Das große Abfeuern
Verkauf von Silvesterfeuerwerk beginnt

Junge Niederländer sind extra angereist, um zu Beginn des Verkaufs von Silvesterfeuerwerk bei einem Discounter in der Grenzregion deutsches Feuerwerk einzukaufen. Foto: Lars Penning/dpa
  • Junge Niederländer sind extra angereist, um zu Beginn des Verkaufs von Silvesterfeuerwerk bei einem Discounter in der Grenzregion deutsches Feuerwerk einzukaufen. Foto: Lars Penning/dpa
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BERLIN (dpa) - Händler in Deutschland starten am Morgen mit dem Verkauf von Raketen und Böllern für die Silvesternacht. Viele Feiernde dürften es wieder krachen lassen: Der Verband der pyrotechnischen Industrie (VPI) rechnet in diesem Jahr mit einer ähnlich hohen Nachfrage nach Silvesterfeuerwerk wie im vorigen Jahr.

2022 hatte die Branche einen Rekordumsatz von 180 Millionen Euro erzielt. Der Verkaufsstart für das Silvesterfeuerwerk liegt diesmal einen Tag früher als üblich, weil Silvester auf einen Sonntag fällt.

Warnung vor Verletzungen

Der TÜV-Verband appelliert an die Verbraucher, Böller und Raketen nur bei seriösen Anbietern zu kaufen und die Sicherheitsbestimmungen einzuhalten. «Jeder pyrotechnische Gegenstand kann bei unsachgemäßem Gebrauch zu schweren Verbrennungen oder Verletzungen führen», sagte Hermann Dinkler, Experte für Brand- und Explosionsschutz beim TÜV-Verband. Und: «Generell gilt: Nicht alkoholisiert böllern», warnt der TÜV.

Viele Städte in Deutschland haben wieder Böllerverbotszonen eingerichtet. Unabhängig von Silvester darf das ganze Jahr über keine Pyrotechnik in unmittelbarer Nähe von Kirchen, Krankenhäusern, Kinder- und Altersheimen sowie Reet- und Fachwerkhäusern gezündet werden.

Debatte über generelles Böllerverbot

Ärztevertreter, die Gewerkschaft der Polizei, Umwelt- und Tierschützer sowie weitere Organisationen fordern aber ein generelles Anwendungsverbot für Böller und Raketen und verweisen unter anderem auf die Verletzungsgefahr und die Belastung der Krankenhäuser.

Dagegen wandte sich der Deutsche Städte- und Gemeindebund gegen ein generelles Böllerverbot zu Silvester. «Wir sollten nicht immer nur mit Verboten arbeiten, sondern mit Überzeugung», sagte der Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg.

Sorge vor Großstadt-Szenen wie letztes Jahr

Einsatzkräfte warnen hingegen vor möglichen erneuten Angriffen mit Böllern. Um den vergangenen Jahreswechsel randalierten in mehreren Berliner Stadtteilen junge Männer mit Böllern und Raketen. Dabei warfen und schossen sie auch Knallkörper auf Polizisten und Feuerwehrleute. In anderen Großstädten spielten sich ähnliche Szenen ab.

Auch Bundesinnenministerin Nancy Faeser befürchtet zu Silvester gewalttätige Ausschreitungen. «Ich habe die Sorge, dass Silvester wieder ein Tag sein könnte, an dem wir in manchen Städten blinde Wut und sinnlose Gewalt zum Beispiel gegen Polizisten oder Rettungskräfte erleben müssen», sagte die SPD-Politikerin kurz vor Weihnachten. Zugleich äußerte sie die Sorge, dass sich die Krawalle mit den Ausschreitungen radikalisierter Palästinenser mischen könnten.

Böller-Käufer sind eine Minderheit

Käufer von Böllern und Raketen sind einer Umfrage zufolge nur eine Minderheit der Menschen in Deutschland. Auf die Frage des Meinungsforschungsinstituts Yougov «Haben Sie vor, in diesem Jahr Feuerwerk, also Raketen, Böller etc., für Silvester einzukaufen?» antworteten kurz vor den Feiertagen 18 Prozent mit Ja. Dagegen haben 77 Prozent nicht vor, selbst für das Silvesterfeuerwerk einzukaufen. Am größten ist das Interesse in der jüngsten Befragtengruppe der 18- bis 24-Jährigen: Hier sagten 33 Prozent, in diesem Jahr Feuerwerkskörper für Silvester kaufen zu wollen.

© dpa-infocom, dpa:231228-99-423203

Autor:

Arthur Kreklau aus Fürth

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