Dem Müll auf der Spur
Vom Grüngut zum Kompost

Häcksler im Entsorgungszentrum Deponie Gosberg | Foto: Landratsamt Forchheim
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GOSBERG (pm/rr) – Im Frühjahr, Sommer und Herbst fällt regelmäßig Grüngut an. Wie kann dieses Grüngut entsorgt werden und was ist überhaupt Grüngut?

Wie der Name schon sagt, grünes Material: Dazu gehören Rasen- und Strauchschnitt, Moos, aber auch Laub und dünne Äste. Nicht dazu gehören Wurzelstöcke, Erde, Biomüll (z.B. Fallobst), Plastiktüten und Plastiksäcke.

Befallenes Grüngut (z.B. durch den Buchsbaumzünsler) kommt in die Restmülltonne oder kann verpackt in Säcken am Entsorgungszentrum der Deponie abgegeben werden. Größere Mengen können bequem vom Anhänger aus ebenerdig abgekippt werden.

Für Kleinmengen aus Privathaushalten stehen an 23 Wertstoffhöfen Grüngutmulden bereit. Um Missbrauch zu vermeiden und möglichst vielen Bürgern die Möglichkeit zu bieten, Kleinmengen ortsnah abzugeben, ist die Anliefermenge auf 0,5 m³ pro Anliefertag begrenzt. Dies entspricht in etwa einer Kofferraumladung.

Die Mulden für Grüngut befinden sich an den Wertstoffhöfen Effeltrich, Eggolsheim, Egloffstein, Forchheim-Burk, Forchheim-Nord, Gößweinstein, Gräfenberg, Hausen, Heroldsbach, Hiltpoltstein, Igensdorf, Kirchehrenbach, Kleinsendelbach, Kunreuth, Langensendelbach, Neunkirchen am Brand, Obertrubach, Poxdorf, Pretzfeld, Streitberg, Weilersbach, Wiesenthau und Willersdorf.

Die vollen Container werden vom Betreiber der Wertstoffhöfe, der Firma Fritsche, zur deponieeigenen Kompostierungsanlage transportiert. Dort wird das Grüngut regelmäßig mit Spezialmaschinen gehäckselt, gesiebt und mit dem Radlader umgeschichtet.

Kompost mit Gütezeichen

Auf Grund von Abbauprozessen durch Mikroorganismen herrschen im Inneren der Kompostmieten Temperaturen von ca. 70 °C. Mikroorganismen und Bodenlebewesen wandeln das Grüngut in Kompost um. Dieser Prozess dauert mindestens 20 Wochen. Durch regelmäßiges Umsetzen wird der gesamte Kompost hygienisiert wobei keimfähige Samen wie Unkraut abgetötet werden. Der Kompost wird regelmäßig beprobt und analysiert. Die neuesten Analysen hängen an der Kompostierungsanlage aus und können zu den Öffnungszeiten eingesehen werden.

Jährlich werden ca. 3000 Tonnen verkaufsfertiger Kompost hergestellt, der die Vorgaben von Bioland/Naturland einhält. Darüber hinaus ist er seit über 15 Jahren mit dem „RAL-Gütezeichen Kompost“ der Bundesgütegemeinschaft Kompost e.V ausgezeichnet. Der Kompost kann am Entsorgungszentrum der Deponie käuflich erworben werden und wird lose verkauft; Anhänger können mit dem Radlader beladen werden.

Durch den Betrieb der Wertstoffhöfe, den Transport zur Kompostierungsanlage sowie der Arbeit während der Kompostierung entstehen Kosten. Durch die eigene Kompostierung des Grünguts und den Verkauf des Komposts können die Grüngut-Entsorgungskosten minimiert werden. Dies wirkt sich wiederum positiv auf die Abfallgebühren aus.

Wird Grüngut kompostiert und anschließend als Dünger für Pflanzen eingesetzt, wird der Stoffkreislauf (Pflanze → Grüngut → Kompost → Dünger → Pflanze) geschlossen. Durch die Nutzung dieses regional erzeugten Produktes muss zur Bodenverbesserung kein Kunstdünger oder Torf verwendet werden.

Welche Alternativen gibt es?

Falls keine Möglichkeit besteht, zum Entsorgungszentrum bzw. zu den Wertstoffhöfen zu fahren, kann Grüngut auch ganz bequem zuhause über die Biomülltonne entsorgt werden. Jede Biotonne kostet 44 Euro pro Jahr und wird wöchentlich (im Winter alle 14 Tage) geleert. Der Inhalt gelangt zur Firma Eichhorn nach Bamberg, wo er aufbereitet und als Landwirtschaftsdünger genutzt wird bzw. in einer Biogasanlage zur Stromerzeugung dient. Darüber hinaus kann das Grüngut zu Hause kompostiert werden.

Autor:

Roland Rosenbauer aus Forchheim

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