Sweatshirts und Süßes in der Schwaiger Notunterkunft

Nicht nur warme Worte, sondern zupackende Hilfe und Unterstützung will „Schwaig solidarisch“ den Flüchtlingen in Schwaig und Behringersdorf bieten. Dafür strecken die mehreren Dutzend Helferinnen und Helfer ihre Fühler auch nach Kooperationen und gemeinsamen Aktionen mit anderen Netzwerken und Institutionen aus. Mitte März überraschten die Ehrenamtlichen die Bewohner der Notunterkunft gemeinsam mit der Organisation „If not for love“ und dem Unterstützerkreis des Geschwister-Scholl-Gymnasiums mit der Verteilung von warmen Sweatshirts, Kaffee, selbstgebackenem Kuchen und Süßigkeiten für die Kinder.

Die Schülerinnen und Schüler, die beim Unterstützerkreis des GSG mitmachen, bieten sich als Alltagshelfer für die Notunterkünfte in Röthenbach und Schwaig, für unbegleitete Jugendliche in Rückersdorf und das Übergangswohnheim in Diepersdorf an. Lehrerin Christina Pfeil leitet den Unterstützerkreis. Die Organisation „If not for love“ sammelte in einer Crowdfunding-Aktion Spendengelder ein, um Flüchtlingen mit kleinen Aktionen Freude zu bereiten. Jeder der Spender finanziert mit seiner Spende gleichzeitig ein Sweatshirt für einen Flüchtling. Bislang haben 366 Menschen insgesamt 31.255 US-Dollar gespendet. Für die Sweatshirt-Ausgabe in Schwaig reisten die Organisatorinnen und Organisatoren von „If not for love“ eigens aus Bulgarien, den USA und Australien an.

Gemeinsames Naschen, Spielen und Musizieren

In der Notunterkunft in Schwaig hatten die Schülerinnen mit Hilfe von begleitenden Müttern, der Schulsekretärin und den „If not for love“-Helfern mit den mitgebrachten Sweatshirts, Kaffee, Getränken und einer Kuchentafel eine einladende Atmosphäre geschaffen, die zuerst die Kinder anlockte und dann auch die Jugendlichen und Erwachsenen. Die Pullis fanden unter den Flüchtlingen ebenso reißenden Absatz wie die vorbereiteten Leckereien. Mit Händen und Füßen und einigen Brocken Englisch und Deutsch kam man ins Gespräch. „Ich fand, dass das Verteilen der Pullis megacool war und echt viel Spaß gemacht hat. Ich würde jederzeit bei ähnlichen Aktionen wieder mitmachen“, fand eine der Schülerinnen. Das Eis war bald gebrochen und nach einer Stunde lieferten sich die GSG-Mädels ein temperamentvolles Volleyball- und Fußball-Match mit den Bewohnerinnen und Bewohnern.

Für die Röthenbacher Schülerinnen war der Besuch in der Notunterkunft ein eindrucksvolles Erlebnis: „Für mich war es mein erster Kontakt mit Flüchtlingen und mich hat das schon berührt, wie sehr vor allem die Kinder sich über unser Kommen gefreut haben“, erzählt eine der Jugendlichen. „Es ist schon etwas anderes, selber mal in so eine Unterkunft zu gehen und mit den Menschen zu reden als das Ganze nur im Fernsehen zu sehen. Man bekommt ein ganz anderes Bild auf das Schicksal der Menschen, wenn man selber ein kleines Mädchen auf dem Arm hat und weiß, was sie in ihrem Alter schon durchmachen musste. Die meisten Flüchtlinge waren total offen und sind gleich zu uns hergekommen und wollten mit uns reden.“

Für einen krönenden Abschluss sorgten mehrere Bewohner mit selbstgebauten Musikinstrumenten – so endete der Nachmittag mit spontanen Tanzeinlagen zu orientalischer Musik: „Dieser Moment war für mich persönlich der schönste an dieser Aktion, weil man spüren und sehen konnte, dass die Menschen für kurze Zeit nicht an ihre Flucht, Heimat oder Zukunft denken mussten, sondern einfach mal ausgelassen tanzen und lachen konnten“, so eine der GSG-Schülerinnen.

Mehr Informationen zum Unterstützerkreis finden Sie unter www.schwaig-solidarisch.de

Autor:

Verena Küstner aus Nürnberger Land

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