Nach 70 Jahren verlassen die Drucker Langwasser ++ Schulzentrum entsteht
Prinovis-Areal wird Zukunfts-Standort für Bildung und Hightech

Das Unternehmen Prinovis entstand im Jahr 2005 durch den Zusammenschluss der Tiefdruckbetriebe von arvato, Gruner + Jahr und Axel Springer. Heute gehört Prinovis zur Bertelsmann-Gruppe.  | Foto: Dr. Michael Fraas
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  • Das Unternehmen Prinovis entstand im Jahr 2005 durch den Zusammenschluss der Tiefdruckbetriebe von arvato, Gruner + Jahr und Axel Springer. Heute gehört Prinovis zur Bertelsmann-Gruppe.
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NÜRNBERG (pm/nf) - Die Stadt Nürnberg hat am 7. April 2021 mit der Prinovis GmbH & Co. KG einen notariellen Kaufvertrag über eine Teilfläche von rund fünf Hektar des Prinovis-Areals an der Breslauer Straße im Stadtteil Langwasser geschlossen. Es handelt sich um den östlichen Teil des knapp zehn Hektar großen Areals. Die Stadt Nürnberg wird dort ein Schulzentrum errichten. Wie im Frühjahr 2019 angekündigt, wird die zur Bertelsmann-Gruppe gehörende Prinovis GmbH & Co. KG ihre Druckerei in Langwasser zum 30. April 2021 schließen.

Nürnbergs Wirtschafts- und Wissenschaftsreferent Dr. Michael Fraas sagt hierzu: „Mit der Schließung der Prinovis-Druckerei zum Ende dieses Monats geht eine 70-jährige Ära in Langwasser zu Ende. Wir stellen nun die Weichen in Richtung Zukunft, indem wir den östlichen Teil des Prinovis-Areals zu einem Raum für Bildung entwickeln.“

Cornelia Trinkl, Schul- und Sportreferentin der Stadt Nürnberg, betont: „Hier soll ein Schulzentrum mit drei Schulen entstehen. Sukzessive werden zunächst eine Berufsbildende Schule, dann ein Gymnasium und eine Realschule errichtet. Das Prinovis-Areal eignet sich durch seine zentrale Lage im Nürnberger Süden ideal als Schulstandort und ist durch die U-Bahnstation und den Busbahnhof Langwasser Mitte bestens an den Öffentlichen Nahverkehr angebunden.“

Die Entwicklung des Schulzentrums soll in Teilschritten ab dem 2. Quartal 2022 erfolgen. Erster Schritt soll die Errichtung der Berufsbildenden Schule B13 sein, dann folgen der Bau des Gymnasiums und der Realschule.

Der Erwerb der Flächen durch die Stadt und die Koordination der dabei beteiligten städtischen Dienststellen erfolgte durch das „Strategische Liegenschaftsmanagement“ (SIM), eine neu etablierte Einheit des städtischen Liegenschaftsamts. Die SIM-Einheit ist auf strategisch bedeutsame und große Immobiliengeschäfte und -entwicklungen der Stadt ausgerichtet. Nach dem nun erfolgten Vertragsabschluss stehen unter anderem Abriss und Bauvorbereitung zusammen mit der Prinovis GmbH & Co. KG an. Insbesondere werden alle Produktionsanlagen abgebaut, bevor das Grundstück an die Stadt übergeben wird.

Während die Stadt den östlichen Teil des Prinovis-Areals erworben hat, wird der westliche Teil mit rund 4,4 Hektar durch einen privaten Investor als Gewerbestandort weiterentwickelt. Der Fokus wird hier perspektivisch auf hochwertigem Gewerbe, Hightech und Büros liegen. Die neue Technische Universität Nürnberg, die wenige Kilometer nördlich ihren Campus haben wird, eröffnet dabei besondere Chancen – auch im Hinblick auf Kooperationen mit dem Schulbereich.

Dr. Michael Fraas: „Der gewerbliche westliche Teil des Prinovis-Areals liegt nur vier U-Bahnstationen vom künftigen Campus der Technischen Universität Nürnberg entfernt. Daraus ergeben sich Perspektiven für wissensintensive, hochschulaffine und forschungsnahe Unternehmen oder Start-Ups aus der Hightech-Branche, die gezielt die Nähe zur Universität suchen.“

„Aus dem bisherigen Druckereistandort wird nun ein Zukunfts-Standort für Bildung und Hightech“, fasst Dr. Fraas das Entwicklungspotenzial des gesamten Prinovis-Areals zusammen. Er dankt dabei der Prinovis GmbH & Co. KG für das professionelle Zusammenwirken mit der Stadt.

Hintergrund:

Wirtschaftsreferent Dr. Michael Fraas gibt noch weitere Einblicke in die Geschichte des Druckereistandortes in Langwasser an der Breslauer Straße, der bis ins Jahr 1956 zurückreicht. In diesem Jahr wurde mit der Bebauung des Areals begonnen, zunächst für das Unternehmen Photo Porst.
Dr. Michael  Fraas: ,,Die spätere Prinovis-Druckerei ist eng mit der Entstehung des Stadtteils Langwasser verbunden. Sie war der erste große Gewerbetrieb dort. Es gibt sogar eine Straße mit dem Namen „Buchdruckstraße“, eine Parallelstraße zur Breslauer Straße, gegenüber dem Prinovis-Areal. Ich bin selbst in Langwasser aufgewachsen - während meiner Kindheit und Jugend hieß die Druckerei noch ,Maul & Co.`, später ,Maul & Belser`." 
Das Unternehmen Prinovis entstand im Jahr 2005 durch den Zusammenschluss der Tiefdruckbetriebe von arvato, Gruner + Jahr und Axel Springer. Heute gehört Prinovis zur Bertelsmann-Gruppe. Zu Spitzenzeiten haben rund 1.500 Beschäftigte bei Prinovis in Nürnberg gearbeitet, wurden  über 360.000 Tonnen Papier pro Jahr bedruckt. Zum Zeitpunkt der Bekanntgabe des Schließungsentscheidung im Frühjahr 2019 betrug die Zahl der Beschäftigten nur noch ca. 700 Personen, der Output lag noch bei etwa  240.000 bis 250.000 Tonnen pro Jahr.

Autor:

Nicole Fuchsbauer aus Nürnberg

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