Führung zum berühmten Tucherservice

Großer Teller mit der Darstellung der Genesis aus dem berühmten Tucherschen Tafelservice des Wenzel Jamnitzer. | Foto: oh/Uwe Niklas
  • Großer Teller mit der Darstellung der Genesis aus dem berühmten Tucherschen Tafelservice des Wenzel Jamnitzer.
  • Foto: oh/Uwe Niklas
  • hochgeladen von Redaktion MarktSpiegel

NÜRNBERG (pm/nf) - Die Führungsreihe „Meisterhaft! Schätze aus dem Tucherschloss“ stellt unter dem Motto „Zur Hochzeit das Beste!“ diesmal das berühmte Tucherservice in den Fokus. Museumsleiterin Ulrike Berninger M.A. erläutert das Kunstwerk am Donnerstag, 5. Dezember 2013, um 16 Uhr im Museum Tucherschloss, Hirschelgasse 9-11.

Das aus acht Teilen bestehende Tuchersche Tafelservice – auch Tafelgarnitur oder Tucherservice genannt – ist das bedeutendste, geschlossen überlieferte Exemplar seiner Gattung in Deutschland. Das auf Repräsentation ausgelegte Prunkservice ist ein Beispiel für internationale künstlerische Zusammenarbeit im Zeitalter der Renaissance – und zwar auf höchstem Niveau. Möglich wurde diese durch die weitreichenden Handelsverbindungen, die die Kaufmannsfamilie Tucher im 16. Jahrhundert vor allem auch nach Frankreich unterhielt.
Einer der bedeutendsten und reichsten Vertreter der Familie Tucher war Linhart II. (1487-1568). Als Handelsherr, Vorderster Losunger und Patriarch einer der wichtigsten Patrizierfamilien Nürnbergs hatte er enormen wirtschaftlichen, politischen und gesellschaftlichen Einfluss in der Reichsstadt. Unter seiner Leitung erfuhr die Tuchersche Handelsgesellschaft im 16. Jahrhundert ihre höchste Blüte. Als Hochzeitsgeschenk für seinen Sohn Herdegen IV. mit der Patriziertochter Katharina Pfinzing im Jahr 1564 beauftragte Linhart II. den berühmtesten Goldschmied der Zeit, Wenzel Jamnitzer (1507/08-1585), mit der Anfertigung etlicher Gefäße aus getriebenem Kupfer. Diese Gefäßrohlinge wurden nach Limoges geschickt und dort in der Werkstatt des Pierre Reymond (um 1513-nach 1584), einem der bedeutendsten, spezialisierten Maler Frankreichs, mit allerfeinsten Emailmalereien versehen. Jamnitzer setzte anschließend die aus vergoldetem Silber gegossenen Montierungen für den Griff, Ausguss und Knauf der Kanne sowie die Deckel der Schalen an. Damit wurden einige früher bereits nach Nürnberg importierte Stücke zum exquisiten Ensemble vervollständigt.
Die Führung findet nochmals am Donnerstag, 12. Dezember 2013, um 16 Uhr statt. Die Teilnahme an der Führung und der zugehörige Museumseintritt sind an beiden Tagen kostenlos.
Weitere Informationen stehen im Internet unter:
www.museen.nuernberg.de/tucherschloss/fuehrungen/oeffentliche_fuehrungen.html#meisterhaft

Autor:

Redaktion MarktSpiegel aus Nürnberg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

13 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.