Rechtliche Hürden
Bayern fordert leichteren Wolfsabschuss

Symbolfoto (Archiv): picture alliance / Bernd Thissen/dpa
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MÜNCHEN / MÜNSTER (dpa/mue) - Zum einfacheren Abschuss von Wölfen fordert Bayern von Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) eine Absenkung der rechtlichen Hürden und des Schutzstatus.

«Der Abschuss von Wölfen muss einfacher möglich sein», sagte Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler) der Deutschen Presse-Agentur in München. Zwar sei es erfreulich, dass der Bund inzwischen «als ersten Schritt» eigene Vorschläge für den Umgang mit Wölfen vorgelegt habe, diese reichten aber nicht aus. Bei einer Konferenz der Umweltminister von Bund und Ländern im nordrhein-westfälischen Münster steht derzeit auch das Thema Wolf auf der Tagesordnung. Die Länder wollen die Mitte Oktober von Lemke vorgestellten Vorschläge für den Umgang mit Wölfen diskutieren. «Der Abschuss von einzelnen auffälligen Wölfen ist auch heute schon möglich. Wir brauchen keine Rechtsberatung, wir brauchen eine Rechtsänderung. Der Bund muss seine Hausaufgaben endlich erledigen», betonte Glauber. Aus der Sicht Bayerns seien Bund und EU gefordert, schon seit Jahren angemahnte Rechtsänderungen auf den Weg zu bringen. «Insbesondere erwartet Bayern, dass der Bund die FFH-Richtlinie vollständig umsetzt, um ein regional differenziertes Bestandsmanagement zu ermöglichen und sich bei der EU für eine Herabsenkung des Schutzstatus des Wolfs einsetzt.»

Glauber verwies zudem darauf, dass Bayern mit seiner eigenen Wolfsverordnung bereits ermöglicht habe, «was rechtlich möglich ist». Dabei gehe es auch darum, die Artenvielfalt im Alpenraum zu erhalten.
Darüber hinaus fordert Bayern bei der Konferenz in einem Antrag vom Bund, auf geplante Mittelkürzungen bei der Gemeinschaftsaufgabe «Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes» (GAK) in Höhe von 290 Millionen Euro zu verzichten. «Die Pläne des Bundes haben massive Auswirkungen auf den ländlichen Raum», sagte Glauber. In vielen Ländern sei die Finanzierung zentraler Naturschutzprojekte in Gefahr. «Im Koalitionsvertrag hatten die Ampelparteien noch eine Stärkung des Vertragsnaturschutzes angekündigt.»

Autor:

Uwe Müller aus Nürnberg

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