Finanztipp
So bleibt die private Krankenversicherung im Alter günstig

Symbolfoto: TommyStockProject/stock.adobe.com
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Eine private Krankenversicherung ist für viele die beste Absicherung, wenn es um die gesundheitliche Versorgung geht. Trotzdem bleiben viele, die in die PKV wechseln könnten, lieber in der gesetzlichen Krankenversicherung. Der Grund ist häufig, dass in der privaten Krankenversicherung im Alter die Beiträge steigen. Doch dem können Sie entgegensteuern und trotzdem von den umfassenden Versicherungs- und Versorgungsleistungen in der PKV profitieren. Wir zeigen Ihnen, wie die private Krankenversicherung im Alter günstig bleibt und auf was Sie unbedingt achten sollten.

Altersrückstellungen schaffen

Die Beiträge in der PKV steigen mit zunehmendem Alter. Dies ist der Hauptpunkt von Kritikern der privaten Krankenversicherung. Um dennoch weiter bezahlbare Beiträge zu haben, können Sie frühzeitig durch Altersrückstellungen vorsorgen.

Da es für die private Krankenversicherung keine allgemeinen Verträge gibt, sondern immer nur einzeln ausgestaltete, ist es besonders wichtig, auf den Vertragsinhalt zu achten. Einen einheitlichen Tarif für alle, wie es in der gesetzlichen Krankenversicherung der Fall ist, gibt es in der PKV nicht, zumindest von den Versicherungsprämien her. Zwar sind die Leistungen je PKV Tarif für alle Versicherte beim selben Krankenversicherer gleich. Doch die Beiträge für jedes Mitglied können unterschiedlich hoch sein. Dies hängt vor allem vom Alter und Gesundheitszustand des Krankenversicherten ab.

In jungen Jahren sind die Versicherungsbeiträge in der PKV günstig, was natürlich viele Jüngere in die private Krankenversicherung zieht. Vor allem bei Freiberuflern und Selbstständigen ist dies ein Weg, um nicht auch noch hohe Beiträge für die Krankenversicherung bezahlen zu müssen neben allen anderen laufenden Kosten. Doch dies kann sich im Alter rächen, wenn die Beiträge irgendwann anfangen zu steigen und die Versicherungsprämien nicht mehr so günstig sind wie zu Beginn der Mitgliedschaft in der PKV.

Deshalb ist es wichtig, frühzeitig damit zu beginnen, mit Rückstellungen für das Alter vorzusorgen, um die steigenden Beiträge abfedern zu können.

Die Altersrückstellungen werden von der privaten Krankenversicherung selbst vorgenommen. Jeden Monat wird ein Teil des Beitrags, den Sie bezahlen, für Sie auf die Seite gelegt. Dies hat zwar in jungen Jahren zur Folge, dass die monatlichen Beiträge höher sind, als sie es sein müssten gemäß dem Alter und der für Sie entstehenden Gesundheitskosten. Dafür steigen die Beträge, wenn Sie in die Jahre kommen, nicht so drastisch an, wie es sonst der Fall wäre. Die Altersrückstellungen sind vom Gesetzgeber vorgeschrieben.

Neben den Altersrückstellungen bei Ihrer Krankenversicherung selbst können Sie nebenher auch jeden Monat privat Geld zurücklegen, um später Ihre Versicherungsbeiträge begleichen zu können.

Die Beitragsentlastungskomponente in der PKV

Um mit zunehmendem Alter keine unermesslich hohen Beiträge in der privaten Krankenversicherung bezahlen zu müssen, gibt es neben den gesetzlich vorgeschriebenen Altersrückstellungen auch die freiwillige Beitragsentlastungskomponente. Mit dieser Beitragsentlastungskomponente ist es möglich, in einem Sparvertrag bei dem Krankenversicherer selbst monatlich einen bestimmten Betrag privat als Altersrückstellung anzulegen.

