbeitgebers an die Genossenschaft zahlten wollten. In vielen Fällen kam es dadurch dann zu einer Überweisung durch die Betriebe an die Genossenschaft. Der Schaden für die einzelnen Opfer soll sich letztlich im zwei- bis dreistelligen Eurobereich bewegen. Für den Prozess sind noch zahlreiche Verhandlungstage vorgesehen.

Vermögenswirksame Leistungen zahlen viele Unternehmen an ihre Beschäftigten zum Vermögensaufbau. Jeden Monat überweisen die Betriebe dann zusätzlich zum Lohn einen kleinen Betrag beispielsweise auf einen Bausparvertrag oder einen anderen Sparplan.

Autor:

Uwe Müller aus Nürnberg

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