Bericht über den VdK – Kreisverbandstag Lauf-Hersbruck mit Neuwahl der Kreisvorstandschaft

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Der VdK-Kreisverbandstag des Kreisverbandes Lauf-Hersbruck mit Neuwahl der Kreisvorstandschaft findet alle vier Jahre statt. Heuer war es also wieder einmal so weit.
Die Kreisgeschäftsführerin Elisabeth Duschner begrüßte deshalb die Kreisdelegierten  ganz herzlich und überbrachte die Grüße des Kreisvorsitzenden Karl-Richard Jäger, der aus Gründen einer Heilmaßnahme an dem Kreisverbandstag nicht teilnehmen konnte.
Sie begrüßte ebenfalls den 1. Bürgermeister der Stadt Lauf, Herrn Benedikt Bisping; als Vertreter des Landreises, Herrn Landrat Armin Kroder; den Bezirksgeschäftsführer des VdK-Bezirks Mittelfranken, Herrn Hans Kübber, sowie ganz besonders herzlich den VdK-Landesgeschäftsführer in Bayern, Herrn Michael Pausder, der extra aus München angereist war, um dem VdK-Kreisverbandtag beizuwohnen.
Bei dem Totengedenken für insgesamt 621 verstorbene Mitglieder, seit der letzten Wahl 2014 im gesamten Kreisverband Lauf-Hersbruck, würdigte Duschner ebenso das ehrenamtliche Engagement von 9 verstorbenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die sich für das Gemeinwohl und den Sozialverband VdK in besonderer Weise verdient gemacht haben.
In ihren Grußworten würdigten beide kommunale Würdenträger, Bgm. Bisping und Landrat Kroder, den Einsatz und die Arbeit des Sozialverband VdK hinsichtlich des großen sozialen Engagements und den unermüdlichen Einsatz für die Belange benachteiligter Menschen in Bayern und Deutschland. Sie verwiesen beide auf die erfolgreiche Arbeit des Kreisverbandes hier in seiner Geschäftsstellen in Lauf und Hersbruck und wünschten für die Zukunft ebenso viel Erfolg wie in den vergangenen Jahren.
VdK-Bezirksgeschäftsführer Hans Kübber bedankte sich in seinem Grußwort bei allen anwesenden ehrenamtlichen und hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sehr herzlich für ihren Einsatz und wünschte dem Kreisverband weiterhin viel Erfolg bei seiner Arbeit.

