Hildegard Pohl erhält den Wolfram-von-Eschenbach-Preis
Laudatio für eine außergewöhnliche Pianistin

Hildegard Pohl Trio bei der Nacht mit Gershwin
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Der mittelfränkische Bezirkstag hat am 25.7.2019 beschlossen: den mit 15.000 € dotierten Wolfram-von-Eschenbach-Preis des Bezirks Mittelfranken erhält die Pianistin Hildegard Pohl.

Anlass für eine kleine Laudatio:
Hildegard Pohl – Pianistin und Klavierpädagogin aus Leidenschaft

Die wilde Hilde ist sicher allen Musikliebhabern in Nürnberg bekannt. Wie wurde sie zu so einer herausragenden Pianistin?
Ohne Fleiß kein Preis! Klavierunterricht hatte sie seit dem achten Lebensjahr, Zweitinstrument war Geige, danach kam auch noch die Kirchenorgel hinzu. An einem 17. März in Stuttgart geboren, nützte sie die Möglichkeiten vor Ort und war ab dem vierzehnten Lebensjahr als Organistin an der katholischen Maria Friedenskirche in Stuttgart tätig. Sie legte das Abitur am Fanny-Leicht-Gymnasium mit musischem Schwerpunkt in Stuttgart-Vaihingen ab, und studierte danach in Nürnberg am Meistersinger-Konservatorium mit dem Hauptfach Klavier. So ist sie also von Baden-Württemberg nach Franken gekommen und geblieben. Nach dem Musiklehrerabschluss und der Konzertreifeprüfung im Fach „Klassisches Klavier“ wandte sie sich dem Jazz zu.

Nach dem Musikstudium erfolgte zunächst die Gründung der Gruppe „Hollywood wir kommen“, die neben Live-Auftritten auch im BR und bei ARD Beachtung fand.
1988 erfolgte die Gründung des „Hildegard Pohl Trios“ mit wechselnder Besetzung, seit 2001 mit Yogo Pausch am Schlagzeug und Norbert Meyer-Venus am Bass. Die drei Künstler entwickelten zusammen ihren typischen Sound von swingender klassischer Musik. Mit ihrem abendfüllenden Konzertprogramm treten sie sowohl in Jazzclubs als auch im seriösen Konzertbetrieb und bei Festivals auf. Seit zwölf Jahren ist sie mit Yogo Pausch verheiratet. Sie lebt mit ihrer Familie in Nürnberg-Thon. Ihr besonderer Stolz ist ihre Tochter Victoria Pohl, die als Jazzpianistin eigene Programm mit einer Band spielt und auch Klassik studiert hat.

Ab 1995 begann sie Solo-Bühnenprogramme als „Wilde Hilde“ (Hildes wildes Pianocabaret, Hildes wilder Rosenkrieg). Außerdem trat sie als Klavierpartnerin für Sänger, Autoren, Instrumentalisten und Chöre auf. Seit dem Jahre 2011 arbeitet sie eng mit der amerikanischen Opern- und Konzertsängerin Rebecca Martin zusammen, z.B. bei „Swing goes to the opera“ und der "Swinging Christmas Show".
Jedes Jahr bereitet sie mit dem Hildegard Pohl Trio ein Konzertprogramm, das einem berühmten Komponisten gewidmet ist, vor. Im März 2015 fand in Nürnberg die Premiere von "Swing it, Mr.Bach" statt, 2016 folgte „ Swing it, Mr.Tschaikowsky!“, 2018 erschien „Swing van Beethoven“, dieses Jahr ist „Eine Nacht mit Gershwin“ entstanden und wird in zwei Konzerten präsentiert.
 Schöner als mit der Musik von George Gershwin -das hat sich das HildegardPohl_Trio auch gedacht - und so widmeten sie diesen Konzertabend und ihre neue CD komplett dem weltbekannten amerikanischen Komponisten, einem Grenzgänger zwischen romantischer Klassik und Jazz. Gershwin glänzte mit seinem Melodienreichtum und sprühte vor Einfällen. Jazz und Klassikfans sind gleichermaßen von seinen Kompositionen begeistert.

Seit 2016 ist Hildegard Pohl Mitglied der GEDOK Franken als Leiterin der Sparte Musik, sowie Mitglied der EPTA Deutschland. Seit vielen Jahren ist sie als "Wilde Hilde" ehrenamtliche Botschafterin von Oxfam Deutschland, zudem hat sie dafür einen eigens getexteten Song eingespielt. Hildegard Pohl ist ebenso als Stummfilmpianistin tätig, seit vielen Jahren bei Gastspielen in ganz Deutschland und regelmäßig bei den Nürnberger StummFilmMusikTagen zu erleben. Das ist ihre absolute Leidenschaft: Improvisieren aus dem Stegreif!
Sie versteht sich als Grenzgängerin zwischen klassischer Musik und swingendem Jazz, besonders in der Ineinander-Verwebung beider Stilrichtungen. Bei Spontanimprovisation in Konzerten verbindet sie musikalische Wünsche des Publikums quer durch die Musikgenres miteinander, was zu ihrem Markenzeichen geworden ist.

Mit viel Enthusiasmus und Freude unterrichtet sie am musischen Labenwolf-Gymnasium in Nürnberg Klavier, sowohl Klassik als auch Improvisation.
Vor kurzem hat sie „die Jazz-Baustelle“ für Kinder im Jazz-Club am Paniersplatz mit ihrem Trio, Tochter Vicky und Bettina Langmann, verkleidet als Bauarbeiter, Polizistin und Maffia-Braut, gespielt. Auch bei den ganz Kleinen und ihren Eltern kommt ihre Musik gut an.

Autor:

Edith Link aus Nürnberg

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