Forchheimer Kulturtafel gegründet

Werner Lorenz (r.), Leiter der Sozialen Dienste bei der Caritas, und Christina König (2.v.r.), stellvertretende Leiterin des Pfalzmuseums, mit den Initiatoren der Kulturtafel. Links Heinrich Kredel, Filialleiter der Volksbank Forchheim, die die Initative mit 2.000 Euro unterstützt. Foto: R. Rosenbauer
  • Werner Lorenz (r.), Leiter der Sozialen Dienste bei der Caritas, und Christina König (2.v.r.), stellvertretende Leiterin des Pfalzmuseums, mit den Initiatoren der Kulturtafel. Links Heinrich Kredel, Filialleiter der Volksbank Forchheim, die die Initative mit 2.000 Euro unterstützt. Foto: R. Rosenbauer
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FORCHHEIM (rr) - „Kultur für Alle“ lautet das Motto der vor kurzem gegründeten Forchheimer Kulturtafel. Zwar hatten Mitglieder des StaTTTheaters und des Arbeitskreises Kultur der Freien Wähler die Idee ausgearbeitet, trotzdem ist die Initiative politisch, kulturell sowie weltanschaulich unabhängig und baut auf die Partnerschaft mit weiteren örtlichen Trägern sozialer Aufgaben auf.


So, wie die bekannten Tafeln Lebensmittel an Bedürftige verteilen, sollen sozial bzw. finanziell schwache Bürger wieder an kulturellen und sportlichen Ereignissen in der Stadt teilhaben können. Nach dem Tafel-Prinzip stellen Kulturveranstalter dazu Tickets für Theater, Konzerte, Lesungen oder zu anderen Anlässen zur Verfügung, und auch Sportvereine geben unverkaufte Karten, die dann über die Caritas persönlich vermittelt werden, gerne ab. Die Veranstalter können somit helfen, sich aber gleichzeitig auch neue Zuschauerkreise erschließen. Lothar Rauscher vom Handballclub Forchheim wünscht sich, dass jeder die Spiele seines Vereins sehen kann – neben Kartenspenden hat er auch ein spezielles Angebot für Kinder, die regelmäßig Handball spielen möchten.

Die Kulturtafel möchte mit ihrem Wirken den kulturellen und sozialen Zusammenhalt in Forchheim stärken und gleichzeitig Bildung, Integration sowie das soziale Engagement fördern. Für manche Bedürftige könne dies gar ein Schritt zurück in ein geregeltes Leben bedeuten, hofft Werner Lorenz, Leiter der Sozialen Dienste bei der Caritas. Er hat in Forchheim den besten Zugang zu armen und armutsgefährdeten Menschen und weiß, dass sich viele Bedürftige aus Scham oft von der Gesellschaft zurückziehen. Die Caritas ist Anlaufstelle für die Forchheimer Kulturtafel; Lorenz bietet die Karten dann bedürftigen Personen an. Das gerade aktuelle Angebot hängt im Ökumenischen Sozialladen in der Birkenfelderstraße aus – dort können Personen einkaufen, die auf besonders günstige Einkaufsmöglichkeiten angewiesen und mit einer Einkaufskarte ausgestattet sind. Ähnliche Einrichtungen gibt es in rund 25 Städten in Deutschland, darunter auch in Bamberg und Gunzenhausen.

Nach einer Erhebung aus dem Jahr 2011 über Kulturtafeln haben 56 Prozent der Gäste innerhalb von zwölf Monaten so gut wie keine Veranstaltung besucht, 44 Prozent nur eine bis zwei. Bei über der Hälfte handelt es sich demnach um Menschen, die offenbar nicht eine einzige Veranstaltungen besuchen konnten.

Autor:

Uwe Müller aus Nürnberg

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