Erfolgskontrolluntersuchung bringt es ans Licht
Zahlreiche Tiere und Pflanzen sind hier zuhause

Zahlreiche Tiere und Pflanzen, auf den Ausdrucken zu sehen, haben ihr zu Hause im kleinen Naturschutzgebiet gefunden. V.l.n.r.: Katharina Peter, amtliche Fachreferentin für Naturschutz, Bürgermeister Thomas Zehmeister, Landrat Matthias Dießl, Diplom Biologe Ulrich Meßlinger und Dieter Speer, Landschaftspflegeverband Mittelfranken. | Foto: Nadine Klein
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LANDKREIS FÜRTH (pm/ak) - Im Landkreis Fürth gibt es insgesamt nur zwei Naturschutzgebiete. Eines der beiden ist die Weiherkette bei Oberreichenbach. Unter Schutz gestellt wurde das Gebiet schon vor 30 Jahren. Mit 9 Hektar ist es ein sehr kleines Naturschutzgebiet. Nun wurde dort eine Erfolgskontrolluntersuchung durchgeführt.

„Seit der Unterschutzstellung hat sich viel verändert. Klimawandel und Wasserknappheit sind nur zwei von mehreren Punkten. Mit der Erfolgskontrolluntersuchung wollten wir nun herausfinden, ob die Pflegemaßnahmen vor Ort noch Wirkung zeigen und inwieweit sie angepasst werden sollten“, so der Landrat bei der Vorstellung der Ergebnisse der Untersuchungen.
Begonnen haben die Untersuchungen, die von Diplom Biologe Ulrich Meßlinger durchgeführt  wurden, schon im April 2021. „Zwischen April und September haben wir Kartierungen vorgenommen. Dabei wurden zu verschiedensten Zeiten Kescher- und Reusenfänge durchgeführt, Ultraschalldetektoren, Fernglas, und Lupe eingesetzt und die Ohren gespitzt. Die Ergebnisse daraus wurden dann in den Wintermonaten in ein Maßnahmenkonzept eingearbeitet“, erklärt Ulrich Meßlinger. Auftraggeber der Untersuchungen war die untere Naturschutzbehörde am Landratsamt Fürth. Finanziert wurde das Projekt durch Ersatzgelder, die unteranderem für solche Projekte eingesetzt werden können.

Über die Ergebnisse können sich die Beteiligten freuen. Neben 45 Pflanzenarten der Roten Liste wurden auch zahlreiche besondere Tierarten entdeckt. 72 verschiedene Vogelarten, 3 Reptilienarten z. B. Wald- und Zauneidechse, 8 Amphibienarten unter anderem Kammmolch und Laubfrosch, 24 Libellenarten darunter die schwarze Heidelibelle, die bisher im Landkreis nur hier gefunden wurde, 14 Heuschreckenarten und 28 Schmetterlingsarten.

Auch zahlreiche Brutvögel sind in dem Gebiet regelmäßig zu Gast. Trauerschnäpper, Rohrweihe, Turteltaube oder Baumpieper sind nur einige der regelmäßigen Brutvögel. Dieses Biotopmosaik wird derzeit durch extensive Nutzungsformen erhalten. Gerade durch die Extensivierung haben einige neue Arten in dem Gebiet ein zu Hause gefunden. Gefördert wird das Naturschutzgebiet durch die Landschaftspflege und Naturparkrichtlinie sowie das bayerische Vertragsnaturschutzprogramm. Ein entscheidendes Ergebnis der Untersuchung ist, dass das kleine Schutzgebiet zu weit entfernt von anderen Biotopflächen liegt. Somit  können die Arten nur schwer ein- und auswandern. Um den notwenigen Biotopverbund zu schaffen, ist die Naturschutzbehörde nun gefordert sogenannte Trittsteinbiotope zu anderen wichtigen Feuchtbiotopen zu schaffen. Dies geschieht meist über kooperativen Naturschutz, wie z.B. das Bayerische Vertragsnaturschutzprogramm. Für eine Förderung über dieses Vertragsnaturschutzprogramm können Landwirte auch aktuell noch bis 23.02.2022 einen Antrag stellen.

Interessierte können sich hierfür bei Frau Beckstein (Tel.: 0911 9773 – 1418), oder Frau Peter (Tel.: 0911 9773 – 1422) melden. Bürgermeister Thomas Zehmeister freut sich über die Ergebnisse. „Es ist schön zu sehen, dass die Maßnahmen der vergangenen Jahre Wirkung gezeigt haben. Für viele dieser Tier- und Pflanzenarten sind die Weiher ein wertvoller Lebensraum“. Dieter Speer, der das Gebiet vonseiten des Landschaftspflegeverbandes Mittelfranken betreut, ergänzt „dass die Pflege der ortsansässigen Landwirte so gut funktioniert, freut mich besonders. Nun wollen wir gemeinsam die Punkte angehen, in denen noch Verbesserungspotenzial steckt“. Landrat Matthias Dießl bedankte sich bei allen Beteiligten für die wertvolle Arbeit der vergangenen Jahre. „Natur- und Umweltschutz ist extrem wichtig. Zu sehen, dass dies in unserem Landkreis gelingt, freut mich besonders. Ich wünsche mir, dass dieser Weg in den kommenden Jahren so gut weitergehen kann“.

Zahlreiche Tiere und Pflanzen, auf den Ausdrucken zu sehen, haben ihr zu Hause im kleinen Naturschutzgebiet gefunden. V.l.n.r.: Katharina Peter, amtliche Fachreferentin für Naturschutz, Bürgermeister Thomas Zehmeister, Landrat Matthias Dießl, Diplom Biologe Ulrich Meßlinger und Dieter Speer, Landschaftspflegeverband Mittelfranken. | Foto: Nadine Klein
Landrat Matthias Dießl kann Bürgermeister Thomas Zehmeister den Ergebniskatalog überreichen. | Foto: Nadine Klein
Autor:

Arthur Kreklau aus Fürth

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