Dies mag auf den ersten Blick eine gute Möglichkeit sein. Doch die Beitragsentlastungskomponente ist mit Kosten verbunden und bringt den Nutzen nicht immer den gewünschten Effekt. Denn bei einem Wechsel der PKV z.B. kann das angesparte Geld in der Regel nicht mitgenommen werden. Das heißt, Sie haben umsonst Monat für Monat Geld angespart für Ihre eigene Altersrückstellung, aber Sie haben am Ende nichts davon. Und auch im Todesfall bringt Ihnen dieser Sparvertrag nichts, da dies Ersparnisse sind, aber diese nur innerhalb Ihrer privaten Krankenversicherung verwendet werden. Das heißt, im Todesfall erhalten Ihre Angehörigen keine Rückerstattung der Beitragsentlastungskomponente. Da ist es viel sinnvoller, privat in einem weitaus besser dotierten Sparvertrag Geld anzulegen oder in einer Kapitallebensversicherung, damit im Falle Ihres Todes das Geld Ihren Angehörigen zugutekommt.

Tarifwechsel innerhalb der PKV

Um auch im Alter von günstigen Tarifen in der privaten Krankenversicherung zu profitieren, ist ein Wechsel des Versichertentarifs möglich. Sie können sich z.B. entscheiden, dass Sie bestimmte Versicherungsleistungen nicht mehr in Anspruch nehmen wollen und diese dann bei einem Tarifwechsel wegfallen. Dies ist eine sehr gute Möglichkeit, um bei den Beiträgen mit zunehmendem Alter zu sparen. Aber Vorsicht: Es gibt Leistungen, die Sie unbedingt weiter in Ihrem Versicherungstarif behalten sollten, um nicht am Ende wichtige Behandlungen selbst bezahlen zu müssen.

Sehen Sie deshalb vor einem Tarifwechsel innerhalb der PKV ganz genau hin, was wegfallen könnte an Leistungen und welche Versicherungsleistungen in dem jeweiligen Tarif Sie unbedingt behalten wollen.

Keine Billig-Tarife abschließen

Ein ganz wichtiger Punkt, um unbezahlbare Beiträge im Alter zu vermeiden, ist es, einen guten Versicherungstarif abzuschließen. Private Krankenversicherer werben nach wie vor gerne mit Billig-Tarifen, um gerade junge Menschen anzulocken, in die PKV zu wechseln. Die Krankenversicherung wirkt dann sehr günstig, wenn nicht mal 100 Euro im Monat als Beitrag anfallen. Das zieht gerade Selbstständige an, die kein Geld für hohe Versichertenbeiträge in der gesetzlichen Krankenversicherung haben.

Aber Billig-Tarife haben einen sehr großen Nachteil: Die Beiträge steigen mit zunehmendem Alter der Versicherten so hoch, dass sie irgendwann nicht mehr bezahlbar sind. Denn neben dem Betrag, der in den Mitgliedsbeitrag in der privaten Krankenversicherung fließt, gehen daraus ja auch 10 % in die vom Gesetzgeber vorgeschriebene Altersrückstellung.

Die Altersrückstellungen fallen durch solche Billig-Tarife in der PKV dann natürlich sehr niedrig aus und die Beiträge werden im Alter horrend hoch für die Versicherten.

Deshalb sollten Sie von solchen Billig-Tarif Angeboten privater Krankenversicherer unbedingt die Finger lassen und lieber gleich einen normalen PKV Tarif abschließen. Die vermeintliche Ersparnis solcher Tarife ist nicht gegeben. Irgendwann bezahlen Sie dann höhere Beiträge, als Sie es mit einem herkömmlichen Tarif schon gemusst hätten.

Vorsicht beim Versicherungswechsel

Wichtig ist für die Altersrückstellungen noch ein Punkt: Der Wechsel der privaten Krankenversicherung. Sie können zwar beliebig beim selben privaten Krankenversicherer von Tarif zu Tarif wechseln und nehmen Ihre Rückstellungen fürs Alter dann automatisch mit. Bei einem Wechsel zu einem anderen Versicherer muss das nicht immer gegeben sein.

Je nach Jahr, in dem Sie der jeweiligen PKV beigetreten sind, können Sie bei einem Versichertenwechsel nur einen Teil der Altersrückstellungen mitnehmen. Im schlimmsten Falle erhalten Sie sogar keine der Rückstellungen und das eingezahlte Geld geht verloren. Auf diesen Punkt sollten Sie unbedingt achten, bevor Sie sich für eine Private Krankenversicherung entscheiden. Lassen Sie sich deshalb ausreichend Zeit, um sich für einen bestimmten Versicherer zu entscheiden und wählen Sie nicht das erstbeste Angebot. In unabhängigen Versicherungsvergleichen für die Private Krankenversicherung können Sie gute Krankenversicherer finden.

Autor:

Arthur Kreklau aus Fürth

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