Feuerwehr probte den Ernstfall

Jeden Tag kann‘s passieren: Die Forchheimer Feuerwehr probte den Ernstfall. Foto: Feuerwehr Forchheim
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FORCHHEIM (pm/rr) – Das Thema „Abwehrender Brandschutz“ stand im April im besonderen Fokus des Übungsgeschehens bei der Freiwilligen Feuerwehr Forchheim.


Das Szenario der ersten, kleineren Einsatzübung ereignet sich jeden Tag in Deutschland: Angenommen wurde ein Zimmerbrand im ersten Stock eines Mehrfamilienhauses. Durch die offene Wohnungstür der Brandwohnung drang dichter Rauch in den Treppenraum und hinderte den Bewohner der nebenan gelegenen Wohnung, das Gebäude auf diesem Weg zu verlassen. Eine „Person“, wie üblich dargestellt durch eine ca. 80 kg schwere Übungspuppe, war in der Wohnung zusammengebrochen. Die zweite zu rettende Person lag ebenfalls im Treppenhaus zwischen Erdgeschoss und erstem Stock.

Wenige Minuten nach Eintreffen der Fahrzeuge waren Hilferufe aus dem zweiten Obergeschoss des benachbarten Gebäudes zu hören. Hier galt es, einen Rollstuhlfahrer, der durch den aufsteigenden Brandrauch gefährdet war und das Gebäude nicht selbständig verlassen konnte, über den Treppenraum zu retten. Nach 30 Minuten waren alle Personen gerettet und das „Feuer“ gefunden und gelöscht.

Bei der zweiten Einsatzübung wurde ein Brand in einer Wohnung im zweiten Stock eines dreistöckigen Mehrfamilienhauses simuliert: Der Bewohner der Brandwohnung war bei der Flucht aus der Wohnung zusammengebrochen, durch die offene Wohnungstür und nicht geschlossene Brandschutztüren waren nach wenigen Minuten die beiden oberen Stockwerke komplett verraucht, so dass insgesamt vier Personen, teilweise bewusstlos, eingeschlossen waren. Eine weitere Person konnte sich auf das Flachdach retten und musste von dort mit der Drehleiter gerettet werden.

Aufgrund der umfangreicheren Lage waren neben einem kompletten Löschzug der Stadtwehr auch zwei Fahrzeuge der Feuerwehr Burk „alarmiert“ worden.

Während eine Person auf dem Dach zeitnah auf sich aufmerksam machte, war den übenden Einsatzkräften zunächst nicht bekannt, wie viele weitere Bewohner des Gebäudes noch eingeschlossen und somit zu retten waren.

Daher wurde ein umfangreicher Atemschutzeinsatz vorbereitet: Insgesamt vier Atemschutztrupps beider Feuerwehren durchsuchten die beiden Stockwerke nach Personen und mussten parallel dazu auch den Brandherd ausfindig machen, um das Feuer schnellstmöglich zu löschen und die Ausbreitung des Brandrauches stoppen zu können.

Die ersten zwei Personen waren schnell gefunden und wurden über das Treppenhaus gerettet. Während die oben bereits erwähnte Person bewusstlos vor der Brandwohnung lag, wurde eine weitere, noch unverletzte Person, dargestellt von einem Kollegen der Jugendfeuerwehr, mit einer Fluchthaube ins Freie gebracht.

Im dritten Stock des Gebäudes mussten ebenfalls zwei Verletzte gefunden und über das Treppenhaus gerettet werden. Gerade bei einem Objekt dieser Größe ist eine frühestmögliche Übergabe der verletzten Personen an weitere Kräfte sehr wichtig, um schnellstmöglich die Personensuche fortsetzen zu können. Bei der Rettung der letzten Person wurde noch die Notlage eines Atemschutzgeräteträgers eingespielt. Der bewusstlose Feuerwehrmann musste aufgrund des unklaren Gesundheitszustandes schnellstmöglich aus dem Gebäude gebracht und dem Rettungsdienst übergeben werden. Parallel dazu musste die Rettung des Bewohners weiterlaufen.

Nach der Übung wurden einige Punkte angesprochen, die bei künftigen Einsätzen und Übungen noch optimiert werden können. Das Übungsziel, die schnellstmögliche Rettung aller eingeschlossenen Personen sowie die Brandbekämpfung, ist trotz der anspruchsvollen und zum Glück nicht alltäglichen Lage erreicht worden.

Autor:

Redaktion MarktSpiegel aus Nürnberg

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