Bekämpfung läuft auf Hochtouren
Achtung: Eichenprozessionsspinner!

Ein Mitarbeiter der Fachfirma in Überdruck-Schutzanzug, Atemmaske und Gummihandschuhen. | Foto: Stadt Oberasbach
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  • Ein Mitarbeiter der Fachfirma in Überdruck-Schutzanzug, Atemmaske und Gummihandschuhen.
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OBERASBACH (pm/ak) - Seit 2003 versucht die Stadt Oberasbach alljährlich die Ausbreitung des Eichenprozessionsspinners einzudämmen. Einen Sieg über die Larven, Raupen und Falter wird man nach Einschätzung von Hans-Jürgen Haumer vom städtischen Bauamt kaum erringen. Eindämmung ist das Ziel.

Gerade in den letzten Jahren mit seinen milden Wintern ohne längere Frostperioden und den heißen Sommern boten sich dem Eichenprozessionsspinner ideale Voraussetzungen, sich auszubreiten und die Eichen mit ihren Nestern zu überziehen.
Die Anzahl der Bürgerbeschwerden über massive Beeinträchtigungen durch den Eichenprozessionsspinner haben sehr stark zugenommen. Von Jahr zu Jahr hat die Stadt die Maßnahmen gegen den Eichenprozessionsspinner ausgeweitet. In diesem Jahr wurden auch Waldgebiete an der Rudolfstraße und in der Linder Siedlung bei der Spritzaktion berücksichtigt. Bürgermeisterin Birgit Huber hat veranlasst, dass er nicht nur auf städtischen Flächen bekämpft werden soll, sondern auch Eichen auf daran angrenzenden Privatgrundstücken soweit möglich von dem Fachunternehmen gleich mit gespritzt werden. So wurde Anfang Mai drei Tage gespritzt, als die Larven durch das Spezialmittel noch umweltschonend zu bekämpfen waren. Obwohl die Spritzfahrzeuge mit einer Reichweite von 25 bis 30 Metern eingesetzt wurden, konnten nicht alle befallenen Bäume optimal erreicht werden.

Bereits im Mai zeichnete sich ab, dass in der Zwischenzeit eine große Anzahl von Raupen geschlüpft war. Und schließlich sind es die Raupen, die durch ihre Brennhaare juckende Hautreizungen und Allergien verursachen.
So wurde nun ein weiteres Fachunternehmen beauftragt, den Eichenprozessionsspinner an besonders stark befallenen Stellen in seinem zweiten Lebensstadium zu bekämpfen. Diese versucht nun mit Baumkletterern und Hubwagen die Raupennester in den Bäumen zu orten und mit einem Spezialsauggerät aus dem Baum zu entfernen. 
Ausgestattet mit einem Überdruck-Schutzanzug und Schutzmaske klettern zwei Mitarbeiter der Fachfirma entweder direkt in die Bäume oder werden vom Hubwagen in die Baumkrone gehoben. Insbesondere bei diesen Temperaturen kein leichtes Unterfangen. Daher wechseln sich die beiden auch regelmäßig ab. In der Regel dauert ein Einsatz an einem Baum bis zu 45 Minuten. Abhängig vom Befall entfernen sie zwischen zwei und acht Nester. Es hat auch bereits Fälle mit bis zu 30 (!) Nestern gegeben.

Kaum wirksame Mittel

„Gespräche mit anderen Kommunen zeigen uns, dass es derzeit kaum wirksame Mittel gibt, um den Eichenprozessionsspinner und vor allem die juckenden Folgen flächendeckend wirksam zu bekämpfen“, sagt Birgit Huber, „dennoch versuchen wir insbesondere an Spielplätzen und am Trimmpfad Herr der Lage zu werden.“
Für ca. 30 Bäume hat die Stadt jetzt noch neuartige Eichenprozessionsspinnerfallen bei einem Hersteller in Norddeutschland bestellt. Da auch andere Kommunen diese in diesem Jahr zum ersten Mal einsetzen, gibt es noch keine Erfahrungswerte über die tatsächliche Wirksamkeit. Man darf gespannt sein.
Bis dahin kann man nur hoffen, dass sich das Problem Anfang August auf natürlichem Wege erst einmal wieder von selbst erledigt, wenn aus den Raupen Falter werden.

Interessante Fakten:
Eine Raupe kann über bis zu 700.000 Brennhaare verfügen, die sie bei Berührung oder während der Prozession abwerfen und die der Wind leicht fortträgt. Nach Informationen aus der Fachpresse können diese Haare bis zu zehn Jahre aktiv bleiben. Ihre Wirksamkeit verlieren sie erst bei Temperaturen ab 60 Grad Celsius. Wenn Ihnen also eine Raupe auf das T-Shirt fällt, waschen Sie es bei mindestens 60 Grad, wenn Sie nicht riskieren möchten, dass sich die Brennhaare in ihrem Kleiderschrank ausbreiten.

Autor:

Arthur Kreklau aus Fürth

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