Landesgeschäftsführer Michael Pausder begrüßte die Delegierten und Ehrengäste, besonders Heinz Lausch, Ehrenvorsitzender und Altersjubilar des Kreisverbandes, auch im Namen der gesamten Landesgeschäftsführung sehr herzlich und bedankte sich für die Einladung zum Kreisverbandstag, zu dem er sehr gerne gekommen sei. Er würdigte die erfolgreiche Arbeit des Kreisverbandes und den hohen Mitgliederstand im Kreisverband Lauf-Hersbruck.
Dieser Zuwachs komme nicht von ungefähr, denn die Ehrenamtlichen in den Ortsverbänden und die hauptamtlichen Mitarbeiterinnen im Kreisverband leisten hervorragende Arbeit.
Pausder bedankte sich bei der Kreisgeschäftsführerin Elisabeth Duschner sowie ebenfalls bei dem Kreisvorsitzenden Karl-Richard Jäger und seinen Stellvertretern Günter Berg, Dieter Ilg und Ilse Igel für die geleistete Arbeit. Denn ohne das großartige hauptamtliche und ehrenamtliche Engagement und das Herzblut vieler Einzelner wäre die Arbeit des VdK nicht zu stemmen; so aber ist der Sozialverband VdK die größte soziale Bürgerbewegung im ganzen Land. So konnte im letzten Jahr ein beeindruckender Mitgliederrekord verbuchen: 2017 hat der VdK mit 677.747 Mitgliedern in Bayern abgeschlossen und die Neuaufnahmen von Januar bis Juni 2018 von 27.576 Mitgliedern liegen wiederum schon bei rund 1.500 Mitgliedern über den Zahlen von 2017. Mittlerweile sind im Schnitt 5,24 % der bayerischen Bevölkerung Mitglieder im Sozialverband VdK (Zum Vergleich: Der Kreisverband Lauf-Hersbruck liegt mit 7,8 %, gemessen an der Bevölkerungsquote, deutlich über dem bayerischen Durchschnitt).
Mit der neuen Präsidentin Verena Bentele im VdK Deutschland wird der VdK künftig sicherlich auch noch mehr jüngere Menschen ansprechen und begeistern können, denn Verena Bentele, zwölffache Paralympics-Siegerin im Biathlon und Skilanglauf, gehört bereits seit 2015 dem Landesvorstand des VdK Bayern an. Mit Verena Bentele wird der Sozialverband VdK weiter hartnäckig, lautstark und mit noch deutlicheren Worten für soziale Gerechtigkeit eintreten, denn das Ziel einer sozial gerechten Gesellschaft liegt noch sehr fern - und zwar leider auch in Bayern.
Bayern ist ein Land, in dem auch prekäre Beschäftigungsverhältnisse, Langzeitarbeitslosigkeit, Überschuldung, Sozialhilfe und Armut gedeihen, sei es bei Altersarmut oder Kinderarmut. Es wird viel zu wenig gegen den allgemein bekannten Pflegenotstand getan. Die Lebensverhältnisse im ländlichen Raum und in den Städten driften auseinander. Die soziale Spaltung nimmt zu; die Renten reichen immer häufiger nicht zum Leben und von einer gleichberechtigten Teilhabe aller Menschen, sei es mit oder ohne Behinderung, ist die Gesellschaft noch weit entfernt.
Pausder fordert in seiner „Brandrede“ eine sozialpolitische Kehrtwende, gerade auch in Bayern ! Daher stellt der VdK Bayern Kernforderungen zur Landtagswahl im Oktober auf. Deshalb wurde vor kurzem bayernweit die Kampagne zur Landtagswahl 2018 unter dem Motto
„Auf geht’s ! Soziales Bayern – jetzt !“
gestartet. An diesen Forderungen werden sich die Parteien messen lassen müssen und auf den Großveranstaltungen des VdK in allen Regierungsbezirken wird der Sozialverband VdK den Landtagsabgeordneten hinsichtlich
Bekämpfung von
Altersarmut, Herstellung gleichwertiger Lebensverhältnisse in Stadt und Land und mit dem Thema Berrierefreiheit
ordentlich „auf den Zahn fühlen“ !
Eine erschütternde Zahl hatte in den letzten Tagen die Presse veröffentlicht: allein in Bayern haben 450.000 Männer und Frauen ab 65 Jahre ein Einkommen unterhalb der Armutsgefährdungsschwelle. 2006 lag in Bayern die Grenze bei der Armutsgefährdung noch bei 17,6 %, während im Jahre 2016 diese bei 21,6 % liegt. Damit ist sie allein in den letzten zehn Jahren um 4,3 % gestiegen !!!
Ist denn damit nicht der Grund zur bayernweiten Kampagne des Sozialverband VdK manifestiert ?
Derzeit gilt die Rente als großer Unsicherheitsfaktor und das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger in die gesetzliche Rente ist stark erschüttert; nur ein stabiles hohes Rentenniveau schafft Vertrauen auf eine auskömmliche Alterssicherung und ist für den Zusammenhalt der Gesellschaft äußerst wichtig. Ob jung oder alt: Alle Menschen in Deutschland müssen sich auf die gesetzliche Rente verlassen können.
In unseren Nachbarländern Schweiz und Österreich gibt es kaum Klagen über Altersarmut, denn da zahlen Gutverdiener, Beamte, Selbständige ebenso in die Rentenkasse ein, wie ganz normale Arbeitnehmer. Um die Rente auch in Deutschland zukunftafähig zu gestalten, fordert der VdK, so Pausder, dass auch hierzulande Beamte, Abgeordnete und Selbständige – Vorstandsmitglieder von Aktiengesellschaften – ebenso, in die gesetzliche Rentenversicherung einbezahlen müssen. Die gesetzliche Rentenversicherung muß in eine solidarische Erwerbstätigenversicherung für alle umgebaut werden.
Höhere Steuerzuschüsse für die Sozialversicherungen dürfen kein Tabu sein, so Pausder, denn bei vielen Bürgern gibt es das Gefühl: Für alles ist beim Staat Geld da, nur für seine Bürger nicht!
Tagtäglich wird in der Presse von Flüchtlingen geredet, nur von den Steuerflüchtlingen nicht, so Pausder, bei denen dem Staat jährlich rund 200 Milliarden Euro entzogen werden ! Davon redet niemand ! Der VdK fordert, endlich der Steuerflucht Einhalt zu gebieten, und dass solche Unternehmen, wie Amazon, Facebook und Google, die allein schon in Deutschland fette Gewinne einfahren, endlich entsprechend besteuert werden – und nicht Rentner mit einer ganz normalen Rente nach einem langen Erwerbsleben, bei denen das Einkommen bereits versteuert wurde, zur Abgabe einer Steuererklärung gezwungen werden.
Und dann der Pflegenotstand ! Seit Jahren macht der Sozialverband VdK auf die Pflegemisere aufmerksam ! Allein 350,000 bayerische Pflegebedürftige, von denen aktuell 240.000 daheim gepflegt werden. Sie und ihre Angehörigen werden völlig allein gelassen und müssen sehen, wie sie alleine zurecht kommen. Der Sozialverband macht seit Jahren auf diese Schieflage aufmerksam und erwartet mit seiner Kampagne eine rasche Lösung von der Politik. Das Sofortprogramm mit 13.000 neuen Stellen für Pflegeheime das Bundespflegeminister Jens Spahn auf den Weg bringen will, wird die Bedingungen in der Pflege nicht deutlich verbessern. Zwar ein Schritt in die richtige Richtung, aber Deutschland braucht ein politisches Gesamtkonzept und keine ständige Flickschusterei !
Der Sozialverband VdK kämpft deshalb weiter im Rahmen seiner Kampagne „Auf geht’s ! Soziales Bayern – jetzt !“ für gute Pflege in Bayern, gegen Armut und soziale Ausgrenzung, Herstellung gleichwertiger Lebensverhältnisse in Stadt und Land und für Barrierefreiheit.
In diesem Sinne wünschte der Landesverbandsgeschäftsführer Michael Pausder dem VdK-Kreisverband Lauf-Hersbruck einen erfolgreichen Kreisverbandstag 2018 und bedankte sich ganz herzlich für die Aufmerksamkeit der Delegierten.

