Belastende Enthüllungen
Ex-Facebook-Mitarbeiterin Haugen sagt vor US-Senat aus

Frances Haugen, ehemalige Facebook-Mitarbeiterin und Whistleblowerin, sagt während einer Anhörung aus.
Foto: Drew Angerer/Pool Getty Images North America/AP/dpa
  • Frances Haugen, ehemalige Facebook-Mitarbeiterin und Whistleblowerin, sagt während einer Anhörung aus.
    Foto: Drew Angerer/Pool Getty Images North America/AP/dpa
  • hochgeladen von Uwe Müller

MENLO PARK / WASHINGTON (dpa/mue) - Facebook-Chef Mark Zuckerberg hat den Vorwurf einer ehemaligen Mitarbeiterin zurückgewiesen, das Online-Netzwerk stelle Profite über das Wohl seiner Nutzer.


«Das ist einfach nicht wahr», schrieb Zuckerberg in einer E-Mail an die Mitarbeiter. Als Beispiel nannte er eine Änderung, mit der Facebook vor einigen Jahren anfing, den Nutzern mehr Beiträge von Freunden und Familienmitgliedern statt viraler Videos zu zeigen. Es war das erste Mal, dass sich Zuckerberg ausführlich zu den Vorwürfen der Whistleblowerin und belastenden Enthüllungsberichten äußerte.
 Der Facebook-Gründer verteidigte den Plan, eine Instagram-Version für Zehn- bis Zwölfjährige zu entwickeln. «Die Realität ist, dass junge Menschen Technologie nutzen», schrieb er. Statt dies zu ignorieren, sollten Tech-Unternehmen Dienste entwickeln, die ihre Bedürfnisse erfüllen und zugleich für eine sichere Umgebung sorgen.


Die ehemalige Facebook-Managerin Frances Haugen, die als Whistleblowerin auftritt, hatte wenige Stunden zuvor bei einer Anhörung im US-Senat ausgesagt. Dort rief sie die Politik unter anderem auf, das Online-Netzwerk zu mehr Transparenz zu zwingen. «Facebook formt unsere Wahrnehmung der Welt durch die Auswahl der Informationen, die wir sehen.» Dabei wisse bisher aber nur der Internetkonzern selbst, wie er den Newsfeed der Nutzer personalisiere.
 
Die 37-Jährige war rund zwei Jahre für Facebook und zuvor bei Google sowie der Fotoplattform Pinterest tätig gewesen. Bei dem Online-Netzwerk arbeitete sie unter anderem an der Abwehr von Versuchen, die öffentliche Meinung vor Wahlen zu manipulieren. Haugen war eine zentrale Quelle für eine Artikel-Serie im «Wall Street Journal», die in den vergangenen Wochen Facebook immer stärker unter Druck brachte.

Autor:

Uwe Müller aus Nürnberg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

10 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.