Dringender Handlungsbedarf für Forchheims Straßen

Symbolfoto: Wacker Neuson SE

FORCHHEIM (rr) – Stadt und Landkreis investieren zu wenig Geld in den Unterhalt der Straßen. In diesem Punkt sind sich Dieter Els, der Leiter des Kreis-Tiefbauamtes, und sein Amtskollege Werner Schaup, Tiefbauamtsleiter der Stadt Forchheim, einig. Beide haben diesen Herbst auf die Problematik deutlich hingewiesen.


Zuerst hielt Els eine Ruck-Rede im Bau- und Verkehrsausschuss des Kreistages und wies eindringlich darauf hin, dass der Landkreis in den kommenden fünf Jahren rund zehn Millionen Euro in den Straßenbau investieren müsse. Das betreffe auch den Neubau, vor allem aber Ausbau und Unterhalt bestehender Straßen, Geh- und Radwege, weil seit Jahren der Rotstift angesetzt werde. Dadurch seien die zu behebenden Schäden immer mehr und teurer geworden. Im Landkreis liegt die theoretische Nutzungsdauer einer Asphaltdeckschicht bei 42 Jahren, erklärte Els den Räten. Die Richtlinien lassen jedoch nur 12 bis 18 Jahre zu.
Das gleiche Bild zeichnete Werner Schaup, als er in der Sitzung des Planungs- und Umweltausschusses der Stadt Forchheim am 6. Dezember den jährlichen Straßenzustandsbericht vorstellte. Immer wieder hatte er den Stadtrat gewarnt, nicht an der falschen Stelle zu sparen und bekam dennoch keine zusätzlichen Mittel genehmigt. Heuer musste er nicht alleine argumentieren. Als Sachverständigen hatte er Michael Simon dabei, dessen Firma GSA in den vergangenen vier Jahren ein Straßenkataster erstellt hat. Hieraus lässt sich der Sanierungsbedarf der Straßen, Fuß- und Radwege ablesen und der ist gewaltig: Das Straßennetz der Stadt ist 250 Kilometer lang, und in den nächsten vier Jahren müssten zwei Drittel davon ausgebessert werden. Drei Prozent haben den günstigsten Sanierungszeitpunkt bereits überschritten.
Vor allem bei vielen Anliegerstraßen besteht Handlungsbedarf, was bedeutet, dass auf die Besitzer der Grundstücke hohe Kosten zukommen werden, denn bei Anliegerstraßen darf die Stadt 80 Prozent der Kosten der Baumaßnahmen auf die Anlieger der gesamten Straße umlegen. So steht es in der Straßenausbaubeitragssatzung der Stadt Forchheim vom 1. Juli 2010.
Dennoch müsste die Stadt sofort 3,8 Millionen Euro bereitstellen, um die wichtigsten Sanierungen anzugehen. Im Haushalt des Tiefbauamtes stehen aber nur 450.000 Euro zur Verfügung.
Oberbürgermeister Uwe Kirschstein will nun Hochbau, Tiefbau und Stadtwerke an einem Tisch versammeln, um zu verhindern, dass Straßen mehrfach aufgegraben werden, weil beispielsweise Leitungen verlegt oder Neubauten erschlossen werden müssen.

Autor:

Redaktion MarktSpiegel aus Nürnberg

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