Auch nach der Klinikfusion bleibt die Kardiologie in Ebermannstadt
Herzinfarkte werden in Ebermannstadt kompetent behandelt

Anja Wagner, Lisa Glaser, Chefarzt Dr. Samir Murad, Corinna Häfner-Lang bei einer Gefäßuntersuchung am Herzkathetermessplatz. | Foto: Franka Struve/Klinikum Forchheim-Fränkische Schweiz
  • Anja Wagner, Lisa Glaser, Chefarzt Dr. Samir Murad, Corinna Häfner-Lang bei einer Gefäßuntersuchung am Herzkathetermessplatz.
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EBERMANNSTADT (fs/rr) – In einem Pressebericht über den Besuch der bayerischen Gesundheitsministerin Melanie Huml in Ebermannstadt kam zum Ausdruck, dass es nach der Fusion der Kliniken keine invasive Kardiologie mehr in der Klinik Fränkische-Schweiz in Ebermannstadt gäbe.

Dem widerspricht der Chefarzt der Kardiologie, Dr. Samir Murad: „Die Kardiologie – alles, was das Herz betrifft - bleibt unverändert in Ebermannstadt bis sämtliche Umbaumaßnahmen, die mit der Klinikfusion einhergehen, abgeschlossen sind. Wir sind hier weiterhin zuständig für die rasche Behandlung von allen Arten von Herzinfarkten – bei 24 stündigem Bereitschaftsdienst an 365 Tagen im Jahr.“ Ein Team von acht Kardiologen steht bereit für den Ernstfall, denn bei einem Herzinfarkt sind die ersten drei Stunden nach Auftreten entscheidend. Wird innerhalb der ersten Stunde behandelt, kann das Herz oft vor größeren Schäden bewahrt werden.

Moderner Linksherzkatheter- Messplatz

Die unterschiedlichen Untersuchungen werden an einem sogenannten Linksherzkatheter-Messplatz durchgeführt. Das ist eine Röntgeneinrichtung, die durch Gabe von Kontrastmittel alle Gefäße sichtbar macht, inklusive der Herzkranzgefäße. Das Gerät von Siemens ermöglicht die Bildgebung mit einer um 60 Prozent reduzierten Strahlungsdosis im Vergleich zu vorherigen Röntgenröhrentechnologien. Außerdem kann ein weniger jodhaltiges Kontrastmittel verwendet und somit die in seltenen Fällen auftretenden Nierenschäden noch mehr reduziert werden. Die Bilder zeigen Durchblutungsstörungen der Gefäße - Engstellen oder komplette Verschlüsse - und liefern die Entscheidungsbasis für die weitere Behandlung: Ist eine offene Herzoperation notwendig? Muss das verengte Gefäß mittels eines Ballons minimal-invasiv aufgedehnt werden? Auch während der Operation, wie beispielsweise bei der Implantation eines Stents, ist das Operationsteam um Dr. Murad auf präzise Bildgebung in Echtzeit angewiesen.

Geringe Röntgenstrahlendosis bei langen Operationen

Hinzu kommen elektrophysiologische Untersuchungen bei Patienten mit Herzrhythmusstörungen. Die elektrischen Impulse werden an verschiedenen Stellen des Herzes festgestellt und, wenn es indiziert ist, durch Ablation isoliert. Dabei wird Herzgewebe verödet, die ungerichteten elektrischen Erregungen werden gestoppt und die Herzfrequenz normalisiert sich. Da solche Eingriffe in der Regel zweieinhalb- bis drei Stunden dauern, ist es für den Patienten und das Operationsteam vorteilhaft einer möglichst geringen Röntgenstrahlendosis ausgesetzt zu sein. Noch länger dauern die Operationszeiten bei einem vollständigen Verschluss der Koronararterien. Die CTO (chronic total occlusion) ist ein komplizierter Eingriff, der nur von Experten mit langjähriger Erfahrung durchgeführt werden kann. Mit der Wiedereröffnung der oft seit Langem verschlossenen Arterien kann eine wesentliche Verbesserung der Herzleistung erzielt werden.

Implantation von technischen Geräten

Der Herzkatheter-Messplatz wird auch in Anspruch genommen, wenn technische Geräte, wie Herzschrittmacher oder Defibrillatoren dauerhaft implantiert werden müssen. Er ermöglicht es, die genaue Position der implantierten Geräte zu ermitteln und während der OP nachzujustieren.

Mittels radiologischer Bildgebungsverfahren der Herzkranzgefäße werden Verengungen erkannt und durch Aufdehnung sowie Stentimplantation gegebenenfalls therapiert.
Im Durchschnitt müssen drei akute Herzinfarkte pro Woche in Ebermannstadt notfallmäßig therapiert werden, wobei mittels Koronarangiografie die Darstellung des verschlossenen Gefäßes erfolgt.

Autor:

Roland Rosenbauer aus Forchheim

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