Mit E-Power zum (Renn-)Erfolg

Martin Moritz auf seinem schwarz-gelben E-Bike, mit dem er schon Preise gewonnen hat. Foto: privat
  • Martin Moritz auf seinem schwarz-gelben E-Bike, mit dem er schon Preise gewonnen hat. Foto: privat
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FORCHHEIM (rr) – Der 36-jährige Martin Moritz aus Forchheim ist Motorradfahrer aus Leidenschaft. 2014 hat er die WAVE gewonnen, heuer wurde er Zweiter bei der nach eigenen Angaben größten Elektrofahrzeug Rallye der Welt.


Während er früher eine Suzuki GSE 500 gefahren hat, ist er vor zwei Jahren auf eine Zero S umgestiegen – die von einem Elektromotor angetriebene Maschine bringt 150 km/h Höchstgeschwindigkeit auf die Strecke. „Im Stadtverkehr schaffe ich damit locker 230 Kilometer Reichweite, auf der Rennstrecke aber höchstens 50“, so Moritz. Im Alltag kommt er mit der Zero S 150 Kilometer weit – genug, um nach der Arbeit noch durch die „Fränkische“ zu fahren. Aufgeladen wird über Nacht zu Hause im Carport an einer ganz normalen Steckdose. Eine Komplettladung verbraucht 10 kWh und kostet 2,50 Euro.

Für Elektrofahrzeuge interessierte sich Martin Moritz schon länger: In der Ausbildung zum Elektroniker fand er die Motorenkennlinie aufregend – volles Drehmoment vom Stand an, hoher Wirkungsgrad. Für ihn ist die Zero S ein ernstzunehmendes Motorrad und keine „Gehhilfe“. Dafür gehe sie einfach zu gut ab, besser als sein altes Motorrad, sagt er.

Fast 2.000 Kilometer beinahe spielend geschafft

Martin Moritz hatte nie geplant, Rennen zu fahren. Als er sein E-Bike kurz nach dem Kauf einem Freund vorstellte, musste dieser zwar zugeben, dass das Fahren damit echt Spaß machte, doch abschließend sagte er: „Du wirst halt nie die Alpen damit sehen.“ Der Satz spornte Moritz an, bei der WAVE Trophy mitzufahren. Die Veranstaltung fand heuer bereits zum 5. Mal statt, und man will damit zeigen, dass Elektromobilität bereits heute alltagstauglich ist. Immerhin: Organisator Louis Palmer umrundete 2008 mit seinem Solartaxi die Welt.

Vor dem Start zu seiner ersten WAVE trainierte Martin Moritz in der Fränkischen Schweiz, die anderen Biker beäugten sein Vorhaben skeptisch. „Dir geht am Pass der Saft aus“ und „Bei Regen bekommst du eine gewischt“ waren die Sorgen am Motorradstammtisch. Doch nichts von dem ist passiert. Insgesamt schaffte er mit seinem Elektro-Motorrad die 1.800 Kilometer spielend ohne Probleme – das hatte auch die Jury überzeugt und krönte ihn zum 1. Sieger in der Kategorie der Zweiräder. Und als Gewinner war er heuer automatisch wieder dabei: Die WAVE 2015 startete Mitte Juni auf dem Sachsenring in Plauen. Über Leipzig, Berlin und Bern ging es über steile Alpenpässe bis nach St. Moritz. In der Gesamtwertung erreichte der Forchheimer diesmal den 2. Platz.

Mit seiner Zero ist Martin Moritz mittlerweile 30.000 Kilometer gefahren. An der WAVE will er nächstes Jahr wieder teilnehmen – vielleicht mit einer moderneren Maschine, denn der technische Fortschritt bei den E-Bikes schreitet rasant voran.

www.wavetrophy.com

Autor:

Uwe Müller aus Nürnberg

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