Verein ist bereit, Betrieb für Übergangszeit zu übernehmen
Junges Theater: Kolpinghaus schnell zur Kulturstätte machen

Das Kolpinghaus soll schnell zu einer bespielbaren Kulturstätte werden. | Foto: R. Rosenbauer
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FORCHHEIM (pm/rr) – Das Junge Theater (jtf) hat der Stadt einen konkreten Vorschlag unterbreitet, wie das Kolpinghaus schnell zu einer bespielbaren Kulturstätte werden kann. Das sei notwendig, um die nicht erst seit dem Aus für die Jahnhalle entstandene Raumlücke zu füllen, erklärte jtf-Vorsitzender Ulrich Raab nach einem entsprechenden, einstimmig gefallenen Vorstandsbeschluss.

200.000 Euro für moderne Technik

Das Junge Theater begrüßt darin noch einmal, dass der Stadtrat Mittel in Höhe von 200.000 Euro in den Haushalt eingestellt hat, um den Kolpingsaal kurzfristig mit der nötigen Technik auszustatten. „Damit können wir eine Spielsituation wie beim Kulturpuls 2018 dauerhaft herstellen“, verspricht Co-Vorsitzender Hubert Forscht. Damals hatte das Theater auf Leihbasis eine variable Bühne, Licht- und Tontechnik, Vorhänge und eine Tribüne ins Kolpinghaus gebracht und so gezeigt, wie geeignet das Haus für einen regelmäßigen Kulturbetrieb ist. Akustik, Sicht und Atmosphäre hatten Künstler und Publikum gleichermaßen überzeugt.

Verein will kulturelles Vakuum vermeiden

Nach konstruktiven Gesprächen mit Stadtverwaltung und Politik könnte es schnell gelingen, zu einem Betriebskonzept für die Übergangsphase“ zu kommen. „Wir sind bereit, jetzt in die Bresche zu springen, damit der Kulturbetrieb Fahrt aufnimmt und kein kulturelles Vakuum entsteht“, so Raab. Dafür brauche es nur eine bescheidene finanzielle Unterstützung. Der langfristige Betrieb des Kolpinghauses könne dann in Ruhe besprochen werden. Lorenz Deutsch hatte den Stadtratsfraktionen dafür bereits das Modell einer gemeinnützigen GmbH als Möglichkeit präsentiert, in der die Stadt und das Kulturzentrum künftig gemeinsame Betreiber wären. Allerdings erfordert eine solche Rechtsform entsprechende Stadtratsbeschlüsse und zeitintensive juristische Vorarbeiten.

Vielfältiges Programmangebot

Damit der Betrieb tatsächlich im Herbst mit der neuen Saison beginnen kann, erklärt sich das Junge Theater bereit, in dieser Übergangsphase die Verantwortung alleine zu übernehmen „Das bedeutet für uns eine Kraftanstrengung, das ist es uns aber wert“, sagt Ulrich Raab. Dabei geht es wie schon beim Kulturpuls nicht nur um eigene Veranstaltungen. „Wir werden Kabarett und Musikveranstaltungen haben, außerdem Neuen Zirkus ähnlich wie bei ZirkArt“, erklärt Vorstandsmitglied Robert Hübschmann, der gemeinsam mit seinem Vorstandskollegen Wolfram Weltzer und dem künstlerischen Leiter Lorenz Deutsch das Konzept vorbereitet hat. „Wir wollen aber vor allem einen Raum für die Forchheimer Kulturszene schaffen – vom Liederverein über den Musikverein Buckenhofen mit seiner Bläserphilharmonie bis zu Theateraufführungen und klassischer Musik etwa der Neuen Philharmonie.“ Auch städtische Veranstaltungen und Vermietungen könnten ihren Platz haben.

Wie der Umbau genau sein soll muss noch geklärt werden, damit es keine überdimensionierte Halle wird und der Charme des Hauses erhalten bleibt. Ausdrücklich betont das Junge Theater, dass es nicht sinnvoll sei, schon in diesem Jahr mit der Generalsanierung zu beginnen. Teile des Stadtrats hatten den Eindruck erweckt, dies sei beabsichtigt. „Das ist aber nach unserer Kenntnis weder beschlossen, noch wollen das die maßgeblichen Stadtratsfraktionen.“ Erklärter Wille vieler Kulturschaffender sei aber, „dass hier schnellstmöglich ein echtes Kulturzentrum entsteht, in dem nicht nur an Veranstalter vermietet wird, sondern in dem Kulturvereine und –Initiativen zusammenarbeiten und neue Ideen wachsen können.“

Stadthalle kann Kulturzentrum nicht ersetzen

Eine Stadthalle kann für die Stadtentwicklung nicht nur in kultureller Hinsicht positive Aspekte setzen, ein Kulturzentrum lässt sich damit aber nicht ersetzen. Insofern sei es auch nicht sinnvoll, Stadthallenpläne gegen ein Kulturzentrum im Kolpinghaus auszuspielen.

Das Junge Theater beabsichtigt im Übrigen nicht, ins Kolpinghaus umzuziehen. „Unsere Kellerbühne werden wir als Heimat des Vereins, für Jugend- und Probenarbeit sowie für Veranstaltungen in der bisherigen Größe weiter brauchen“, ist sich Lorenz Deutsch sicher.

Autor:

Roland Rosenbauer aus Forchheim

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