Fürth präsentiert taktilen Stadtplan
Auf Fingerspitzen durch die Altstadt bummeln

Von links: Wirtschaftsreferent Horst Müller, der Behindertenbeauftragte Fabian Kittel, und Oberbürgermeister Thomas Jung mit dem 3D-Plan von Fürth.  | Foto: Stadt Fürth / Wunder
  • Von links: Wirtschaftsreferent Horst Müller, der Behindertenbeauftragte Fabian Kittel, und Oberbürgermeister Thomas Jung mit dem 3D-Plan von Fürth.
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FÜRTH (pm/ak) - Endlich kann man Fürth begreifen – und das im wahrsten Sinne des Wortes: seit einigen Tagen steht gegenüber dem Haupteingang des Rathauses ein bronzenes Modell, um damit die gesamte Fürther Altstadt en Miniatur mit Rathaus, Stadttheater, Michaeliskirche oder Grünem Markt nicht nur zu sehen, sondern vor allem zu ertasten und zu erfühlen.

Oberbürgermeister Thomas Jung, Wirtschaftsreferent Horst Müller und Eike Söhnlein als Leiterin der Tourist-Information stellten das Bronzemodell vor. „Der neue taktile Stadtplan soll nicht nur blinden und sehbehinderten Menschen ein Gefühl für die Altstadt und ihre Gebäude geben, sondern allen interessierten Menschen einen Überblick über die feingliedrige historische Architektur der Kleeblattstadt“, so Horst Müller. Für ihn ist der Standort am Eingang zur Altstadt direkt am Rathaus perfekt, denn wie auch Thomas Jung kann er direkt vom seinem Dienstfenster im Wirtschaftsrathaus bzw. Rathaus die Menschen beobachten, die an dem Modell tasten und fühlen.
Eike Söhnlein ergänzt: „Die Stadtmodelle werden überall gerne von Touristen zur Information und Orientierung genutzt. Meine Stadtführerinnen und Stadtführer werden das bronzene Modell sicher ebenfalls zur genaueren Erklärung der Struktur der Altstadt einsetzen“. Entworfen hat das Blindenstadtrelief der Bildhauer Egbert Broerken aus dem nordrhein-westfälischen Welver, der mit seinem Sohn zu den renommiertesten deutschen Künstlern auf diesem Gebiet gehört. Über 110 Stadtskulpturen sind im Atelier der beiden entstanden. Die original getreuen Modelle, die u.a. in Hamburg, Münster, Düsseldorf, Stralsund, Erfurt, aber auch in Nürnberg, Ansbach oder Neumarkt in der Oberpfalz aufgestellt sind, erfreuen sich großer Beliebtheit. Auch im schweizerischen Basel oder in Straßburg im Elsass haben sich die Künstler verewigt.
Im Maßstab von etwa 1:1000 ist die gesamte Altstadt abgebildet. Das Bronzemodell umfasst eine Größe von 170 x 95 x 85 Zentimeter und wiegt 150 Kilogramm. Der Sockel aus Flossenbürger Granit ist mit 1,5 Tonnen ein richtiges Schwergewicht. Deshalb musste vorher ein Fundament gesetzt und der Granitsockel mit einem kleinen Kran eingepasst werden.
Der Stadtrat stimmte für die Anschaffung und so konnte die zuständige Tourist-Information das Projekt umzusetzen. Verschiedene Ämter waren bei der Planung und Umsetzung mit im Boot. Das Stadtplanungsamt war in der Entwicklungsphase des Modells und bei der Standortsuche behilflich. Das Tiefbauamt bzw. der Bauhof kümmerten sich um Fundament und Aufbau des Kunstwerkes.
Die Kosten für das Modell belaufen sich auf insgesamt zirka 40 000 Euro. Nicht alles musste aus dem städtischen Haushalt bestritten werden. Der Fürther Rotary Club, war von der Idee eines taktilen Stadtplans so begeistert, dass er sich mit einer erheblichen Spende an dem Projekt beteiligte.
Auch der Behindertenbeauftragte Fabian Kittel freut sich über das neue barrierefreie Angebot für sehbehinderte und blinde Menschen: „Der taktile Stadtplan ist anschaulich, tastbar und zeigt optisch äußerst gelungen unsere schöne Innenstadt.“

Autor:

Arthur Kreklau aus Fürth

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