Minderjährigen Flüchtlingen eine Chance geben

Helga Schmitt-Bussinger dankt den ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern, die sich um die minderjährigen Flüchtlingen in Schwabach kümmern. | Foto: oh
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Schwabach (pm/vs) - "Minderjährige Flüchtlinge werden in Schwabach bestens betreut das Hauptproblem bleibt, dass Wohnraum nicht um ausreichenden Maße verfügbar ist", das ist das Fazit der Schwabacher Landtagsabgeordneten und stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden der SPD-Landtagsfraktion, Helga Schmitt-Bussinger, nach einem Gespräch mit Haupt- und Ehrenamtlichen im Bereich der Flüchtlingshilfe

Schmitt-Bussinger: „Mein Dank gilt den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Stadt Schwabach und insbesondere auch den Ehrenamtlichen, die mit vereinten Kräften den Flüchtlingszugang der letzten Monate gut organisieren konnten. Das größte Problem aber ist nach wie vor geeigneten Wohnraum zu finden.“
Evi Grau-Karg, Mitbegründerin des Asylcafés in Schwabach, freute sich über den Dank an die Ehrenamtlichen, fand aber auch deutliche Worte der Kritik an die Staatsregierung: „Deutschkurse sind das A und O zur Integration. Leider wird aber genau dafür zu wenig Geld vom Freistaat bereitgestellt. Hier müssen endlich ausreichende Personalkapazitäten geschaffen werden!“
Bei ihrem Besuch eines Wohnprojekts der Rummelsberger Diakonie für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge machte sich die Abgeordnete gleichzeitig vor Ort ein Bild, wie jugendliche Flüchtlinge in Schwabach leben.
Im sogenannten „Schmidt-Bau“ des Hans-Herbst-Hauses an der Bodelschwinghstraße in Schwabach leben derzeit 15 Jugendliche, die aus verschiedensten Gründen ihre Heimatländer verlassen mussten und teilweise über Jahre hinweg auf der Flucht waren. „Die Einrichtung macht auf mich einen sehr positiven Eindruck. Die Jugendlichen spielen gemein- sam am Kickertisch oder der Tischtennisplatte und kommen sehr gut miteinander aus“, zeigt sich Schmitt-Bussinger erfreut, „gleichzeitig packt jeder im Alltag mit an: Nach dem Schulbesuch oder dem Praktikum wird täglich im Wechsel gekocht. Hier wird also schon früh Verantwortung übernommen und der Einstieg in das neue Leben durch einen geregelten Tagesablauf erleichtert“.
Dienststellenleiterin Lisa Schröder weist dennoch auf die vielen kleinen Alltagshürden hin, mit denen die Flücht- linge zu kämpfen haben: „Das fängt bei der Mülltrennung an und geht bis hin zur fremden Kultur der neuen Heimat, die für viele gewöhnungsbedürftig ist. Beispielsweise ist es in einigen Ländern Kindern nicht erlaubt, einem Erwachsenen beim Gespräch in die Augen zu sehen, dies gilt dort als respektlos. Für uns ist das aber ganz normal. Dies zu vermitteln und dabei die verschiedenen Schicksale der Flüchtlinge nicht aus den Augen zu verlieren, erfordert von uns viel Geduld und pädagogische Arbeit“, soziale In- tegration, Spracherwerb, Bildung, Ausbildung und Arbeit; all diese Themen gilt es zu organisieren.
Susanne Rohrmüller, Bereichsleiterin der Gruppen für jugendlichen Flüchtlinge berichtet von einem positiven Beispiel: „Der 16jährige Eric aus der Demokratischen Republik Kongo könnte im kommenden Schuljahr sogar eine reguläre Gym- nasialklasse besuchen – und das nach wenigen Monaten Aufenthalt in Deutschland. Das macht mich sehr stolz und motiviert uns alle für die täglichen Herausforderungen.“ Das Beispiel zeigt, dass Integration schnell gelingen kann.
Sozialreferent Knut Engelbrecht wies auf die angespannte Raumsituation der Stadt Schwabach hin: „Ich kann alle Immobilieneigentümer nur bitten, die Stadt Schwabach auf leerstehenden Wohnraum hinzuweisen. Wir suchen händeringend nach passenden Lösungen für eine zweite Gruppe unbegleiteter, minderjähriger Flüchtlinge.“
„Die Hauptamtlichen sowie die engagierten Ehrenamtlichen arbeiten Hand in Hand und ermöglichen den Flüchtlingen den Einstieg in das neue Leben. Hier wird viel Gutes getan und das tagtäglich. Vom Freistaat wünsche ich mir aber an vielen Ecken und Enden mehr Engagement und Finanzmittel“, mahnt Schmitt-Bussinger an.

Autor:

Redaktion MarktSpiegel aus Nürnberg

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