Teures Pflaster: Immobilienpreise in Nürnberg steigen weiter an

Der Spitzenwert mit 13.000 Euro pro Quadratmeter wird für die Breite Gasse und die Pfannenschmiedsgasse ausgewiesen. | Foto: Nicole Fuchsbauer
  • Der Spitzenwert mit 13.000 Euro pro Quadratmeter wird für die Breite Gasse und die Pfannenschmiedsgasse ausgewiesen.
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NÜRNBERG (pm/nf) - Die Kaufpreise auf dem Nürnberger Immobilienmarkt steigen weiter. Wie stark, wo im Stadtgebiet und in welchen Marktsegmenten, ist der Neuauflage eines Pakets an aktuellen Marktinformationen zu entnehmen, das vom Wirtschaftsreferat und dem unabhängigen Gutachterausschuss bei der Stadt Nürnberg veröffentlicht wurde.

Es besteht aus dem „Nürnberger Grundstücksmarktbericht 2016“ des Gutachterausschusses, der „Bodenrichtwertkarte zum Stichtag
31. Dezember 2016“ und der Broschüre „Immobilienreport 2017“ des Wirtschaftsreferats. Die Zahlen beruhen auf einer Auswertung aller notariellen Urkunden von Immobilienkäufen im Nürnberger Stadtgebiet durch den Gutachterausschuss. Nürnbergs Wirtschafts- und Wohnungsreferent Dr. Michael Fraas: „Die niedrigen Hypothekenzinsen, Einwohnerzuwachs und geänderte Präferenzen von Anlegern treiben noch immer die Preise. Auch gibt es ein verstärktes Interesse von Investoren am Standort Nürnberg.“ Er verweist auf die Anstrengungen der Stadt zur Mobilisierung neuer Bauflächen, um vor allem im Wohnungsbereich preisdämpfend zur wirken: „Mit der verstärkten Baulandmobilisierung, dem Sonderprogramm Wohnen und dem Programm ‚Wohnen 2025‘ haben wir die richtigen Marksteine gesetzt. Ein ‚Masterplan Gewerbeflächen‘ ist in Arbeit. Weitere Anstrengungen sind aber erforderlich.“

Frank Seidler, Vorsitzender des Gutachterausschusses erläutert: „Für 2016 hat die Geschäftsstelle 5 387 Urkunden ausgewertet. Im Vorjahr waren es mit 5 618 Urkunden 4 Prozent mehr, allerdings ist der Umsatz aus allen Verkäufen von 1,95 Milliarden Euro auf 2,41 Milliarden Euro um 24 Prozent gestiegen. Er liegt damit 2016 erneut auf einem Rekordhoch. Ich rechne damit, dass auch 2017 die Preise nicht fallen werden.“

Die Bodenrichtwertkarte wird alle zwei Jahre mit aktualisierten Zahlen veröffentlicht. Der Gutachterausschuss hat dazu das Stadtgebiet in 1.257 Bodenrichtwertzonen eingeteilt und für diese Zonen jeweils einen Bodenrichtwert aus den Grundstücksverkäufen in der Umgebung ermittelt. Die höchsten Grundstückswerte sind im Geschäftskern der Nürnberger Altstadt zu finden. Der Spitzenwert mit 13.000 Euro pro Quadratmeter wird für die Breite Gasse und die Pfannenschmiedsgasse ausgewiesen.

Der stärkste Anstieg zum Vorjahr mit 24 Prozent wurde bei unbebauten Grundstücken für drei- oder mehrgeschossige Bebauung gemessen. In diesem Teilmarkt kostet nun in der teuersten Lage am Keßlerplatz der Quadratmeter 2.000 Euro. In diesem Marktsegment werden in der Regel Eigentumswohnungsanlagen erstellt.

Unbebaute Grundstücke für den individuellen „Häuslebauer“ sind Mangelware. 81 Verkäufe von unbebauten Grundstücken zur Neubebauung mit einem Ein- oder Zweifamilienhaus wurden registriert. Im Vorjahr waren es 116, im Jahr 2011 noch doppelt so viele Grundstücke. Die Preise stiegen in diesem Teilmarkt um 10 Prozent.
Käufe von Eigentumswohnungen sind sowohl beim Neubau als auch im Bestand ebenfalls rückläufig. Die Zahl sank um 7 Prozent auf 3.550 gegenüber 3.828 Kauffällen im Vorjahr. Das Umsatzniveau blieb aufgrund der gestiegenen Preise allerdings auf Vorjahresniveau.

Die Preissteigerung für neu gebaute Eigentumswohnungen lag bei acht Prozent. Je nach Lage und Objekteigenschaften variieren Neubaupreise zwischen etwa 3 200 und 4 900 Euro. Für gebrauchte Wohnungen ermittelte der Gutachterausschuss eine Preissteigerung von 12 Prozent. Die Preisspanne erstreckt sich in diesem Segment je nach Größe, Lage und Baujahr von 1.400 Euro bis 3.500 Euro je Quadratmeter.

Bei Mehrfamilienhäusern im Bestand kam es zu einer Teuerung um 14 Prozent. Die Preise für Mehrfamilienhäuser haben sich dem Gutachterausschuss zufolge seit 2010 verdoppelt. Für die überwiegend älteren Mehrfamilienhäuser wurden Kaufpreise zwischen etwa 610.000 Euro bis 1.15.000 Euro beobachtet.

Für neue Reihenhäuser oder Doppelhaushälften wurden Preise zwischen 470.000 und 610.000 Euro, für gebrauchte Objekte zwischen 250.000 und 460.000 Euro bezahlt. Die Preise für Bestandsobjekte bei den freistehenden Häusern streuen sehr stark. Die meisten Kaufpreise bewegten sich zwischen 290.000 Euro und 760.000 Euro. Für sechs Objekte in diesem Marktsegment wurde letztes Jahr ein Kaufpreis von über einer Million erzielt.

Der ImmobilienReport kann bei folgenden städtischen Dienststellen bezogen werden:
• Wirtschaftsförderung Nürnberg, Telefon 09 11 / 2 31-29 98, E-Mail wirschaft@stadt.nuernberg.de,
• Amt für Stadtforschung und Statistik, (Telefon 09 11 / 2 31-28 43,
E-Mail sta@stadt.nuernberg.de,
• Geschäftsstelle des Gutachterausschusses, Telefon 09 11 / 2 31-73 00,
E-Mail gutachterauschuss@stadt.nuernberg.de.

Die Abgabe von Einzelexemplaren erfolgt kostenfrei. Bei Bestellung größerer Mengen wird eine Schutzgebühr von 2,50 Euro pro Stück berechnet. Im Internet gibt es die Broschüre kostenfrei zum Download unter www.wirtschaft.nuernberg.de (Menüpunkt „Medienservice“). 8.30 bis 12.30 Uhr stehen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Geschäftsstelle des Gutachterausschuss im „Offenen Büro“, Lorenzer Straße 30, für Fragen und Erläuterungen zu den beiden Publikationen zur Verfügung.

Kontakt: Dienstleistungszentrum BAU, Lorenzer Straße 30, 90402 Nürnberg, Telefon 09 11 / 2 31-73 00, Fax 09 11 / 2 31-73 01).

Autor:

Redaktion MarktSpiegel aus Nürnberg

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