Life Talk beim Hospizverein
Martin Rassau im Gespräch mit Luis Bauer

Martin Rassau, Luis Bauer und Johannes Bauer. | Foto: Hospizverein Fürth
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  • Martin Rassau, Luis Bauer und Johannes Bauer.
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FÜRTH (pm/ak) – Wer über den Tod spricht, muss das nicht zwangsläufig todernst tun, mit Grabesstimme und im stillen Kämmerlein. Man kann sich über dieses schwere Thema auch humorvoll, lachend und in aller Öffentlichkeit unterhalten. So wie der Komödiant und Theater-Unternehmer Martin Rassau und der 17-jährige Tik Tok-Star Luis Bauer in der Comödie Fürth.

Vor rund 200 Interessierten plauderten sie dort auf Einladung des Hospizvereins Region Fürth im Rahmen einer neuen Ausgabe von „Rassaus Life Talk“ über Bauers Berufsalltag als Bestatter, der sich zusätzlich zum Einbalsamierer ausbilden lässt.
Was und wie der 17-Jährige mit Verstorbenen arbeitet, erzählt er regelmäßig einer mittlerweile großen Fangemeinde auf dem Videoportal Tik Tok. Dort hat er rund 1,2 Millionen Follower und ist damit ein Star in der Szene. Was einst als Spaß begonnen hatte, hat Luis Bauer gemeinsam mit seinem Vater Johannes, dem das Bestattungsunternehmen Burger in Fürth gehört, perfektioniert. Rund drei Stunden investieren die beiden Influencer, um einen der wenige Sekunden dauernden Clips zu produzieren.

Dabei steht Luis Bauer vor der Kamera und erklärt den Abonnenten viel Wissenswertes rund um den Alltag als Bestatter. Und er beantwortet Fragen: Was passiert nach dem Tod mit dem Körper des Verstorbenen? Was ist eine Sargpflicht? Welchen Sinn hat eine Einbalsamierung?

„Ich schlage eine Brücke in die Bestatterwelt. So nehme ich die Ungewissheit und damit die Angst. Ich möchte den Tod aus der Tabu-Ecke holen“, sagte der 17-Jährige, der zwischen Särgen und Urnen aufgewachsen ist und für den das Handwerk des Bestatters seit jeher etwas völlig Normales ist, „weil das nun mal die Arbeit des Papas ist“.

Ungezwungen, humorvoll, mit jugendlicher Leichtigkeit und sonnigem Gemüt, beantwortete Luis Bauer die vielfältigen Fragen, die Rassau in gewohnt interessierter Art und mit reichlich Selbstironie stellte und kommentierte. Rassau sprach aus, was manch’ einer vielleicht genauso dachte, aber aus Angst vor Pietätlosigkeit niemals zu sagen gewagt hätte. Dass er es an- und aussprach, obwohl es auf den ersten Blick makaber erschien, befreite und zeigte, dass es eben auch rund um Tod, Trauer und die Bestattung groteske Begebenheiten gibt, die zum Leben dazu gehören. Und wie das bei einem Tik Tok-Star so ist, gab’s hinterher Autogramme und Selfies mit Luis, dem Bestatter.

Dr. Roland Hanke, Vorsitzender des Hospizvereins Region Fürth, freute sich sehr über die gelungene Veranstaltung und resümierte: „Die ungezwungene Atmosphäre bestärkt den Hospizverein in seinem Tun. In dem Rahmen, wie er die Fürsorge auch für die Hinterbliebenen seit vielen Jahren thematisiert, wird die Trauerarbeit bereits durch die Bestattungsunternehmen geleistet.“

INFO:
Die nächste Ausgabe von „Rassaus Life Talk“ findet am Sonntag, 11. Dezember, im Hospiz- und Palliativ-Zentrum in der Gustav-Weisskopf-Straße statt. Dann hat der Komödiant und Theater-Unternehmer die Hospizbegleiterinnen und Trauerberaterinnen Heike Gutwin und Karin Büttner zu Gast. Mit ihnen wird er über den an diesem Tag stattfindenden weltweiten Gedenktag an verstorbene Kinder sprechen.

Anmeldung im Büro des Hospizvereins Region Fürth:
Mail: buero@hospizverein-fuerth.de
Tel.: 0911 979 05460
Der Eintritt ist frei, um Spenden für die Arbeit des Hospizvereins wird gebeten.
Beginn: 11 Uhr
Einlass und Vormittags-Bouillon ab 10.30 Uhr

Autor:

Arthur Kreklau aus Fürth

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