Im Anschluß kam der Geschäftsbericht der Kreisgeschäftsführerin Elisabeth Duschner in Vertretung des bei einer Reha-Maßnahme befindlichen Kreisvorsitzenden Karl-Richard Jäger. Duschner verwies auf den hohen Mitgliederzuwachs des Kreisverbandes von im Jahre 2014 mit 6.974 Mitgliedern auf 7.799 Mitglieder am 20.07.2018, ein Anstieg von fast 12 %.
Sie verwies auf die erfolgreichen Aktionen des Kreisverbandes seit 2014, wie:
2014 + 2015: Aktionstage – Tag der offenen Tür in der Geschäftsstelle Lauf
2015: Renovierung der Geschäftsstelle in Hersbruck
2016: Infostand im Rahmen des Laufer Altstadtfestes zum Thema „Barrierefreiheit“
2017: Infostand zum Thema „Soziale Spaltung stoppen“, wieder beim Laufer Altstadtfest,
22.06.2018: Aktionstag im PZ-Kulturraum mit Filmvorführung zum Thema „Barrierefreiheit und Inklusion“
Sie erwähnte noch weitere Termine, die vom Landesverband mitgetragen worden sind und einige die noch getragen werden.
Duschner richtete abschließend einen Appell an die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, in ihren Bemühungen an der Basis nicht nachzulassen, denn durch diese Bemühungen bekommen viele Menschen das Gefühl, endlich gehört zu werden und wertvolle Mitglieder einer großen Gemeinschaft zu sein. Ebenso richtete sie einen persönlichen Dank an ihre Mitarbeiterinnen in der Kreisgeschäftsstelle und bedankte sich für ihre Einsatzbereitschaft und Loyalität.
Im Anschluß verlas die Kreisgeschäftsführerin den Kassenbericht, der bereits durch die Revisorin des Landesverbandes abgesegnet wurde.
Nach Entlastung der bisherigen Vorstandschaft konnten die Neuwahlen zügig beginnen und erbrachten folgendes Ergebnis:
Bestätigt in seinem Amt wurde der 1. Kreisvorsitzende Karl-Richard Jäger, seine Stellvertreter Günter Berg und Ilse Igel. Für den aus Altersgründen ausscheidenden Dieter Ilg wurde als neue Stellv. Kreisvorsitzende Alexandra Zimmermann in die Kreisvorstandschaft gewählt.
Als Schriftführerin gewählt: weiterhin Christina Täuber
Als Vertreterin der Frauen steht weiterhin Anni Leder zur Verfügung.
Neu gewählt wurde als deren Stellvertreterin Karin Gunderson.
Der Posten als Vertreterin der jüngeren Generation wurde mit Martina Hoffmann neu besetzt. Als Beisitzer wurden gewählt Gabi Bleisteiner, Beate Pitsch und Edeltraud Koslitz.
Des weiteren wurden gewählt die Delegierten für den Landesverbandstag in 2019: Anni Lederer und Christina Täuber sowie die Ersatzdelegierten Edeltraud Koslitz und Alexandra Zimmermann.
Die ehrenamtliche Arbeit des neu gewählten Kreisvorstandes kann damit beginnen.

Fotos: Brigitte Kraußer, Text: Christina Täuber

Autor:

Christina Täuber aus Nürnberger Land

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